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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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an und einen Pulli.
    »Seid ihr warm angezogen? Es kommt die Nacht, mit ihr der Mond, da wird’s kühl.«
    Na klar, sind wir! Ohne Pullis und Jacken lassen uns unsere Eltern am Abend doch nie aus dem Haus.
    »Kommt, Freunde, wir setzen uns mal zusammen auf den Spielplatz, da sind wir jetzt ganz alleine«, sagt er und knöpft das Jäckchen von Celia Knopf für Knopf und mit gerunzelter Stirn zu. Dass er Jäckchen-Knöpfen nicht gewohnt ist, das seh ich gleich. Ich helfe ihm.

    Wir hocken uns in der Dämmerung auf den Spielplatz, rund um den Sandkasten, ziemlich eng beieinander.
    »So!«, sagt der Prof und Celia klettert auf seinen Schoß. Na ja, musste ja so kommen… »Und jetzt erzählt ihr mir einfach mal, was ihr vom Mond alles wisst. Der Mond ist ja heute unser Thema, zwar ist er noch nicht da, aber ich hoffe, dass er bald kommt.«
    Lisa, natürlich Lisa, fängt gleich an, aber wir anderen plappern gleich mit, es ist ein Durcheinander: Vollmond! – Halbmond, sieht aus wie eine Sichel. − Wenn Vollmond ist, heulen die Wölfe! − Mit dem Teleskop kann man auf dem Mond Kratzer sehen! − Neee, das sind doch Krater, Blödmann! − Auf dem Mond sind Astronauten gelandet, die haben da eine Fahne reingesteckt. − Der Mond ist manchmal weiß und manchmal rot. − Der Mond ist ein Satellit!
    Na, und von wem das mit dem Satellit kommt, das ist wohl klar! Lisa kramt in ihrem zerknitterten Heft.
    »Daumen hoch für euch alle!«, lächelt der Prof und reckt die Hand. »Kann mir mal einer den Zwerg hier abnehmen?«
    Celia hopst auf seinem Schoß herum und kräht: »Mond hat die schönsten Schäfchen!«
    »Bist selber eins, Windelzwerg«, ruft Lisa, aber gar nicht so bös’ wie sonst. »Ab mit dir in den Sandkasten!«
    Celia wird in den Sandkasten gesetzt, da fängt sie sofort an,
begeistert Löcher zu graben, mit Sand zu schmeißen und der Prof kann weitererzählen.
    »Der Mond, Lisa, du hast recht, ist tatsächlich ein Satellit, oder man sagt auch: ein Trabant. Im Althochdeutschen, das ist eine deutsche Sprache, die man vor urlanger Zeit gesprochen hat, da nannte man den Mond nicht Mond, sondern Mano, klingt doch schön, oder? Mano hat damals bedeutet: Wanderer am Himmel. Und genau das ist unser Mond, ein Wanderer am Himmel. Und, ihr Lieben, was schließen wir daraus?«
    »Der Mond wandert«, murmelt Tim. »Das hätte mein Papa jetzt auch gesagt. Der wandert nämlich auch gerne, ich aber nicht.«
    »Täte dir aber mal ganz gut«, sagt Lisa und stupst ihn in den Bauch. Sie kann’s halt nicht lassen. Aber bevor es wieder Streit geben kann, nuschelt Lucas und zupft an seiner Zahnspange: »Ich schließe daraus, dass Satelliten, Trabanten meinetwegen, sich bewegen. Die wetzen im Universum herum.«
    »Könnte man so sagen, Lucas«, grinst der Prof und putzt seine Brille, da klebt Sand. »Der Mond dreht sich ein Mal um seine eigene Achse, also um sich selbst herum, während er sich ein Mal um unsere Erde dreht.«
    Der Mond wandert also um die Erde rum, das ist schön. Aber noch schöner wäre es, wenn wir jetzt zusammen mit dem Prof den Mond anschauen könnten. Wo bleibt er denn? Ich schaue
hoch, da sind nur schwarze Baumwipfel und dunkle Wolken. Der Prof ist da, der Mond aber nicht. Da fällt mir ein, was mir meine Uroma immer vorgesungen hat. Ich summe es leise vor mich hin: »Der Mond ist aufgegangen, die gold’nen Sternlein prangen am Himmel hell und klar…« Da geht aber nix auf und da prangt auch nix…
    »Mensch, Ida, biste eingeschlafen oder was?« Lucas stupst mich an. »Es geht weiter!«
    Ach je, hab ich jetzt was verpasst?
    »Kannste wohl sagen!«, zischelt Lucas, seine Zahnspange leuchtet dabei in der Dämmerung wie Glühwürmchen.
    »Der Prof hat grad erzählt, dass da noch mehr so Monde rummachen im Weltall, aber unser Mond, der war der erste. Der Kandidat hat hundert Punkte!«
    Na, so hat das der Prof aber bestimmt nicht gesagt. Aber Lucas nuschelt schon eifrig weiter: »Der Mond ist unser Begleiter, also, von unserer Erde, meine ich. Kannst ihn aber auch Trabant nennen oder Satellit. Das ist dasselbe.« Das weiß ich doch schon! Aber Lucas zischelt schon weiter: »Ich finde ja Trabant schöner, weil Satellit klingt so wie Satellitenschüssel, die für das Fernsehen, kennt ja jeder. Und die sind ja festgenagelt, die wandern nicht. Und der Zwerg hat Sand in die Schuhe vom Prof geschüttet, ich hab’s gesehen!«
    »Ich auch!«, mischt sich der Prof ein und schüttelt seine
Schuhe aus. »Aber das haben wir

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