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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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er dann eine schnelle Rechte auf Peregrines Kinn platzierte. So kräftig der Schlag auch war, schien er doch wenig Effekt auf Evies Klotz von Onkel zu haben. Entsetzt schaute Evie zu, wie sie eine Reihe von Schlägen austauschten. Selbst wenn Sebastian viel beweglicher war, gelang es Peregrine doch, einige Treffer von knochenerschütternder Macht zu landen, die Sebastian zurücktaumeln ließen.
    Angestellte begannen, aus dem Club zu kommen und Sebastian aufmunternd zuzurufen, während Passanten von der Straße auf die Lärmquelle zueilten. Ein weiter Kreis formte sich um die Kämpfenden. Die Luft war erfüllt mit Rufen und Gejohle.
    Evie klammerte sich an den Arm um ihre Taille. „Cam, tu doch etwas“, flehte sie ihn an.
    „Das geht nicht.“
    „Du weißt, wie man kämpft. Mein Vater hat immer gesagt…“

12. KAPITEL
    Cam fand Joss Bullard im Hof bei den Stallungen. Er behielt ein wachsames Auge auf ihn, während er ihn zur Rede stellte. Bullard atmete schnaufend ein und aus, wütend verdrehte er die Augen. Sie waren nie Freunde gewesen. Ihre Beziehung war mehr die von verfeindeten Geschwistern, die im selben Haus leben mussten, mit Jenner als Vaterfigur. Als Jungen hatten sie miteinander gespielt und gekämpft. Als Männer hatten sie Seite an Seite gearbeitet. Nach all den kleinen Freundlichkeiten, die Jenner gegenüber Bullard gezeigt hatte, hätte Cam niemals erwartet, dass er sich so verhalten würde. Verwirrung und Wut beherrschten ihn, und er schüttelte langsam den Kopf, während er Bullard weiter ansah.
    „Ich weiß nicht, warum du sie ihnen ausgeliefert hast“, begann Cam, „oder was du dadurch erreichen wolltest…“
    „Ich hab ’nen Sovereign dafür bekommen“, schoss Bullard zurück. „Und das war es mehr als wert, die stammelnde Idiotin loszuwerden.“
    „Bist du verrückt geworden?“, fragte Cam entsetzt. „Was ist los mit dir? Wir sprechen von Jenners Tochter. Du hättest das nicht tun sollen und wenn sie dir ein verdammtes Vermögen dafür geboten hätten.“
    „Sie hat vorher noch nie was für Jenner getan“, fiel ihm Bullard harsch ins Wort, „oder für’n Club. Aber jetzt am Ende kommt sie her, um zu seh’n, wie er krepiert, und dann kriegt sie alles. Verflucht soll’se sein, die arrogante Schlampe! Und ihr Dreckskerl von Ehemann gleich dazu!“
    Cam hörte aufmerksam zu, aber ihm waren die Gründe für Bullards Eifersucht weiter vollkommen unklar. Ein Zigeuner verstand nur selten die Verbitterung über die materiellen Güter anderer Leute. Geld bedeutete für sie nur die kurzzeitige Freude, es auszugeben. In der wandernden Sippe, der Cam angehört hatte, bis er zwölf war, hatte niemand je daran gedacht, mehr haben zu wollen, als er brauchte. Ein Mann konnte zur selben Zeit nur einen Anzug tragen und nur ein Pferd reiten.
    „Sie war Jenners einziges Kind“, antwortete Cam. „Was er ihr gegeben hat, hat nichts mit dir oder mir zu tun. Aber nichts ist schlimmer, als das Vertrauen derer zu missbrauchen, die auf deinen Schutz angewiesen sind. Sie zu verraten … jemandem zu helfen, sie gegen ihren Willen wegzuschaffen …“
    „Ich würd’s wieder tun!“, sagte Bullard und spuckte zwischen ihnen auf den Boden.
    Cam starrte den anderen Mann an. Ihm wurde bewusst, dass er nicht gut aussah. Seine Gesichtsfarbe war blass und seine Augen matt. „Bist du krank?“, fragte Cam leise. „Wenn es so ist, kannst du es mir sagen. Ich werde bei St. Vincent ein Wort für dich einlegen. Vielleicht kann ich ihn überzeugen …“
    „Die Pest über dich! Ich komm besser ohne dich aus, Zigeunerabschaum. Besser ohne euch alle.“
    Der blanke Hass in Bullards Ton ließ keinen Raum für Zweifel. Es gab kein Zurück mehr für ihn. Die einzige Frage war jetzt, ob Cam ihn ergreifen und in den Club zurückbringen oder ihn entkommen lassen sollte. Cam erinnerte sich an das teuflische Funkeln in St. Vincents Blick und dachte bei sich, dass der Viscount Bullard möglicherweise tatsächlich umbringen würde, wenn sich die Gelegenheit dazu ergeben würde. Das würde zu jeder Menge Unannehmlichkeiten für alle und vor allem für Evie führen. Nein … es war besser, Bullard gehen zu lassen.
    Cam starrte den hasserfüllten Mann an, den er seit so vielen Jahren kannte, und schüttelte in ratloser Resignation den Kopf. Seelenverlust, nannten es seine Leute … die Essenz eines Mannes war in einem dunklen Reich der Unterwelt gefangen. Aber wie war das Bullard passiert? Und wann?
    „Du hältst

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