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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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war nun fast blind vor Wut, denn Alesandra sah schrecklich verängstigt aus, und dieser Dreckskerl hatte seine Finger überall auf ihr liegen. Der Hausmantel war weit genug geöffnet, daß er erkennen konnte, daß sie darunter nichts trug.
    »Nimm deine Hände von meiner Braut!«
    Es war wie ein Knurren, als er sich vorwärts bewegte. Der Mann wußte, daß er in der Falle saß. Er wartete, bis Colin fast herangekommen war, stieß Alesandra dann nach vorn und versuchte zu fliehen.
    Mit einer einzigen flinken Bewegung schleuderte Colin sie aufs Bett und aus der Gefahrenzone, wirbelte herum und erwischte den Angreifer am Nacken.
    Am liebsten hätte er diesem Schuft augenblicklich das Genick umgedreht, aber Alesandra war da und sah zu, und verdammt, er wollte ihr nicht noch einen Schock verpassen.
    »Ich kenne einen kürzeren Weg als über die Treppe«, verkündete er.
    Seine Stimme klang so ruhig und vernünftig, daß Alesandra nicht ahnen konnte, was dann geschah: Colin hob den Mann an seinem Hosenboden buchstäblich von den Füßen und warf ihn mit dem Kopf voran aus dem Fenster.
    Dies war allerdings verschlossen. Glas sprühte über Wände und Bett, und die wenigen Bretter der Holzläden, die sich nicht in die Schultern des Mannes gebohrt hatten, polterten auf den Boden.
    Colin wirkte nicht einmal zerzaust. Er murmelte nur »Verdammt«, als er bemerkte, daß sich Staub auf seiner Hose abgesetzt hatte, seufzte und wandte sich dann Alesandra zu.
    Alesandra wußte nicht, was sie denken sollte. Colin hatte sich eben noch ziemlich furchteinflößend benommen, und nun tat er so, als hätte nichts Ungewöhnliches stattgefunden.
    War ihm denn nicht bewußt, daß er den Mann umgebracht haben konnte? Oder erkannte er es und kümmerte sich nicht darum?
    Sie war entschlossen, das herauszufinden. Also sprang sie vom Bett und raste auf das Fenster zu. Colin fing sie ab, bevor sie mit ihren nackten Füßen auf die Glassplitter treten konnte. Er zog sie zurück zum Bett und riß sie dann grob in seine Arme.
    »Mein Gott, Colin, glaubst du, du hast ihn getötet?«
    Die Furcht in ihrer Stimme ließ ihn heftig bedauern, daß sie den Kampf mit angesehen hatte. Sie war zu jung und zu unschuldig, um verstehen zu können, daß manche Menschen sich besser in der Hölle aufhielten. So, wie sie in seinen Armen zitterte, schien sie Angst vor ihm zu haben.
    »Nein, ich habe ihn nicht getötet«, flüsterte er rauh. »Ich bin sicher, daß Raymond ihn aufgefangen hat.«
    Colin war stolz auf sich. Er hatte diese unverschämte Lüge ohne zu lachen herausgebracht.
    Sie konnte es nicht fassen, er könnte annehmen, daß sie diesen Unsinn glaubte. Sie spürte, wie er bebte, wußte, daß das noch die Reaktion auf den kräftezehrenden Kampf war, und beschloß, ihn zu besänftigen. »Wenn du es sagst«, meinte sie also. Dann stieß sie ein befreiendes Seufzen aus und lehnt sich entspannt an ihn. »Du hast nur vergessen, das Fenster zu öffnen, nicht wahr?«
    »Ja«, log er. »Das habe ich vergessen.«
    Sie lugte über ihre Schulter. »Bist du sicher, daß Raymond ihn aufgefangen hat?«
    Er hörte das Lachen in ihrer Stimme nicht. »Absolut sicher.«
    Dann zog er sie fester an sich und beugte den Kopf, um sie auf den Scheitel zu küssen.
    »Haben sie dir wehgetan?« fragte er mit einer Stimme, die vor Angst rauh war.
    Seine Besorgnis tröstete sie. »Nein«, flüsterte sie an seiner Brust.
    Aus dem Augenwinkel sah sie eine Bewegung. »Der andere kriecht weg.«
    »Caine wartet schon auf ihn«, antwortete er.
    Als er sieh zu ihr beugte, um sie noch einmal zu küssen, wandte sie ihm zur gleichen Zeit ihr Gesicht zu. Die Versuchung war zu groß. Sein Mund legte sich über ihren, um sie sanft zu liebkosen, aber es war nicht genug. Er vertiefte den Kuß und war zufrieden, daß er sie nicht erst dazu zwingen mußte, den Mund zu öffnen. Seine Zunge drang in sie ein, und seiner Kehle entrang sich ein tiefes Knurren.
    Der Kuß verzehrte sie. Da sie in dieser Hinsicht noch so unerfahren war, konnte sie ihre Reaktion auf diese magische Berührung nicht kontrollieren. Zudem schien sie nicht genug davon bekommen zu können, und lieber Gott, sein Duft, so frischgewaschen und wunderbar maskulin, war absolut erregend.
    Ihre uneingeschränkte Erwiderung seiner Zärtlichkeit nahm ihm fast seine Beherrschung. Colin wußte, daß er aufhören mußte. Er versuchte, sich von ihr zu lösen, aber Alesandra unterstützte diese noble Geste überhaupt nicht. Sie legte ihre Arme um

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