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Es begann im Grand Hotel

Es begann im Grand Hotel

Titel: Es begann im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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hielt.
    „Ich habe doch nichts Anstrengendes getan. Ich bin bloß in ein Flugzeug gestiegen, Himmel noch mal. Und bevor wir abgereist sind, habe ich sogar in der Arztpraxis angerufen, um mir das Okay für die Reise zu holen. Erinnerst du dich?“
    „Ich will deinen Arzt mal treffen“, sagte Jordan ernst. „Und seine Approbation und seine Zeugnisse sehen.“
    Nur mühsam beherrschte Brooke sich. Natürlich wollte Jordan mit dem Arzt sprechen, der sie während der Geburt ihres Babys versorgte. An seiner Stelle würde Brooke wahrscheinlich genauso sichergehen wollen.
    „Du meinst ihre Zeugnisse. Du kannst ja zum nächsten Termin mitkommen.“
    „Mehr hast du nicht dazu zu sagen?“, fragte er verblüfft. „Keine Einwände?“
    „Meine Geschwister sagen immer, dass ich die Friedensstifterin der Familie bin.“
    „Friedensstifterin.“ Er runzelte die Stirn. „Mir ist es lieber, wenn du mir gegenüber ehrlich bist und deine Gefühle nicht verbirgst.“
    Das sagt ja genau der Richtige, überlegte sie frustriert. Wenn sie das Thema jetzt vertieften, würde es Brooke von ihren höchst angenehmen Gedanken ablenken. Aber im Augenblick zog sie es vor, sich auszumalen, wie schön es wäre, Jordans warme nackte Brust zu streicheln …
    Zum Glück hielt die Limousine bald vor Cassies großem Haus. Brooke war Cassie seit der Testamentseröffnung öfter begegnet. Es war allerdings das erste Mal, dass sie sie hier auf den Bahamas besuchte.
    Der Fahrer öffnete ihnen die Tür. Das ernste Gespräch verschieben wir also auf später, dachte Brooke. Sie sah, dass ihre Schwester auf der vorderen Veranda auf sie wartete. Hinter ihr stand ein hochgewachsener Mann – Brandon Washington, Cassies Verlobter, der außerdem der Familienanwalt und Freund der Garrisons war.
    Goldgrüne Girlanden schmückten den Eingangsbereich. Bei dem Anblick ging Brooke durch den Sinn, dass man die Festtage am besten im trauten Kreis der Familie verbrachte. In diesem Jahr hatte Cassie nicht nur ihren Vater verloren, sondern kurz davor auch ihre Mutter. Brooke war erleichtert zu sehen, wie ihre Halbschwester den Kummer überwand und tapfer weitermachte.
    Wenn sie sich nur gegenseitig hätten trösten können, aber dafür waren die Wunden noch zu tief gewesen. Weder Brooke noch ihren Geschwistern war es leichtgefallen, Cassie zu vergeben, dass sie ihnen so viel Zeit mit dem geliebten Vater genommen hatte. Trotzdem ahnte Brooke, wie sehr Cassie ihren Dad vermisst haben musste, wenn er bei seiner Familie in Miami gewesen war. Sie nahm sich vor, bald nach der Hochzeit mit Brittany herzukommen, um mehr Zeit mit Cassie zu verbringen.
    Jordan trat an ihre Seite und legte den Arm um ihre Taille.
    Spürte dieser Mann es denn sogar, wenn sie das Wort „Hochzeit“ nur dachte? Brooke ermahnte sich dazu, sich an diesem Wochenende keinen sinnlichen Wünschen hinzugeben. Schon einmal war sie zu weit gegangen, bevor ihr richtig bewusst geworden war, worauf sie sich einließ. Und Jordan übte diese unvorstellbare Anziehungskraft auf sie aus, dass sie auf der Hut sein musste.
    Brooke hob den Kopf und flüsterte ihm ins Ohr: „Jordan, weißt du, wie du mir einen großen Gefallen tun könntest?“
    „Sag es mir.“
    „Würdest du dich mit Brandon unterhalten, damit ich mit meiner Schwester allein reden kann?“
    Sanft drückte er ihr die Schulter, ein warmer Schauer durchrann ihren Körper. „Du kannst dich auf mich verlassen.“
    Zögernd stieg sie die Stufen zur Veranda hoch. Brooke musste sich zwingen zu lächeln, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. Doch zu ihrer Erleichterung las sie nur ehrliche Freude in Cassies Blick. Herzlich begrüßte ihre Halbschwester sie und streckte die Arme aus, bevor Brooke auch nur ein Wort gesagt hatte. Befreit atmete sie auf und ließ sich von Cassie umarmen. Erst in diesem Moment merkte Brooke, wie sehr sie sich nach einer solchen Umarmung gesehnt hatte.
    Die Männer schüttelten sich die Hand und klopften sich auf die Schulter. Brandon gratulierte ihnen zu dem Baby, das sie erwarteten.
    Prompt stiegen Brooke Tränen in die Augen, woraufhin Cassie ihr beruhigend über den Arm strich. „Nein, nein, das ist ein Grund zur Freude, Brooke. Trockne dir die Tränen und sei fröhlich.“
    „Es sind die Hormone. Ich kann nichts dagegen tun.“ Schnell wischte sie sich mit dem Handrücken über die Wangen. „Ich weine ständig, ob ich traurig bin oder glücklich. Das spielt gar keine Rolle.“
    Cassie lachte. „Na, dann. Lass mich

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