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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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kümmern.«
    Ja, dachte Alesandra. Colin wird sich um mich kümmern.
    Und sie würde ihm zur Last fallen.
    Er war nicht an ihrem Erbe interessiert, sondern hatte ihr überdeutlich zu verstehen gegeben, daß er es nicht anrühren würde.
    Er ließ sich auch nicht von ihrem Titel beeindrucken. Mit einer Prinzessin verheiratet zu sein, bedeutete für ihn doch nur ein Ärgernis, weil er deswegen verschiedene wichtige gesellschaftliche Verpflichtungen wahrnehmen müßte. Er würde mit dem Prinzregenten auskommen müssen, und sie wußte ja schließlich, daß er das verabscheute.
    Colin hatte alles zurückgewiesen, was sie ihm hatte anbieten können.
    Nein, es war wirklich kein fairer Handel.

 
8
     
    Sir Richards hatte gerade sämtliche Anwesenden begrüßt, als Jade und Alesandra den Salon betraten. Der Kommandeur wandte sich an die beiden Damen. Er kannte Jade, und nachdem er ihr versichert hatte, wie schön es sei, sie wiederzusehen, gehörte seine ganze Aufmerksamkeit Alesandra.
    »Henry hat mir die gute Nachricht erzählt. Herzlichen Glückwunsch, Prinzessin. Sie haben sich einen guten Mann gewählt.«
    Alesandra zwang sich zu einem Lächeln. Sie dankte dem Kommandeur, stimmte seiner Meinung über Colin zu und fragte ihn, ob er bei der Hochzeit dabei sein konnte.
    »Ja«, antwortete Sir Richards. »Das möchte ich mir nicht entgehen lassen. Es ist eine Schande, daß sie geheimgehalten werden muß, aber Sie verstehen sicher die Gründe. Kommen Sie und setzen Sie sich. Ich habe ein paar Informationen bekommen, die Sie bestimmt interessieren werden.«
    Sir Richards nötigte sie auf eins der Sofas. Jade und Caine wurden ihr gegenüber plaziert, und der Duke und die Duchess nahmen auf dem anderen Platz.
    Colin stand vor dem Kamin. Er schenkte weder seiner Familie noch dem Kommandeur irgendwelche Beachtung, hatte der kleinen Versammlung den Rücken zugekehrt und musterte intensiv die Miniatur auf dem Kaminsims. Alesandra sah, wie er das Modell anhob, um es genauer zu betrachten. Seine Miene war reglos, und sie fragte sich, was er wohl denken mochte.
    Die Duchess erklärte, welche Pläne für die Hochzeit gemacht worden waren. Sie war entschlossen, die kleine Feier so schön wie möglich zu gestalten. Ihr Mann unterbrach ihre Darlegung, als er Colin ansprach.
    »Sei vorsichtig damit, mein Sohn. Es ist für mich von unschätzbarem Wert.«
    Colin nickte, wandte sich aber nicht um. Er hatte gerade die Zugbrücke entdeckt, die an einer zierlichen Kette befestigt war. »Das ist wirklich ein einzigartiges Meisterstück«, bemerkte er, als er die Kette vorsichtig vom Haken löste. Sofort fiel die Zugbrücke herunter. Colin hob das Schloßmodell höher, um hineinzuschauen.
    Alesandra entdeckte den überraschten Ausdruck in seinen Augen. Und dann lächelte er. Sie lächelte ebenfalls. Er hatte soeben den kleinen Streich entdeckt, den ihr Vater dem seinen vor so vielen Jahren gespielt hatte.
    Colin drehte sich zu Caine um und winkte ihn mit einer Bewegung des Kopfes zu sich. Caine stand auf und ging zum Kamin. Colin sagte kein Wort, sondern reichte seinem Bruder lediglich das Schloß, wandte sich um und setzte sich neben Alesandra.
    Die Duchess begann sich immer mehr für ihr Thema zu erwärmen, und Sir Richards und ihr Mann lauschten ihr geduldig.
    Caine stieß auf einmal ein lautes Gelächter aus. Sofort flogen alle Köpfe zu ihm herum.
    Caine sah Alesandra an. »Haben Sie davon gewußt?«
    Sie nickte. »Meine Mutter hat mir die ganze Geschichte erzählt.«
    »Werden Sie es später meinem Vater zeigen, wenn Sie mit ihm allein sind?«
    »Ja, gern.«
    »Stell das wieder hin«, befahl der Duke. »Es macht mich ganz nervös, wenn ihr damit herumspielt. Hast du eigentlich eine Ahnung des etwaigen Wertes, Caine?«
    Sein Sohn lachte wieder. »O ja, Vater. Ich kenne den Wert.«
    Er schloß die Zugbrücke und stellte das Schloß wieder dorthin, wo es hingehörte.
    »Mutter, ich glaube nicht, daß Sir Richards an deinen Plänen für die Hochzeit interessiert ist«, sagte Colin jetzt. »Er ist lange genug höflich gewesen. Laß ihn doch berichten, warum er gekommen ist.«
    Gweneth wandte sich drohend an den Kommandeur. »Sie sind nur höflich gewesen?«
    »Natürlich war er das, Gweneth«, sagte ihr Mann, während er beruhigend ihre Hand tätschelte.
    Caine hatte wieder seinen Platz neben seiner Frau eingenommen. Er hatte ihr den Arm um die Schultern gelegt und zog sie dicht zu sich.
    Alesandra bemerkte, wie offen sowohl ihr Vormund als auch

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