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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wegschicken, wer immer vor der Tür stand, und wartete auf ihre Zustimmung.
    Sie nickte, und er nahm die Hand von ihrem Mund. Der zweite entriegelte die Tür, und Alesandra erhaschte einen Blick auf sein Gesicht. Er war dunkelhaarig, hatte fettige Haut und dichte Augenbrauen. Sie erschauderte unter seinem finsteren Blick. So wie er aussah, schien er keine Bedenken zu haben, Menschen etwas anzutun.
    Der Mann hinter ihr fuchtelte vor ihrem Gesicht mit einem Messer herum, während er ihr zuflüsterte, er würde sie umbringen, sobald sie auch nur irgend etwas verriet.
    Sie glaubte ihm nicht, denn sie wußte, daß er nur bluffte. Der General brauchte eine lebendige Braut, keine tote. Sie überlegte einen Moment, ob sie diesem Schurken sagen sollte, daß sie um sich selbst keine Angst hatte, besann sich aber schnell. Es war klüger, ihn nicht zu reizen. Wenn die beiden glaubten, sie würde alles tun, was sie sagten, dann wären sie vielleicht ein kleines bißchen weniger wachsam.
    Alesandra durfte die Tür ein paar Zentimeter öffnen. Jade stand draußen im Flur und lächelte sie an.
    »Lieber Himmel, Alesandra, du bist ja noch nicht angezogen. Soll ich dir helfen?«
    Alesandra schüttelte den Kopf. »Nein, ich brauche keine Hilfe, Catherine, aber danke für das Angebot. Warum gehst du nicht wieder runter zu deinem Mann? Bestimmt freut sich dein Henry, wenn du ihm zur Seite stehst, während er die Gäste begrüßt!«
    Jades Miene veränderte sich nicht. Sie lächelte weiter, bis die Tür wieder geschlossen war. Sie hörte noch den Riegel an seinen Platz rutschen, als sie schon auf dem Absatz kehrtmachte und den Flur hinunterlief.
    Colin hatte gerade das Foyer betreten, als Jade den Treppenabsatz erreichte. Marian Rose kam aus dem Salon gestürmt und warf sich ihrem Bruder in die Arme. Er hob sie hoch, küßte sie auf die Wange und bückte sich dann wieder, um Caines Töchterchen Olivia auf den anderen Arm zu nehmen. Die Vierjährige gab ihrem Onkel einen feuchten Kuß.
    Jade stürzte die Treppen hinunter, und Caine fing sie unten auf. »Langsam, Liebes, du wirst dir noch den Hals …«
    Als er die Angst in ihren Augen entdeckte, verstummte er schlagartig. »Was ist passiert?« fragte er.
    »Alesandra hat mich Catherine genannt.«
    Colin hörte die besorgte Bemerkung seiner Schwägerin. Er setzte die Mädchen behutsam auf die Füße und trat ein paar Schritte vor. Erst jetzt bemerkte er, daß die Flügel der Französischen Fenster, die zum Garten gingen, weit offen standen, und runzelte die Stirn. Warum wollten seine Eltern nur nicht begreifen, daß sie vorsichtig sein mußten?
    »Sie war bloß durcheinander«, beruhigte Caine seine Frau. »Es ist ihr Hochzeitstag, und da darf sie ein bißchen nervös sein.«
    Jade schüttelte den Kopf. Sie wandte sich an Colin. »Alesandra meinte, ich sollte runtergehen und mich zu meinem Mann Henry gesellen. Da ist jemand bei ihr im Zimmer. Ich bin mir ganz sicher. Sie versuchte, mich zu warnen.«
    Colin bewegte sich schon die Treppe hinauf. »Laß Raymond und Stefan vor ihrem Zimmerfenster draußen Aufstellung nehmen«, befahl er. »Caine, du nimmst die Hintertreppe. Wahrscheinlich werden sie versuchen, sie dort rüber hinauszubringen.«
    Er hatte den Absatz schon erreicht, bevor er noch ausgesprochen hatte, eilte an seinen Eltern vorbei, die gerade hinuntergehen wollten, und lief den Flur hinab.
    Er war äußerlich die Ruhe selbst. Der Zorn brannte ihn ihm, aber er wollte nicht zulassen, daß das Gefühl ihn überschwemmte. Erst wenn Alesandra in Sicherheit war, konnte er seiner Wut freien Lauf lassen.
    Er hatte ihr Schlafzimmer erreicht, probierte lautlos, ob die Tür verriegelt war, und rammte dann seine Schulter mit aller Kraft gegen das Holz. Die Tür brach knirschend aus ihren Angeln, der Riegel zerbarst und das, was von der Tür noch übrig war, flog nach innen auf.
    Alesandra versuchte einen Warnschrei auszustoßen, aber die Hand, die sich sofort wieder über ihrem Mund schloß, brachte sie zum Schweigen. Der zweite Mann bedrohte Colin mit dem Messer. Colin bewegte sich so schnell, daß sein Feind nicht merkte, was geschah, bis ihm das Messer aus der Hand geschleudert wurde. Colin hielt seine Hand fest und drehte ihm den Arm auf den Rücken nach oben, bis seine Schulter aus dem Gelenk sprang. Der Mann heulte vor Schmerz auf, doch Colin zeigte keine Gnade. Er stieß ihn mit dem Kopf voran gegen die Wand neben dem Türrahmen.
    Der Zorn verlieh ihm die Kraft von vier Männern. Er

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