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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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immer wieder die Französischen Fenster zur Terrasse, und wir machen sie immer wieder zu. Prinzessin, es ist zu riskant, das Haus hinten offenzulassen. Könnten Sie bitte mit ihr reden? Colin wird ziemlich böse werden, wenn er kommt und sämtliche Fenster und Türen offenstehen sieht.«
    »Ich werde es versuchen«, versprach Alesandra. »Allerdings bezweifle ich, daß sie mit sich reden läßt. Wahrscheinlich müssen wir darauf vertrauen, das alles gutgeht. Nur noch ein paar Stunden, dann haben wir keine Sorgen mehr.«
    Raymond verbeugte sich vor ihr, dachte sich aber seinen Teil. Er würde bestimmt nicht däumchendrehend dasitzen und hoffe, daß alles gutgehen würde. Er und Stefan rauften sich jetzt schon die Haare wegen all der Fremden, die mit Blumen, Tabletts und Geschenken durch das Haus trampelten. Es war fast unmöglich gewesen, zu verfolgen, wer die Personen waren und woher sie kamen. Also ging Raymond in die Küche, packte sich einen der Diener und befahl ihm, Colin eine Nachricht zu überbringen. Die Duchess würde auf ihn vielleicht nicht hören, ganz bestimmt aber auf ihren Sohn.
    Doch das war Raymond noch nicht genug. Er ging hinauf, suchte den Duke of Williamshire und warnte ihn noch einmal vor den möglichen Gefahren.
    Alesandra lief die Zeit davon. Millicent Norton und ihre Gehilfen kamen und hielten sie auf, gerade als sie einen weiteren Versuch unternehmen wollte, in ihr Zimmer zu gehen. Die Schneiderin erklärte ihr, daß ihr Kleid sich oben befände und ganz sicher das schönste Brautkleid sei, daß sie jemals entworfen hätte. Alesandra konnte dem nur zustimmen. Sie verbrachte eine lange Zeit damit, die Schneiderin zu loben, noch mehr Zeit, um ihr zu versprechen, sehr vorsichtig und behutsam beim Anziehen zu sein.
    Gweneth kam ins Foyer hereingestürmt, als Millicent und ihre drei Mädchen gingen. »Lieber Himmel, Alesandra! Es ist fast drei, und du hast ja noch nicht mal angefangen, dich fertigzumachen. Hast du wenigstens schon gebadet?«
    »Ja, Tante.«
    »Die Mädchen machen sich gerade fertig«, sagte Gweneth. Sie nahm Alesandras Hand und führte sie die Treppe hinauf. »Janet wird dir helfen, sobald sie fertig ist, Marian Roses Haar zu flechten. Hast du Schmetterlinge im Bauch, Alesandra? Du mußt ja aufgeregt sein! Aber mach dir bitte keine Sorgen. Alles ist fertig. Es wird eine ganz traumhafte Hochzeit. Und beeil dich jetzt, sonst verpaßt du sie noch.«
    Sie lachte über ihren eigenen Witz. Als sie an ihrem Schlafzimmer angekommen waren, drückte sie liebevoll Alesandras Hand, öffnete die Tür und trat ein. Alesandra konnte Marian Rose jammern hören, sie wolle ihr Haar lieber offen tragen, und dann Gweneth’ Befehl, sie solle still sein.
    Alesandras Zimmer war das letzte in dem langen Korridor. Sie war in solcher Eile, aus ihrem Kleid herauszukommen, daß sie es bereits aufgeknöpft hatte, bevor sie die Tür noch richtig hinter sich zuzog. Sie streifte ihre Sachen ab, wusch sich noch einmal von Kopf bis Fuß und zog dann ihren Hausmantel aus weißer Baumwolle an. Sie band sich gerade den Gürtel um, als die Tür sich hinter ihr öffnete. Alesandra nahm an, daß es die Zofe war, die ihr helfen sollte, und wollte sich umdrehen. Im selben Augenblick packte sie jemand von hinten und preßte ihr die Hand auf den Mund, um den instinktiven Schrei zu dämpfen, der sich ihrer Kehle entrang.
    Sie hörte, wie hinter ihr die Tür verriegelt wurde, und wußte, daß mindestens zwei Männer im Raum sein mußten.
    Es kostete sie alle Beherrschung, ruhig zu bleiben. Sie zwang sich dazu, sich nicht zu wehren. Innerlich war sie voller Entsetzen, aber sie durfte nicht zulassen, daß es ihre Denkfähigkeit beeinträchtigte. Sie würde später genug Zeit haben, hysterisch zu werden, wenn sie diesen schrecklichen Kerlen erst einmal entkommen war.
    Sie mußte sich in Geduld fassen und auf eine Gelegenheit warten, um sich zu befreien. Sie würde nicht schreien, egal wie stark der Drang danach wurde. Wenn sie es täte, würden vermutlich Colins Schwestern herbeigelaufen kommen, und sie wollte auf keinen Fall riskieren, daß irgend jemandem etwas geschah.
    Ihre Gedanken beruhigten sich langsam. Sie würde folgsam sein, bis sie weit genug vom Haus entfernt waren, um die Familie nicht zu gefährden. Dann würde sie kämpfen, schreien und beißen, bis sie bereuten, daß sie es gewagt hatten, sie anzufassen.
    Es klopfte an der Tür. Der Schuft hinter ihr packte sie fester. Er flüsterte ihr zu, sie solle

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