Es begann in einer Winternacht
kann nicht mehr klar denken. Ständig habe ich Knoten in meinem Magen und Schmerzen in meiner Brust, und immer wenn ich dich mit einem anderen Mann sprechen oder jemanden anlachen sehe, werde ich wahnsinnig vor Eifersucht. Ich kann so nicht leben. Ich …“ Er brach ab und starrte sie ungläubig an. „Verdammt, Evie, was gibt es da zu lächeln?“
„Nichts“, sagte sie und ließ das plötzliche Lächeln um ihre Mundwinkel schnell wieder verschwinden. „Es ist nur … es hört sich so an, als würdest du versuchen zu sagen, dass du mich liebst.“
Das Wort schien Sebastian vollkommen aus der Passung zu bringen. „Nein“, sagte er heftig und errötete noch mehr.
„Tu ich nicht. Kann ich nicht. Davon rede ich nicht. Ich muss nur einfach eine Möglichkeit finden …“ Er brach ab und atmete scharf ein, als sie zu ihm trat. „Evie, nein.“ Ein Zittern lief über ihn, während sie ihre Hände um sein Gesicht legte, ihre Finger sanft an seiner Haut. „Es ist nicht das, was du denkst“, sagte er rau. Sie hörte eine Spur von Angst in seiner Stimme. Die Angst, die ein kleiner Junge gehabt haben musste, als jede Frau, die er geliebt hatte, aus seinem Leben verschwunden war, dahingerafft von einem gnadenlosen Fieber. Sie wusste nicht, wie sie ihm Sicherheit geben oder seinen alten Schmerz lindern sollte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und suchte seinen Mund mit dem ihren. Er legte die Hände um ihre Ellenbogen, als wollte er sie wegdrücken, aber er schien es nicht zu können. Sein Atem kam schnell und heiß, ruckartig wandte er sein Gesicht ab. Aber das schreckte sie nicht. Sie küsste seine Wange, seinen Kiefer, seinen Hals. Ein leiser Fluch kam über seine Lippen. „Verdammt sollst du sein“, sagte er verzweifelt. „Ich muss dich fortschicken.“
„Du versuchst nicht, mich zu beschützen. Du versuchst, dich selbst zu beschützen.“ Sie schmiegte sich dicht an ihn.
„Aber du bist stark genug, das Risiko einzugehen, jemanden zu lieben, oder?“
„Nein“, flüsterte er.
„Doch. Du musst dich zwingen.“ Evie schloss die Augen und schmiegte ihr Gesicht an das seine. „Weil ich dich liebe, Sebastian … und im Gegenzug brauche ich auch deine Liebe. Und nicht nur halbherzig.“
Sie hörte, wie der Atem durch seine Zähne zischte. Sebastian krallte die Hände in ihre Schultern, zog sich dann abrupt zurück. „Du musst mich meine eigenen Grenzen bestimmen lassen, oder …“
Evie erreichte seinen Mund und küsste ihn langsam, voller Absicht, bis er mit einem tiefen Stöhnen nachgab und sie in seine Arme schloss. Er erwiderte ihren Kuss verzweifelt, bis jeder Teil ihres Körpers in Flammen stand. Er hob seine Lippen von den ihren und keuchte wild. „Halbherzig. Mein Gott. Ich liebe dich so sehr, dass ich darin ertrinke. Ich kann mich nicht dagegen wehren. Ich weiß nicht mehr, wer ich bin. Wenn ich mich dem Gefühl ganz hingebe …“ Er versuchte, seinen völlig unkontrollierten Atem zu beruhigen. „Du bedeutest mir zu viel“, sagte er mit stockender Stimme.
Evie ließ ihre Hand in einem beruhigenden Kreis über seine muskulöse Brust gleiten. Sie verstand seine Verzweiflung, die Gefühle, die so ungewohnt und mächtig waren, dass sie ihn überwältigten. Es erinnerte sie an etwas, was Annabelle ihr anvertraut hatte. Wie Mr. Hunt zu Beginn ihrer Ehe angesichts seiner überwältigenden Gefühle für sie fassungslos gewesen war und dass es einige Zeit gedauert hatte, bis er sich an sie gewöhnt hatte.
„Sebastian“, wagte Evie zu sagen, „es wird nicht immer so sein, weißt du. Nach einiger Zeit wird es sich … natürlicher und angenehmer anfühlen.“
„Nein, wird es nicht.“
Er hörte sich so leidenschaftlich an, so sicher, dass sie ein Lächeln an seiner Schulter verbergen musste. „Ich liebe dich“, sagte sie noch einmal und fühlte, wie ihn ein Schauer der Sehnsucht überlief. „Du kannst mich w-wegschicken, aber du kannst mich nicht daran hindern, zu dir zurückzukommen. Ich will jeden einzelnen Tag mit dir verbringen. Ich will zusehen, wie du dich morgens rasierst. Und abends will ich Champagner mit dir trinken und mit dir tanzen. Ich will die Löcher in deinen Socken stopfen. Ich will jede Nacht dein Bett teilen und deine Kinder bekommen.“ Sie hielt inne. „Denkst du denn, ich habe keine Angst? Vielleicht wachst du eines Morgens auf und sagst, dass du meiner müde geworden bist. Vielleicht werden all die Dinge, die dir jetzt nichts ausmachen, dir irgendwann
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