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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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schmerzte von dem unterdrückten Bedürfnis zu brüllen.
    »Oh, aber ich muß Morgan die Sache doch darlegen«, sagte Colin unschuldig. »Das ist doch das einzig Ehrenhafte, was ich tun kann. Ist es nicht so, Caine?«
    »Absolut richtig«, stimmte Caine zu. »Das ist das einzig Ehrenhafte, was du tun kannst.«
    Caine wandte sich anschließend an seine Frau. »Liebes, ich glaube nicht, daß das private Gespräch über das Ehebett noch nötig ist.«
    Alesandra funkelte Caine wütend an. Es war nicht zu übersehen, wieviel Spaß er hatte.
    »Lieber Gott, was hätte Nathaniel nur gedacht? Wenn er nun vom Himmel auf uns herabschaut, wird er wahrscheinlich bedauern, daß er seine Tochter in meine Hände gegeben hat.«
    »Onkel Henry, mein Vater würde gar nichts bereuen«, verkündete Alesandra. Sie war inzwischen so wütend auf Colin, der auch noch seinem Vater solchen Kummer bereitete, daß ihre Stimme vor Anspannung kippte. »Nichts Unschickliches ist passiert. Ich ging in sein Zimmer und tatsächlich in sein Bett, aber doch nur, weil er so anspruchsvoll war und ich immer erschöpfter wurde …«
    Der Duke of Williamshire stützte die Stirn in seine Hände und stieß ein lautes Stöhnen aus. Alesandra erkannte, daß ihre Erklärung alles nur noch schlimmer machte, und versuchte es noch einmal. »Ich hatte meine Kleider anbehalten«, platzte sie heraus. »Und er …«
    Sie wollte erklären, daß Colin doch krank gewesen war und sie ihren Schlaf gebraucht hatte, doch sie wurde unterbrochen.
    »Sie trug überhaupt nichts«, informierte Colin seine Familie fröhlich.
    »Das reicht!« brüllte sein Vater. Seine Faust schlug auf die Tischplatte, und die Kristallkelche klirrten.
    Alesandra richtete sich auf und blitzte Colin wütend an. Sie war noch nie in ihrem Leben derart wütend gewesen. Colin hatte die Wahrheit zu seinen Gunsten verdreht, und nun hielt ihr Vormund sie für eine Dirne. Hier würde sie keine Sekunde länger sitzenbleiben. Sie schleuderte ihre Serviette auf den Tisch und wollte aufstehen. Colin erwischte sie, noch bevor sie ihren Stuhl zurückgeschoben hatte. Er legte ihr einen Arm um die Schulter und zog sie an seine Seite.
    »Ihr zwei werdet in genau drei Tagen heiraten. Caine, du siehst zu, daß wir die Sondererlaubnis bekommen. Colin, du hältst den Mund über das, was geschehen ist. Ich will Alesandras Ruf nicht ruiniert sehen, nur weil du deine Lust nicht beherrschen konntest.«
    »Drei Tage, Henry?« fragte Gweneth. »Die Kirche ist aber bis zum übernächsten Samstag belegt. Kannst du es nicht noch einmal überdenken?«
    Ihr Mann schüttelte vehement den Kopf. »Drei Tage!« wiederholte er. Er bemerkte Colins Arm um Alesandras Schultern und fügte hinzu: »Er scheint ja nicht einmal die Finger von ihr lassen zu können!«
    »Aber Henry …«, flehte seine Frau.
    »Ich habe mich entschieden, Gweneth. Du kannst ein paar enge Freunde einladen, wenn du willst, aber das ist das einzige Zugeständnis, zu dem ich bereit bin!«
    »Nein, Vater«, warf Colin ein. »Ich möchte nicht, daß jemand von Alesandras Heirat erfährt, bis sie vorbei ist. Das ist sicherer für sie.«
    Sein Vater nickte. »Daran habe ich nicht gedacht«, gab er zu. »Ja, so ist es sicherer. Also gut, nur die nächsten Verwandten.«
    Dann wandte er sich Alesandra zu. »Ich will jetzt deine Einwilligung hören, Colin zu heiraten«, befahl er. »Und das sofort!«
    »Nun, willigst du ein?« fragte Colin.
    Er hatte gewonnen, und das wußte er. Sie nickte langsam. Colin beugte sich vor und küßte sie. Sie war so überrascht von dem Beweis seiner Zuneigung, daß sie sich nicht wehrte.
    »Das langt jetzt aber«, fauchte Henry. »Du faßt sie nicht wieder an, bis ihr verheiratet seid.«
    Alesandra wandte sich zu Colin. »Du wirst es bereuen.«
    Er schien sich nicht übermäßig darüber zu sorgen. Zumindest hätte er ihr dann nicht so frech zugeblinzelt.
    Jenkins erschien im Türrahmen. »Ich bitte um Verzeihung, Euer Gnaden, aber wir haben Besuch. Sir Richards bittet um eine sofortige Audienz; bei Ihrem Sohn Colin.«
    »Führen Sie ihn in den Salon«, rief Colin.
    »Warum will dich der Kommandeur der Sicherheit denn sehen?« wollte Colins Vater wissen. »Du hast mir doch gesagt, daß du die Abteilung verlassen hast.«
    Die Besorgnis in seiner Stimme verwirrte Alesandra. Sie wollte gerade fragen, warum ihr Vormund sich darüber solche Gedanken zu machen schien, als Colin kaum merklich seinen Griff um ihre Schulter verstärkte. Sie drehte sich

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