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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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geklärt, stimmt’s, Celia?« Celia nickt. »Sand muss in Sack von Sandmännchen, nicht in Schuh!«, verkündet sie stolz. »Sandmännchen kommt bald!« »Sehr bald, Celia!« Der Prof nickt. »Aber ehe sich jetzt meine Ida wegträumt in Richtung Mond, möchte ich sie was fragen. Ida, was meinst du, sehen wir hier von der Erde aus immer nur die eine Seite vom Mond oder auch die Rückseite?«

    Ja, woher soll ich das wissen? Ich seh ja sowieso jetzt überhaupt keinen Mond.
    »Schwere Frage, ich weiß, ist aber kinderleicht rauszukriegen! «, ruft der Prof und springt auf. »Alle Mann hoch den Po und schaut mir zu.« Er stellt sich hin, hält seine Hand mit der Handfläche nach innen vor sein Gesicht und fängt an, sich ganz langsam zu drehen. Ein bisschen wie ein Roboter, finde ich. »Nachmachen!«, ruft er und dreht und dreht sich. »Ihr seid die Erde und eure Hand ist der Mond! Und dann drehen, langsam drehen und bloß nicht zappeln mit der Hand, die bleibt, wo sie ist, vorm Gesicht, kapiert? Wir drehen uns um unsere eigene Achse.«
    Na klar, kapiert. Sofort drehen sich im Dämmerpark langsam fünf Kinder, eins davon im Sandkasten, und ein Prof, Hände vorm Gesicht. Und wenn jetzt jemand vorbeikommt und das sieht, der glaubt bestimmt, wir spinnen alle, und weiß gar nicht, was wir jetzt alle wissen! Nämlich, logisch, wir sehen
nur eine Seite vom Mond, und zwar immer die gleiche! So einfach ist das!

    »Lockert euch, kommt her zu mir!«, ruft der Prof. »Sonst kriegt ihr mir noch den Drehwurm. Ihr habt es verstanden, das war der Sinn der Sache. Wir können also von unserer Erde aus immer nur eine Seite des Mondes sehen. Punkt, Komma, Schluss und aus. Aber die Astronauten, ihr Lieben, die in ihrer Rakete den Mond umkreist haben, als erste Menschen überhaupt, die haben auch die Rückseite des Mondes sehen können. «
    »Logisch, würde mein Papa sagen«, brummelt Tim und quetscht sich wieder auf die Bank. »Und ich würde mal sagen, da hat’s genauso ausgesehen wie vorne. Haben die was anderes erwartet?«
    »Neee, Tim, haben sie eigentlich nicht«, grinst der Prof. »Aber meinst du nicht auch, dass es aufregend ist, etwas
genau zu überprüfen? Auch, wenn man schon etwas vermutet? «
    »Neee«, grummelt Tim. »Zu anstrengend. Ich frag lieber meinen Papa.«
    »Da tust du gut dran, mein Sohn.« Im Dämmerlicht kann ich den Prof lächeln sehen. »Aber auch Papas wissen nicht immer alles.«
    Also, geht das jetzt so weiter? Tim und der Prof, Prof und der Tim? Und eine Celia im Sandkasten, die rumhüpft wie angestochen und Mond-und-Erde-Tänze tanzt? Na, soll sie hüpfen, Hauptsache, sie hüpft nicht schon wieder auf den Schoß von meinem Prof…
    Ich hocke mich sofort neben ihn, Lisa und Lucas auch, jetzt wird’s eng auf der Bank. Aber der Prof hat begriffen, wir sind auch noch da, und erzählt weiter, aber ziemlich leise. Im Dämmrigen wird man einfach nicht so laut.
    »Unser Mond, unser Wanderer am Himmel, dreht sich also genau ein Mal um die Erde, wenn er sich ein Mal um die eigene Achse gedreht hat. Wir nennen das eine synchrone Drehung, und synchron bedeutet …«
    »Da passiert was gleichzeitig!«, brummelt Tim, schon wieder Tim, und würden wir jetzt nicht so eng gequetscht sitzen, dann hätten wir uns jetzt bestimmt alle zu Tim hingedreht. Woher weiß er denn so was?

    »Wenn was gleichzeitig passiert, also, ich ess eine Pommes und Lucas steckt sich ganz genau dann, wenn ich mir eine Pommes in den Mund stecke, auch eine Pommes in den Mund, dann ist das gleichzeitig. Dann ist das synchron!«
    Wir staunen, sogar Lisa, auch wenn sie schnauft.
    »So ist das mit der Erde und dem Mond. Denke ich mal«, brummelt er und kippt bald runter mit seinem dicken Po. »Die drehen sich gleichzeitig!«
    »Der Kandidat hat hundert Punkte«, nuschelt Lucas und zieht Tim zurück auf die Bank.
    »Aber wie ist der Mond denn dahin gekommen, wo er jetzt ist?«, frage ich. »Also, jetzt ist er ja nicht da, aber wenn er da ist!«
    »Gute Frage, meine liebe Ida!«, lobt mich der Prof und zum Glück kann er nicht sehen, dass ich rot geworden bin…
    »Ja, wie ist denn unser Mond überhaupt entstanden? Er besteht aus Felsen wie unsere Erde. Denk doch mal dran, wie unsere Erde entstanden ist.«
    »Durch Felsbrocken, die miteinander verschmolzen sind!«, sagt Lisa, ehe ich was sagen kann. »So war’s wohl auch beim Mond, das wäre logisch!«
    »Das wäre es, Lisa«, sagt der Prof. »Leider stimmt’s nicht so ganz. Es war nämlich viel

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