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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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es doch noch andere wie mich gibt? Ich muss es wissen. Ich muss mir noch mehr von diesen Akten durchsehen.«
    »Vergiss die Akten, vergiss die anderen«, knurrte Chase und zerrte sie mit in die Halle. »Was ich will, ist, dass du hier lebend rauskommst.«
    Er ging mit ihr zum Wartebereich, wo das zerschmetterte Fenster gähnte und eisige Nachtluft hereindrang. Chase blieb abrupt stehen. Auch Tavia blieb stehen, ihr Blut gefror zu Eis. Ein riesiger Mann stand vor ihnen, von Kopf bis Fuß in hautenger schwarzer Kampfmontur, wie eine Art Ninja auf Anabolika. Durch den Schlitz seiner schwarzen Skimaske waren nur kalte dunkle Augen zu sehen.
    Er war ein Stammesvampir, das spürte Tavia bis in die Knochen. Und er war hier, um auf Dragos’ Befehl zu töten.

20
    In den paar Sekunden, die Mathias Rowan brauchte, um den Serverraum am anderen Ende der Klinik zu erreichen, erkannte er, dass er zu spät gekommen war.
    Es war schon jemand dort.
    Geräuschlos schlich er auf die einen Spalt geöffnete Tür zu, zog seine Pistole und spähte in das schwach erleuchtete Datenzentrum.
    Auf dem Boden bei den Servern kauerte ein Mensch in der Uniform eines Wachmanns und einem dicken Winteranorak. Neben seinen Stiefeln stand ein offener Behälter in der Größe eines Schuhkartons, mit Schaumstoff ausgekleidet. Das rechteckig ausgesparte Mittelstück war leer, dort war etwas herausgenommen worden.
    Was zum … ?
    Rowan kam näher. Der Mann hatte eine kleine digitale Tastatur am Serverschrank angebracht und gab gerade eine Zahlenkombination ein. Im nächsten Augenblick ertönte ein schnelles Piepen, und auf der Digitalanzeige des Geräts erschien ein Countdown. Rowan wurde eiskalt, als ihm aufging, was er da sah. Es war eine Bombe.
    »Bastard.« Jetzt war Rowan im Serverraum, die Waffe erhoben, und zielte auf den Hinterkopf des Mannes. »Aufstehen, bevor ich den Raum mit deinem Hirn dekoriere.«
    Langsam hob der Mann die Hände und stand auf. Rowan war alles andere als überrascht, in die stumpfen Augen eines Lakaien zu starren.
    Hinter Dragos’ Geistsklave raste der Countdown der Bombe in Zehntelsekunden der Null entgegen. Keine zehn Minuten mehr bis zur Explosion. »Stell sie ab«, knurrte Rowan. Er hob die Waffe direkt ins Gesicht des Lakaien und spürte, wie sich seine Fänge vor Wut ausfuhren. »Wird’s bald, Arschloch.«
    Der Lakai starrte ihn nur ungerührt an. »Drück ab oder schau zu, wie hier in knapp neun Minuten alles in die Luft geht. Für mich macht das keinen Unterschied mehr, Vampir. Die Befehle meines Meisters sind so oder so ausgeführt.«
    Knurrend bleckte Rowan die Fänge. Er wollte den seelenlosen Bastard abknallen, ihm das selbstgefällige Grinsen vom Gesicht wischen. Und davon war er so in Anspruch genommen, dass er den anderen Lakaien nicht hörte, der sich hinter ihm anschlich. Und dann war es zu spät. Etwas Hartes und Kaltes krachte ihm gegen die Schläfe.
    Verblüfft spürte er, wie seine Beine unter ihm nachgaben.
    Jetzt, auf allen vieren, sah er sich um. Das lange Stück Stahlrohr kam wieder auf ihn zu, dieses Mal mitten in sein Gesicht.
    Himmelherrgott, dachte Chase, als er den riesigen Gen Eins vor ihnen anstarrte. »Den gleichen Weg zurück«, befahl er Tavia. »Finde Rowan. Ihr müsst hier raus.«
    Aber noch während er es sagte, wusste er, dass es für sie alle zu spät war, noch aus dem Gebäude zu entkommen. Zu spät, das Feuer auf den Killer zu eröffnen, diese hoch spezialisierte Waffe, die Dragos zu einem einzigen Zweck in seinen Labors gezüchtet und abgerichtet hatte: zum Töten.
    Der Killer sah Chases Waffe und schlug sie ihm mit einem mentalen Befehl aus der Hand. Sie prallte gegen ein gerahmtes Aquarell an der nahe gelegenen Wand, und Pistole und Bild krachten auf den Boden des Empfangsbereichs hinunter.
    Nicht gut.
    Chase sah an dem riesigen Killer vorbei, schätzte seine Chancen ab, Tavia durch das zerbrochene Fenster herauszubekommen, ihren einzig möglichen Fluchtweg. Sie würden es nie schaffen. Und hinter ihm in der Klinik war alles still. Womöglich war Mathias schon tot, und ob im Gebäude noch weitere Killer oder andere Gefahren lauerten, konnte Chase nur raten. Aber eines wusste er mit Sicherheit: Hier würde es keine Gnade geben, denn die war in Dragos’ Befehlen nicht vorgesehen.
    Die dunklen Augen des Killers glitten an Chase vorbei und richteten sich auf Tavia. In diesen gefühllosen Augen lag bloße Bedrohung, klar und kalt, unerbittlich. Die Augen eines Scharfschützen, der

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