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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zu ihm um und sah ihn an. Seine Miene verriet nichts, und sie erkannte, daß sie die einzige am Tisch war, die seinen stummen Befehl bemerkt hatte.
    »Nach dem, was mit deinem Bein geschehen ist, kann ich mir nicht vorstellen, weshalb du noch für ihn arbeiten solltest«, warf seine Mutter vorwurfsvoll ein.
    Colin versuchte es mit Geduld. »Der Kommandeur hatte nichts mit der Verwundung zu tun.«
    »Es ist doch schon lange her«, erinnerte Jade die Duchess.
    »Bei Gott, er hat mit dem Mantel-und-Degen-Geschäft nichts mehr zu tun«, verkündete sein Vater.
    Caine beugte sich aufmerksam vor und lenkte Colins Blick auf sich. »Was will Richards denn hier?« fragte er.
    »Ich habe ihn um Hilfe gebeten«, antwortete Colin. »Er hat ein paar Informationen für mich zusammengetragen.«
    »Was betreffend?«
    »Alesandra.«
    Ihr Vater wirkte erleichtert. »Nun, dann ist ja alles in Ordnung. Ja, Richards ist die richtige Adresse, wenn du etwas über den General wissen möchtest. Sollen wir in den Salon gehen und hören, was er uns zu sagen hat?«
    »Du wirst uns nicht übergehen«, befahl seine Frau. Sie stand auf und blickte ihren Mann trotzig an. »Komm, Jade, und auch, Alesandra. Wenn die Sache einen von uns betrifft, dann betrifft sie uns alle. Stimmt es etwa nicht, Henry?« Dann rauschte sie mit ihrem Gefolge aus dem Speisesaal.
    Colin ließ Alesandra los. Er stand auf, und sie tat es ihm nach. Bevor er gehen konnte, nahm sie seine Hand und hielt sie fest.
    »Dein Vater glaubt jetzt, daß ich eine Dirne bin«, flüsterte sie. »Ich würde es wirklich zu schätzen wissen, wenn du ihn aufklärst.«
    Colin brachte seinen Lippen an ihr Ohr. »Ich erkläre ihm alles, sobald wir verheiratet sind«, flüsterte er zurück.
    Sein warmer Atem sandte ihr einen angenehmen Schauder über den Rücken, so daß sie sich auf einmal nur noch schlecht konzentrieren konnte. Bis vor einer Stunde, bis zu dem Zeitpunkt, als Colin sie so leidenschaftlich geküßt hatte, war Alesandra verzweifelt bemüht gewesen, ihn als Freund … oder als einen Cousin zu betrachten. Sicher, sie hatte sich damit selbst belogen, aber verdammt noch mal, es hatte ja seinen Zweck erfüllt. Doch mit seiner Berührung hatte er alles verändert. Nun verursachte ihr seine Nähe bereits Herzklopfen. Er duftete so wundervoll, so maskulin … O lieber Gott, sie mußte wirklich versuchen, ihre Gedanken zu bremsen.
    »Du bist ein gemeiner Schuft, Colin.«
    »Mit Vergnügen.«
    Sie gab den Versuch auf, ihn zu reizen. »Warum willst du denn nicht, daß deine Familie erfährt, welche Arbeit du für …«
    Er ließ sie nicht ausreden. Sein Mund legte sich über ihren, und sie stieß einen kleinen Seufzer aus, als er sie losließ. Dann wiederholte sie ihre Frage. Er küßte sie noch mal.
    Endlich begriff sie. »Wirst du es mir erklären, wenn wir verheiratet sind?«
    »Ja.«
    Jade kam in den Speisesaal zurück. »Colin? Ich würde gern mit Alesandra unter vier Augen sprechen. Wir kommen in einer Minute zu euch.«
    Alesandra wartete, bis Colin den Raum verlassen hatte, dann ging sie um den Tisch herum zu Jade.
    »Finden Sie die Idee, Colin zu heiraten, wirklich so schrecklich?«
    »Nein«, antwortete Alesandra. »Und das, wissen Sie, ist mein Problem.«
    »Wieso?«
    »Colin ist praktisch in diese Ehe gezwungen worden. Er handelt aus Ehrgefühl. Und das kann ich nicht kontrollieren.«
    »Ich verstelle nicht«, begann Jade.
    Alesandra strich nervös ihr Haar über die Schulter zurück. »Ich wollte die Situation im Griff haben«, flüsterte sie. »Anfangs, als es sich herausstellte, daß ich heiraten mußte, wurde ich unglaublich wütend. Ich fühlte mich so … so machtlos. Es erschien mir unfair. Bald jedoch fand ich mich mit meiner Situation ab, und das klappte nur, weil ich die Ehe als eine Art Geschäftsverbindung betrachtete und nicht als persönliche Beziehung zweier Menschen. Ich beschloß, mir selbst einen Mann zu suchen und meine Bedingungen zu stellen. Dann würde es nichts ausmachen, ob er mich liebte oder nicht. Es wäre nichts als eine Vertragserfüllung.«
    »Colin wird sich aber nicht auf Ihre Bedingungen einlassen, richtig? Das überrascht mich nicht«, bemerkte Jade. »Er ist ein sehr unabhängiger Mann und stolz darauf, ohne Hilfe von Freunden und Familie sein Glück zu machen. Sicher, es ist nicht leicht, ihn zu kontrollieren, aber mit der Zeit werden Sie genau das zu schätzen wissen. Haben Sie ein wenig Vertrauen zu ihm, Alesandra. Er wird sich gut um Sie

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