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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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noch besonders gut erinnern. Die Marquise of Covingham gebar ihrem Mann einen Sohn, und sofort wurde ein Vertrag für das Leben des Kindes für ein Jahr abgeschlossen. Die Summe war sehr hoch und nur zur Zahlung fällig, wenn das Kind starb.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß der Vertrag auch auf das Gegenteil hätte ausgestellt werden können? Zahlbar, wenn das Kind am Leben blieb?«
    »Ja, Prinzessin«, bestätigte Dreyson. »Natürlich war alle Welt entsetzt. Der Marquis tobte. Denn, wissen Sie, auch wenn der Käufer des Vertrags während der Laufzeit anonym bleiben kann, so wird seine Identität doch bekannt, wenn er den Betrag, der ihm zusteht, kassieren will. Er muß persönlich bei Morton and Sons vorstellig werden und persönlich das Dokument unterschreiben. Er kann keinen Vertreter schicken.«
    »Also werden wir in einem Monat wissen, ob General Ivan dahintersteckt«, sagte Alesandra.
    Colin schüttelte den Kopf. »Es wird ja nur bezahlt, wenn du stirbst, denk daran. Und da du gesund und munter bleiben wirst, kann der General auch nichts eintreiben. Er hat daher keinen Grund, nach England zu kommen.«
    Sie nickte. »Ja, stimmt. Matthew? Ist der Sohn gestorben oder hat er gelebt?« fragte sie, gedanklich noch bei der Geschichte des Marquis of Covingham.
    »Er lebte.«
    »Wer hat den Vertrag denn abgeschlossen?«
    »Das weiß bis heute niemand«, antwortete er. »Prinzessin, ich bin froh, daß Sie diese Sache so ruhig aufnehmen.«
    Colin hätte fast gelächelt. Alesandra konnte ihre Gefühle wirklich gut verbergen. Er spürte, wie sie in seinem Arm zitterte, doch ihre Miene blieb unbewegt. Sie wirkte heiter und gelassen.
    Er wußte es besser. »Sie hat keinen Grund, sich Sorgen zu machen«, sagte er. »Sie weiß, daß ich sie beschützen werde, Matthew. Aber ich möchte, daß Sie weiterhin versuchen, den Initiator dieses Plans herauszufinden. Wir nehmen zwar an, daß es der General ist, aber ich will Gewißheit.«
    »Natürlich. Ich werde es nicht dabei belassen.«
    »Ich frage mich, ob ganz London schon von diesem Vertrag weiß«, sagte Alesandra. »Wenn ja, dann hat vielleicht jemand eine Bemerkung, eine Prahlerei gehört …«
    »Wenn es so ist, dann wird es mir zu Ohren kommen«, versicherte Dreyson ihr. »Allerdings sollten Sie nicht darauf hoffen, wo jetzt gerade der neue Skandal die Runde macht.«
    »Was für ein Skandal?« fragte Alesandra, deren Neugier sofort geweckt war.
    »Na, die Geschichte mit dem Viscount of Talbot. Seine Frau hat diesen Skandal verursacht. Sie hat ihren Mann verlassen. Erstaunlich, nicht?«
    Colin hatte noch niemals etwas so Absurdes gehört. Ehepaare blieben zusammen, egal wie schwierig ihre Beziehung auch wurde. »Es muß eine andere Erklärung dafür geben«, sagte er.
    »Kennst du den Viscount?« fragte Alesandra.
    »Ja. Er war mit meinem Bruder in Oxford. Er ist ein guter Kerl. Lady Roberta ist wahrscheinlich nur für ein paar Tage in ihr Landhaus gefahren. Die höhere Gesellschaft sucht doch immer nach Gründen für Klatsch und Tratsch.«
    Dreyson nickte zustimmend. »Ich hörte das Gerücht von Lord Thorton, und ich wäre der erste, der zugibt, daß er liebend gerne Klatsch in die Welt setzt. Dennoch sprechen die Tatsachen für sich. Lady Roberta scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Der Viscount ist außer sich vor Sorge.«
    Ein Schauder lief Alesandra das Rückgrat hinunter. »In Luft aufgelöst?« flüsterte sie.
    »Sie wird schon wieder erscheinen«, beeilte sich Dreyson zu versichern, als er sah, wie verängstigt die Prinzessin plötzlich wirkte. »Ich schätze, sie hatten einen kleinen Ehekrach, und nun will sie ihn bestrafen. In ein, zwei Tagen kommt sie wieder aus ihrem Versteck.«
    Der Agent stand auf. Colin führte ihn ins Foyer, doch Alesandra rief die beiden noch einmal zurück. »Matthew, egal wie ungeheuerlich der Vertrag ist, Morton and Sons würden es tun, wenn die Summe nur hoch genug ist?«
    »Ja, Prinzessin.«
    Alesandra lächelte Colin an. »Lieber Gemahl, ich möchte von dir den Beweis, daß du mich beschützen wirst.«
    Und seine Frau wagte es noch, ihn anzulächeln, nachdem sie ihn derart beleidigt hatte! Er wußte, daß sie etwas im Schilde führte, aber er hatte nicht die leiseste Ahnung, was es sein konnte.
    »Was geht dir in deinem Kopf herum?« fragte er mißtrauisch.
    Sie stellte sich an Colins Seite. »Schließ einen Vertrag auf mich für exakt dieselbe Zeit und exakt dieselbe Summe ab, und setzte dich selbst als Begünstigten

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