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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Unerfreuliches gelesen?“
    „Ganz im Gegenteil“, sagte Evie bedrückt. „Alle überschlagen sich vor Begeisterung über den Club.“
    „Ich verstehe.“ Sanft fuhr er mit seinem Zeigefinger ihr Kinn entlang. „Und was genau ist daran so beunruhigend?“
    Ihre Erklärung kam in einem Rutsch. „Weil du nun so b-bekannt bist … also für etwas anderes als fürs Frauen verführen … und darum werden dich alle einladen wollen, und irgendwann werde ich nicht mehr in Trauer sein, und das heißt, dass wir zu Bällen und Abendgesellschaften gehen werden, und ich glaube nicht, dass ich mir a-abgewöhnen kann, mich in Ecken zu verstecken. Weißt du, ich bin immer noch ein Mauerblümchen, und jetzt muss ich lernen, witzig zu sein und sicher aufzutreten und mit Leuten zu reden, denn sonst wirst du dich über mich ärgern, oder, schlimmer noch, dich meiner schämen, und ich …“
    „Evie. Still. Lieber Himmel…“ Sebastian hakte einen Fuß um einen in der Nähe stehenden Stuhl, zog ihn neben den ihren und setzte sich, seine Knie um die ihren. Er nahm ihre beiden Hände und lächelte sie an. „Du kannst es keine zwanzig Minuten aushalten, ohne etwas zu finden, worüber du dir Sorgen machen kannst, oder? Du musst nicht anders sein, als du schon bist.“ Rasch beugte er sich vor, um ihre Hände zu küssen, und als er den Kopf wieder hob, war sein Läch,eln verschwunden, und in seinen Augen war ein warmes Glühen. Er legte den Daumen auf ihren Ehering und rieb sanft über die eingravierten Worte.
    „Wie könnte ich mich deiner schämen?“, fuhr er fort. „Ich war der Schuft. Du hast in deinem gesamten Leben noch nichts Verwerfliches getan. Und was die Sitten und Umgangsformen der feinen Gesellschaft angeht … Ich hoffe, dass du niemals eine dieser seichten Närrinnen wirst, die die ganze Zeit reden, ohne etwas zu sagen.“ Er zog sie näher an sich und schmiegte sein Gesicht an ihren Hals, wo ihr seidenes Kleid auf ihre helle Haut traf. Sein Mund kostete sie sanft, und dann flüsterte er gegen den feuchten Fleck, den er gemacht hatte, und ließ sie erzittern. „Du bist kein Mauerblümchen. Aber du hast meine ausdrückliche Erlaubnis, dich in Ecken zu verstecken – solange du mich mitnimmst. Tatsächlich bestehe ich sogar darauf. Ich warne dich, ich benehme mich immer schrecklich schlecht bei solchen Anlässen – ich werde dich vermutlich in Gartenpavillons, auf Baikonen, unter Treppen und hinter den verschiedensten Vasen verführen. Und wenn du dich beschwerst, werde ich dich einfach daran erinnern, dass du es eben hättest besser wissen müssen, als einen gewissenlosen Verführer zu heiraten.“
    Unter dem leichten Streicheln seiner Finger bog Evie den Hals. „Ich würde mich nicht beschweren.“
    Sebastian lächelte und biss sanft in ihre empfindliche Haut. „Mein pflichtbewusstes kleines Eheweib“, flüsterte er.
    „Ich werde einen schrecklichen Einfluss auf dich ausüben. Warum gibst du mir nicht einen Kuss und gehst rauf, um dein Bad zu nehmen? Wenn du damit fertig bist, werde ich schon bei dir sein.“
    Die Wanne war erst halb gefüllt, als Evie ins Schlafzimmer kam. Frannie und ein weiteres Hausmädchen hoben gerade ein Paar Kannen mit Holzgriffen hoch, um eine weitere Ladung Wasser von unten hochzuholen. Noch ganz warm und verträumt von Sebastians Küssen, begann Evie die Ärmel ihres Kleides aufzuknöpfen.
    „Ich helfe Ihnen, wenn ich mit dem letzten Wasser zurückkomme, Mylady“, bot Frannie an.
    Evie lächelte sie an. „Danke.“ Sie ging zur Frisierkommode hinüber und hob eine Parfumflasche hoch, ein Geschenk, das Lillian ihr vor Kurzem gesandt hatte. Mit ihrer ungewöhnlich sensiblen Nase machte es Lillian großes Vergnügen, sich mit Düften und Parfums zu beschäftigen, und sie hatte vor einiger Zeit angefangen, mit ihren eigenen Mischungen zu experimentieren. Dieser Duft war verführerisch und elegant, aus Rosen und mit aromatischen Holznoten. Vorsichtig goss Evie einige goldene Tropfen in das Badewasser und genoss die duftenden Schwaden, die die Luft erfüllten.
    Sie kehrte zum Frisiertisch zurück, setzte sich auf den Stuhl davor und löste ihr Haar. Dann beugte sie sich vor, um Schuhe und Strümpfe auszuziehen. Geschickt griff sie unter ihren Rock, um die Strumpfbänder zu lösen. Mit dem Kopf so nach unten geneigt, konnte sie aufgrund ihrer üppigen Locken nur sehr wenig sehen … aber ein plötzlicher eisiger Schauer über ihren Rücken und leise Schritte auf dem Teppich

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