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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ruhige Gewässer, wo er sich so daran gewöhnt hatte, alleine auf hoher See unterwegs zu sein.
    »Sterling«, flüsterte Elise und blieb vor ihm stehen. Sie machte Anstalten, die Hand nach ihm auszustrecken, dann schien sie es sich anders zu überlegen und faltete die Hände. »Ich bin so froh, dass du in Ordnung bist. So wie du uns damals in Boston verlassen hast … wir alle hatten schon das Schlimmste befürchtet.«
    »Tut mir leid«, murmelte er. »Das war nicht meine Absicht.«
    »Nein«, sagte sie. »Deine Absicht war, uns zu retten. Und das hast du getan. Was du für uns alle getan hast, war – «
    »Ehrenhaft«, beendete Tegan den Satz für sie. »Und ein verdammtes Selbstmordkommando, aber das ist nicht der Punkt.«
    Chase zuckte unbestimmt mit den Schultern, tat ihre Dankbarkeit ab. Durch eine einzige noble Geste konnte er nicht alles zurückbekommen, was er fortgeworfen hatte, egal wie sehr er sich plötzlich wünschte, dass es so wäre. Es würde Zeit brauchen, sich seinen Brüdern wieder ganz zu beweisen. Zeit, die er vermutlich nicht hatte, so heftig, wie sein Hunger an ihm nagte. Seine Hände an seinen Seiten zuckten unruhig, seine Adern begannen zu summen, und plötzlich hatte er den starken Drang, aus diesem Anwesen auszubrechen und in die Nacht zu verschwinden. Als der dunkle Impuls in ihm immer stärker wurde, spürte er, wie Tavias Finger leicht gegen seine strichen. Sie wusste, was er empfand, und ihre Hand, die sie ihm anbot, war genau der Rettungsanker, den er brauchte. Ihre Finger verschlangen sich ineinander, er räusperte sich und stellte die Frauen einander vor.
    »Tavia Fairchild, das ist Tegans Gefährtin Elise.«
    »Ich bin auch Sterlings Exschwägerin«, sagte sie und lächelte mit echter Freundlichkeit.
    »Ja, das weiß ich«, antwortete Tavia. »Schön, dich kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits.« Elises Blick wanderte zu ihren verschlungenen Händen, und ihre Augen leuchteten auf. »Vielleicht kann ich euch nach der Zeremonie das Haus und das Grundstück zeigen?«
    Tavia lächelte. »Gerne, das wäre nett.«
    »Ich muss jetzt zurück und mich setzen, wir fangen gleich an.«
    Als sie und Tegan sich abwenden wollten, streckte Chase die Hand aus und nahm Elise leicht am Arm. »Warte.«
    Sofort stieß Tegan ein tiefes Knurren aus, und in seinen Augen blitzten bernsteinfarbene Funken auf. Chase ließ sie los und entschuldigte sich hastig »Ich wollte nur gratulieren. Euch beiden. Zum Baby. Ich freue mich für euch.«
    Elise strahlte zu Tegan auf, dann sah sie Chase voller Freude an. »Danke. Das bedeutet mir sehr viel, Sterling. Uns beiden.«
    Tegan stieß einen Grunzlaut aus, nahm Chases ausgestreckte Hand und drückte sie fest. Er ließ sie nicht gleich los, las durch die Berührung, ob Chase seine Worte wirklich aufrichtig meinte. Chase wich nicht vor der übersinnlichen Prüfung zurück; er hatte wirklich nichts zu verbergen. Tegan nickte, dann zog er die Hand weg und schlug Chase auf die Schulter. »Schön, dich wiederzuhaben, Harvard.«
    Die beiden gingen davon und nahmen ihre Plätze im vorderen Teil der kleinen Kapelle ein. Chase sah sich zu Tavia um. »Sie und Tegan sind seit etwas über einem Jahr zusammen. Ich hätte dir sagen sollen, dass sie jetzt auch zum Orden gehört.«
    »Ist schon okay. Ich war überrascht, sie zu sehen, aber es ist schon okay.« Sie hielt seinen Blick, und in ihren Augen sah er keine Eifersucht oder Wut, sondern nur ehrliches Mitgefühl. »Was ist mit dir? Ist es okay für dich, dass Elise hier ist und mit einem deiner Freunde zusammen?«
    Er nickte und strich mit dem Daumenballen über Tavias Handrücken, ihre Finger immer noch miteinander verschlungen. »Sie ist glücklich mit ihm. Und er mit ihr.«
    Einen wahnsinnigen Augenblick lang stellte er sich selbst so glücklich vor wie Tegan mit Elise. Bisher hatte er sich das nie gewünscht, aber jetzt, mit Tavias Hand in seiner, malte er sich plötzlich aus, was ihm die Zukunft mit ihr als seiner blutsverbundenen Stammesgefährtin bringen konnte. Unmögliche Träume. Jede Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit Tavia wäre schlagartig zu Ende, sobald er zum ersten Mal seinem Durst nachgab.
    Er sagte sich, dass es ihm nichts ausmachte, als die Zeremonie begann und er und Tavia sich in die letzte Bankreihe setzten.
    Während Gabrielle vorne im Raum das Baby hielt, zündeten Elise und die anderen Stammesgefährtinnen acht weiße Kerzen an, die in einem großen Kreis um Dante und Tess, Gideon und Savannah

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