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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sein ältester Sohn ihre Zuneigung zu ihren Frauen zeigten. Caine streichelte abwesend den Arm seiner Frau, und der Duke hatte die Hand der seinen nicht losgelassen. Alesandra beneidete die liebenden Paare. Sie wußte, daß ihr Vormund und seine Frau aus Liebe geheiratet hatten, und aus der Art, wie Caine und seine Jade sich immer wieder ansahen, schloß sie, daß es bei ihnen nicht anders gewesen war.
    Sie und Colin hatten mit einer ganz anderen Situation zu kämpfen. Sie fragte sich, ob er wußte, was er für diese Ehe aufgab, und hätte ihn fast hier und jetzt danach gefragt.
    Sir Richards bewahrte sie davor, sich selbst in eine peinliche Situation zu manövrieren. »Colin bat mich, ihm bei einem kleinen Experiment behilflich zu sein. Er hatte Gründe zu glauben, daß Valena, die Zofe, in Verbindung mit diesen Kerlen steht, die die Prinzessin zu entführen versuchen.«
    Alesandra war entsetzt. Sie drehte sich schnell zu Colin um. »Wie kannst du denn nur dieser lieben, freundlichen …«
    Er unterbrach sie. »Laß ihn ausreden, Alesandra.«
    »Colin hatte recht«, verkündete Sir Richards. Er lächelte seinen Gastgeber an. »Ihre beiden Söhnte haben wirklich von allen, denen ich in meiner Zeit bei der Abteilung begegnet bin, die beste Spürnase.«
    Henry strahlte. »Das ist ein Charakterzug, den ich gerne meinem Erbe zuschreibe«, bemerkte er.
    »Ja«, stimmte Gweneth zu. Sie war ihrem Mann absolut ergeben. »Henry ist stets klug wie ein Löwe gewesen.«
    Colin versuchte, sich das Grinsen zu verbeißen. Er hätte seinen Vater eher mit einem Lamm verglichen als mit einem Löwen, aber er hielt das nicht für eine Schwäche. Im Gegenteil: Er bewunderte die Unschuld seines Vaters. Er hatte seine eigene schon vor Jahren verloren. Menschen wie seinen Vater gab es selten. Er schien gegen die dunklen Seiten des Lebens immun zu sein, und nun, da er wußte, welche finstere Periode auch sein Vater durchgemacht hatte, konnte er ihn nur noch mehr verehren. Die Erfahrung hatte ihn nicht einmal zynisch gemacht. Meistens trug er sein Herz auf der Zunge, und Colin war sich bewußt, daß alles an Zärtlichkeit, was ihm erhalten geblieben war, von seinem Vater stammte.
    »Nun, wie ich schon sagte«, fuhr der Kommandeur fort. »Colin trug der Zofe auf, die Prinzessin zu informieren, daß in meinem Haus ein Treffen stattfinden würde, und zwar um zehn am nächsten Morgen. In der Nacht schlich sich Valena hinaus, um ihren Kumpanen von den Plänen zu erzählen. Eine Wache der Prinzessin folgte ihr. Und so zuverlässig wie der Regen lauerten vier Mann heute morgen in der Nähe meines Hauses, um sich die Prinzessin zu greifen.«
    »Also waren es vier?« fragte Colin. Er war überhaupt nicht überrascht, Alesandra dagegen war sprachlos. Sie hatte sich immer eingebildet, sie besäße eine gute Menschenkenntnis, mußte nun jedoch zugeben, daß sie sich bei Valena offenbar geirrt hatte. Alesandras Gedanken wanderten augenblicklich zu Victoria, und sie fragte sich unwillkürlich, ob sie sich auch in ihr getäuscht hatte.
    »Guter Gott, ich habe Valena angestellt!« entfuhr es der Duchess. »Sie kam zu mir, und da hätte ich mißtrauisch werden müssen. Aber ich fand es so nett, daß sie aus derselben Gegend wie Alesandras Vater stammte. Ich dachte, unser Mündel würde sich wohler fühlen, wenn sie an ihre Vergangenheit erinnert würde. Sehen Sie, Valena sprach auch ihre Sprache. Und ich habe in ihre Referenzen gesehen, Henry, ganz bestimmt. Oje, ich muß zugeben, ich hätte viel gründlicher prüfen müssen.«
    »Niemand gibt dir die Schuld, Mutter«, sagte Colin.
    »Warum hast du mir nichts von deinem Verdacht erzählt?« fragte Alesandra.
    Die Frage überraschte ihn. »Weil es mein Problem war, nicht deins.«
    Er sah wirklich so aus, als glaubte er, was er da eben von sich gegeben hatte. Alesandra fiel nichts ein, wie sie auf diese Arroganz reagieren sollte. »Aber woher wußtet du es? Was hat denn dein Mißtrauen erweckt?«
    »Der Riegel an einem Fenster war eine Stunde, nachdem Raymond ihn überprüft hatte, aufgeschoben«, erklärte er. »Und irgend jemand mußte den Kerlen ja gesagt haben, daß wir in die Oper fahren wollten.«
    »Der Prinzregent hätte es doch auch …«
    Colin schnitt ihr das Wort ab. »Ja, sicher«, entgegnete er. »Aber er hätte wohl kaum das Fenster entriegelt.«
    »Haben Sie alle erwischt?« fragte Henry den Kommandeur.
    »Ja. Sie sind alle sicher hinter Schloß und Riegel.«
    »Ich werde ihnen morgen ein paar

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