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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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fort. »Sie geht zur Bestrahlung in die Radiologie. Er war sicher da, um sie zu unterstützen.«
    Hieß Marcus’ Frau wirklich Martha? Seltsam. Mar und Mar, wie zwei Seiltänzer in einem Zirkus oder ein Komikerduo im Stummfilm.
    »Das tut mir leid. Wissen Sie, ob es ernst ist?«
    Sie nickte.
    Carl sah Marcus’ Frau vor sich. Klein, attraktiv, ein Energiebündel. Eine, von der man glaubte, dass ihr nichts etwas anhaben könne.
    »Kennen Sie sie?«
    »Nein, aber ich kenne Marcus, und den vermisse ich verdammt noch mal sehr.« Und weg war sie, die Akten an die ohnehin flache Brust gepresst.
    Carls Kinn klappte herunter bis zum Adamsapfel. Frau Sørensen fluchte? Und hatte Gefühle für ein lebendes Wesen, das keine Katze war? Eine Offenbarung biblischen Ausmaßes!
    In dem Augenblick öffnete sich die Tür zu Bjørns Gemächern, und heraus trat der lange Gordon.
    »Was zum Teufel haben Sie ihm erzählt, Sie Kriecher?«
    Der Angegriffene lächelte lediglich – offenbar eine Art instinktives Reaktionsmuster, das er jederzeit abrufen konnte.
    Carl drückte sich an ihm vorbei und ließ sich Bjørn gegenüber nieder.
    »Ja«, begann Carl – auf diese Weise bestimmte man selbst das Tempo. »Ich räume ein, dass ich den Idioten angeschrien habe. Kein Wunder, nachdem er und Rose in null Komma nichts die Art Umgang miteinander gepflegt haben, die man mit drei Buchstaben schreibt, wovon einer ein extrem selten benutzter Konsonant ist. Und das in meinem Revier. Ich gebe es gerne zu: Ich hasse diesen Klugscheißer und will nicht, dass er weiter bei mir da unten rumturnt.«
    Da Carls Erguss den designierten Chef der Mordkommission offenbar nicht im Geringsten beeindruckte, konnte er genauso gut gleich den Rest nachlegen. Sein Gegenüber wartete doch im Grunde nur auf die nächste Beleidigung.
    »Und außerdem will ich nicht, dass du mein Sonderdezernat Q aufmischst. Es läuft fantastisch, so, wie es ist. Gerade weil in einem lichten Moment die Idee des Dezernats von dir selbst geboren wurde, solltest du in der Lage sein einzuräumen, dass inzwischen bessere Männer übernommen haben. Insofern, nein danke, wir brauchen keine Veränderungen. Und schönen Tag noch, im Übrigen.«
    Er stützte sich auf den Armlehnen in die Senkrechte, fuhr mit einem Finger demonstrativ über Bjørns Schreibtisch, nickte anerkennend ob des Fehlens der Staubschicht – die er auf ewig mit der heiteren Jacobsen-Ära verbinden würde – und nahm Kurs auf die Tür.
    Als er schon nach der Klinke griff, kam die Reaktion, besonnen formuliert, unmissverständlich, schmerzlich deutlich.
    »Gordon ist auf dem Weg nach unten zum Sonderdezernat Q. Er ist ab heute mein Verbindungsmann zu dir und wird mir täglich berichten, was du tust und welche Fortschritte du dir in welchen Fällen versprichst. Er soll außerdem über alldeine Ausgaben informiert werden, und schließlich und endlich möchte ich, dass er dir bei der Vernehmung von René E. Eriksen im Ministerium assistiert. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    In ebendiesem Moment kehrte die Mattigkeit mit voller Wucht in Carls Körper zurück. Er sog alles Negative aus dem Raum auf, das sich bleischwer bis in seine Beine ablagerte. Tief durchatmend, suchte er nach schlagkräftigen Entgegnungen und bestechenden Gegenvorschlägen. Aber da war nichts in ihm außer Leere und schlechtem Karma, und so hielt Carl lieber den Mund. Ihm fehlte schlicht die Kraft, um Widerstand zu leisten.
    Wie er Marcus vermisste.
    »Versuch zunächst mal herauszufinden, Assad, ob es irgendeine Verbindung zwischen Zola und William Stark gibt. Uns ist bekannt, dass sowohl Zola als auch Stark viel gereist sind, vielleicht gibt es da eine Überschneidung. Hat Stark irgendwann mal Geschäfte mit ihm gemacht? Findet sich vielleicht in seinem Haus etwas, das auf einen Kontakt hindeuten könnte? Irgendwelche Quittungen zum Beispiel. Gab es in William Starks Vergangenheit etwas, das ihn mit Kregme oder Frederiksværk verbindet? Ach, du weißt schon selbst, worauf du achten musst. Ich werde derweil das Erdloch in dem Waldstück bei Kregme gründlich untersuchen lassen, okay? Ach ja, und wenn du sowieso schon dabei bist, kannst du mal überprüfen, was es mit den Mordanschuldigungen auf sich hat, du weißt schon, mit Zolas Behauptungen. Finde heraus, wo dieser Marco zur Schule gegangen ist, ob es da vielleicht Probleme mit ihm gegeben hat. Und auch, ob er oben in Kregme in irgendwelche gewalttätigen oder kriminellen Geschichten verwickelt

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