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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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unerträglich werden – mein Stottern, meine Sommersprossen …“
    „Sei keine Närrin“, unterbrach Sebastian sie harsch. „Dein Stottern wird mich niemals stören. Und ich liebe deine Sommersprossen. Ich liebe …“ Seine Stimme brach. Er presste sie fest an sich. „Zur Hölle“, murmelte er nach einem Augenblick mit bitterer Heftigkeit. „Ich wünschte, ich wäre jemand anderes als ich selbst.“
    „Warum?“, fragte sie, ihre Stimme gedämpft.
    „Warum? Meine Vergangenheit ist ein schmutziges Dreckloch, Evie.“
    „Das ist nicht gerade eine Neuigkeit.“
    „Ich kann niemals für all die Dinge büßen, die ich getan habe. Himmel, ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen! Für dich würde ich versuchen, ein besserer Mann zu sein. Ich würde …“
    „Du musst nicht anders sein, als du schon bist.“ Evie hob ihren Kopf und blickte ihn durch den strahlenden Schimmer ihrer Tränen an. „Ist das nicht das, was du mir gesagt hast? Wenn du mich bedingungslos lieben kannst, Sebastian, kann ich dich nicht auf dieselbe Art lieben? Ich weiß, wer du bist. Ich denke, wir kennen einander besser als uns selbst. Wage es nicht, mich fortzuschicken, du F-Feigling. Wer außer dir würde meine Sommersprossen lieben? Wer außer dir würde sich um mich kümmern, wenn meine Füße kalt sind? Wer außer dir würde mich im Billardzimmer verführen?“
    Langsam brach sein Widerstand. Sie fühlte die Veränderung in seinem Körper, das Abklingen der Spannung, seine Schultern, die sich über sie beugten, als wollte er sie in sich hineinziehen. Er murmelte ihren Namen, hob ihre Hand an sein Gesicht und presste es in ihre Handfläche. Seine Lippen glitten über den warmen Kreis ihres goldenen Eherings. „Meine Liebe ist bei dir“, flüsterte er … und in diesem Moment wusste sie, dass sie gewonnen hatte.
    Dieser unperfekte, außergewöhnliche, leidenschaftliche Mann gehörte ihr, hatte sein Herz in ihre Hände gegeben, um es sicher zu halten. Es war ein Vertrauen, das sie niemals missbrauchen würde. Überwältigt von Erleichterung und Zärtlichkeit, klammerte sie sich an ihn, während ihr eine Träne aus dem äußeren Augenwinkel lief. Sanft wischte Sebastian sie mit seinen Fingern fort und betrachtete ihr emporgewandtes Gesicht. Und was sie in seinem glitzernden Blick sah, raubte ihr den Atem.
    „Nun“, sagte Sebastian mit schwankender Stimme, „mit dem Billardzimmer könntest du recht haben.“
    Und sie lächelte, als er sie in seine Arme hob und zum Bett trug.

EPILOG
    Der Winter war beinahe zu Ende. Da Evies Trauerzeit mit Annabeiles letzten Schwangerschaftswochen zusammenfiel, hatten die beiden viel Zeit miteinander verbracht. Sie konnten beide nicht an gesellschaftlichen Ereignissen wie Bällen oder großen Abendessen teilnehmen, aber das gefiel den beiden Frauen sehr gut, da es seit Weihnachten bitterkalt gewesen war und der Frühling nur zögerlich kommen wollte. Statt sich in der Stadt zu vergnügen, kuschelten sie sich vor dem großen Kamin in der luxuriösen Hotelsuite der Hunts zusammen oder trafen sich mit Lillian und Daisy in einem der gemütlichen Salons in Westcliffs Stadtvilla Marsden Terrace. Sie lasen, redeten und handarbeiteten, während sie eine endlose Tasse Tee tranken.
    Eines Nachmittags saß Lillian am Sekretär in der Ecke und entwarf aufwendig einen Brief an eine ihre Schwägerinnen, während Daisy mit einem Roman auf einem Sofa lag, ihre zierliche Gestalt in eine Decke aus Kaschmirwolle gehüllt. Annabelle ruhte auf einem Sessel am lustig flackernden Kamin. Eine Hand hatte sie auf der schwellenden Kurve ihres Bauches gebettet, während Evie auf einem Hocker vor ihr saß und ihr die schmerzenden Füße rieb. Annabelle schnitt eine Grimasse, seufzte und sagte: „Oh, das fühlt sich wundervoll an. Niemand hat mir gesagt, dass einem in der Schwangerschaft so die Füße wehtun. Obwohl ich es eigentlich hätte ahnen sollen bei all dem Extragewicht, das ich tragen muss. Danke, Evie. Du bist meine beste Freundin auf der ganzen Welt.“
    Lillians sarkastische Stimme kam aus der Ecke des Zimmers. „Sie hat zu mir dasselbe gesagt, Evie, als ich ihr neulich die Füße gerieben habe. Ihre Hingabe dauert nur bis zur nächsten Massage. Annabelle, du bist ein loses Frauenzimmer.“
    Annabelle grinste träge. „Warte nur, bis du guter Hoffnung bist, Liebes. Du wirst jeden, der sich finden lässt, um Fußmassagen anflehen.“
    Lillian öffnete den Mund zu einer Antwort, schien es sich dann

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