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Erzählungen

Erzählungen

Titel: Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Vorstellungen, Bräuche, Industrie, Handel, Landwirtschaft, alles war anders geworden! … Nur der erste Satz in der Rede des Beamten war geblieben, was er früher gewesen war und unveränderbar zu Beginn jeder offiziellen Ansprache bleiben würde:
    »Meine Herrschaften«, sagte er, »es ist mir jedesmal erneut ein Vergnügen, vor Ihnen erscheinen zu dürfen …«
    Eine unwillkürliche Bewegung entfuhr mir. Mir schien, als öffneten sich meine Augen in tiefster Dunkelheit … Ich streckte die Hand aus … stieß versehentlich meinen Tisch und die Lampe um … Der Lärm weckte mich auf … Es war Nacht! …
    Alles war nur ein Traum gewesen.
     
    Einige wohlinformierte Gelehrten behaupten, dass unsere Träume – selbst diejenigen, die sich über eine ganze Nacht zu erstrecken scheinen – in Wirklichkeit nur wenige Sekunden währen. Ich hoffe, meine Damen und Herren, dass auch Ihnen dieser ideale Spaziergang so kurz vorgekommen ist, den ich im Traum auf eine vielleicht etwas zu spinnerte Art und Weise durch das Amiens … des Jahres 2000 unternommen habe!
Fußnoten
    1 Vortrag auf der öffentlichen Jahresversammlung der Akademie von Amiens am 12. Dezember 1875. Verne, seit 1872 eines von 36 Mitgliedern, stand der Akademie 1875 zum ersten Mal als Direktor vor.
     
    2 Louis (1807–1874) und Aimé Duthoit (1805–1869), Amienser Zeichner und Architekten. Im Juni 1875 war bei Jeunet, der auch
Eine ideale Stadt
verlegen sollte, posthum der prächtig ausgestattete Band
Das alte Amiens
erschienen, mit 270 Zeichnungen der beiden Künstler.
     
    3 Heute Boulevard Jules-Verne. Verne wohnte von 1874 bis 1882 und von 1900 bis zu seinem Tod 1905 in der Nr. 44, dazwischen im Eckhaus desselben Boulevards zur Rue Charles-Dubois, in dem heute ein Dokumentationszentrum untergebracht ist und zum Jahre 2005 ein Museum über Leben und Werk Jules Vernes eingerichtet wird.
     
    4 Kalauer über die Ähnlichkeit der Worte »surprise« (Überraschung) und »prise« (Eroberung).
     
    5 Bei diesen Omnibussen handelte es sich nicht um automatische, sondern von Pferden gezogene Fahrzeuge. Die später erwähnten elektrischen Straßenbahnen (»Tramways«), wurden in Amiens im Jahre 1890 eingeführt.
     
    6 Die Akzise war eine indirekte städtische Steuer, die für den Umsatz von Lebensmitteln und Vieh an den Stadttoren erhoben wurde.
     
    7 Die Rivalität zwischen den beiden Gesellschaften sollte sich mit der Verstaatlichung der französischen Eisenbahnlinien von selbst erledigen.
     
    8 Asterix-Leser wissen: Lutetia ist die römische Bezeichnung für Paris. Vor der großen Umgestaltung der Metropole durch den Baron Haussmann von 1853 bis 1870 war die labyrinthhaft verwinkelte Innenstadt bekannt für seine mit Matsch und Fäkalien verunreinigten Gässchen, die einen idealen Nährboden für periodisch wiederkehrende Choleraepidemien bildete.
     
    9 Die Renovierung des Pavillons war seit langem in der Diskussion, sollte jedoch niemals durchgeführt werden.
     
    10 Der Herbet-Brunnen, der 1887 wegen der Konstruktion des Stadtzirkus versetzt wurde. Er wurde von der Skulptur einer Wassernymphe aus weichem Stein gekrönt, die im Laufe der Zeit immer mehr zerfiel. Was dabei von ihr übrig blieb, existierte immerhin bis 1940.
     
    11 Heute Rue de la République.
     
    12 Der Bau eines festen Zirkus war seit langem geplant, sollte aber erst 1887 in Angriff genommen und das Gebäude 1889 durch Jules Verne (der seit 1888 im Stadtrat von Amiens saß) eingeweiht werden.
     
    13 Charles François Lhomond (1727–1794), ein bereits im 19. Jahrhundert überholter französischer Grammatiker. Sein Denkmal wurde 1897 durch das Denkmal des ehemaligen Bürgermeisters Frédéric Petit (1836–1895) ersetzt, unter dem Jules Verne in den Stadtrat gewählt wurde.
     
    14 N’s, die natürlich für Napoleon stehen und damit für ein in der damaligen Republik offiziell mit Misstrauen beäugtes Kaisertum.
     
    15 Heute Place Gambetta.
     
    16 Garnier (1825–1898), erfolgreicher Architekt des Zweiten Kaiserreichs, dem er mit dem neuen Opernhaus (1861–1875) ein tönendes Denkmal setzte.
     
    17 Der Name des Händlers Potentier bedeutet »heiler Topf«.
     
    18 Heute Place René-Goblet.
     
    19 Charles Du Fresne Du Cange (1610–1688), Philologe und Historiker, der in Amiens geboren worden war.
     
    20 Heute Rue des Otages.
     
    21 Das 1874 geschaffene Denkmal Gédéon de Forcevilles (1800–1886), der in Amiens zunächst als Bankier, dann als Bildhauer tätig war, wurde

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