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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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selbst wird das dann noch verhindern können.
    Wenn Sie also Ihr Leben schätzen, sorgen Sie dafür, dass sich unsere Wege nie wieder kreuzen.“
    Sebastian ließ Eustace als zitterndes Häufchen in sprachloser Panik zurück und zog Evie aus der Kutsche. Sie klammerte sich an ihn und versuchte immer noch, wieder zu Atem zu kommen, als sie besorgt einen Blick in die Runde warf. Es schien, dass Cam auf den Aufruhr aufmerksam gemacht worden war und jetzt ihre Onkel im Zaum hielt. Brook lag auf der Erde, während Peregrine gerade vor einem Angriff zurückstolperte. Sein Gesicht war vor empörter Überraschung gerötet.
    Evie taumelte, als ihre Füße den Boden berührten, und sie presste ihr Gesicht an die Schulter ihres Mannes.
    Sebastian dampfte im wahrsten Sinne des Wortes vor Wut. Die kalte Luft floss über seine erhitzte Haut und verwandelte seinen Atem in kleine weiße Wölkchen. Er unterzog sie einer kurzen, aber gründlichen Untersuchung.
    Seine Hände glitten sanft über sie, sein Blick hing an ihrem bleichen Gesicht. Erstaunlich zärtlich sprach er sie an:
    „Bist du verletzt, Evie? Sieh mich an, Kleines. Ja. Liebling … Haben sie dir wehgetan?“
    „N-Nein.“ Evie starrte ihn verwirrt an. „Mein Onkel Peregrine“, flüsterte sie, „ er ist sehr s-stark …“
    „Ich kümmere mich um ihn“, versicherte er ihr und rief zu Cam hinüber: „Rohan! Kommen Sie, und nehmen Sie sie mir ab.“
    Der junge Mann gehorchte sofort und kam rasch auf Evie zu. Er sagte einige fremdartig klingende Worte zu ihr, seine Stimme besänftigend für ihre überspannten Nerven.
    Sie zögerte, bevor sie mit ihm ging, und warf einen besorgten Blick zu Sebastian hinüber.
    „Es ist alles in Ordnung“, sagte er, ohne sie anzusehen, sein eisiger Blick ganz auf Peregrines massige Gestalt konzentriert. „Geh.“
    Evie biss sich auf die Lippen, nahm dann jedoch Cams Arm und ließ sich zur Seite führen.
    „Wie freundlich von Ihnen, uns einen Besuch abzustatten, Onkel“, kam der ätzende Klang von Sebastians Stimme.
    „Sie sind doch sicher gekommen, um uns Glück zu wünschen.“
    „Ich bin gekommen, um meine Nichte zu holen“, knurrte Peregrine. „Sie ist meinem Sohn versprochen. Ihre rechtswidrige Heirat wird keinen Bestand haben!“
    „Sie gehört mir“, fuhr ihn Sebastian an. „Sie können kaum so beschränkt sein zu glauben, dass ich sie einfach ohne Widerstand gehen lasse.“
    „Ich werde die Ehe annullieren lassen“, versicherte ihm Peregrine.
    „Das wäre nur möglich, wenn die Ehe noch nicht vollzogen worden wäre. Aber ich kann Ihnen versichern, dass dem so ist.“
    „Wir haben einen Arzt, der beschwören wird, dass ihre Unschuld unangetastet ist.“
    „Nur über meine Leiche“, sagte Sebastian mit eisiger Freundlichkeit. „Können Sie sich vorstellen, was für ein Licht das auf mich werfen würde? Ich habe zu hart daran gearbeitet, mir einen gewissen Ruf zu verdienen. Ich will verdammt sein, wenn ich erlaube, ihn durch auch nur den Hauch einer Andeutung von Impotenz ruinieren zu lassen.“ Er schlüpfte aus seinem Gehrock und warf ihn zu Cam hinüber, der ihn mit einer Hand auffing. Sebastians eiskalter Blick verließ Peregrines wütendes Gesicht für keine Sekunde. „Ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, dass sie unterdessen schon schwanger sein könnte?“
    „Wenn das so ist, kann man auch das ändern.“
    Evie verstand nicht genau, was ihr Onkel meinte, drückte sich aber enger in Cams schützende Umarmung. Seine Arme schlossen sich fester um sie, während er Peregrine mit einem gänzlich untypischen Aufflackern von Hass in den goldenen Augen ansah. „Mach dir keine Sorgen, Kleines“, flüsterte er Evie zu.
    Sebastians Gesicht rötete sich bei Peregrines Worten und ließ seine Augen wie gesplittertes Glas erscheinen.
    „Charmant“, sagte er. „Ich würde sie eher selbst töten, bevor ich sie Ihnen überlassen würde.“
    Peregrine schien jegliche Form von Selbstkontrolle zu verlieren und stürzte sich mit einem Brüllen auf ihn. „Wenn es sein muss, dann werde ich Sie eben aus dem Weg räumen, Sie herausgeputzter Hurensohn!“
    Evie sog scharf die Luft ein, als Sebastian dem auf ihn zu stürzenden Onkel einfach mit einem Schritt aus dem Weg ging und dann wartete, bis er sich ihm wieder zuwendete. „Dumm“, hörte sie Cam murmeln. „Er hätte ihn zu Fall bringen sollen.“ Der junge Mann wurde still, als es Sebastian gerade noch gelang, dem Schlag einer massigen Faust auszuweichen, und

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