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ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition)

Titel: ES: Eine Villa wird zur Leichenhalle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz Spilker
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dass ihm das Abräumen des Tisches für den Augenblick nicht wichtig erschien. Jan und Gregory hielten noch einen stolzen Moment inne, bevor sie werkzeugbewaffnet die Waschküche aufsuchten. Wieder schlichen sie wie Diebe in der Nacht den breiten Flur entlang. Jan fuhr auf einmal fürchterlich zusammen, drehte seinen Kopf ganz vorsichtig in Richtung Flurwand und  glotzte in sein eigenes Gesicht. Zum x-ten Mal sah er sich selbst im körpergroßen Spiegel und bewegte ungläubig seinen Kopf hin und her. Gregory drehte sich um, sah nach hinten und sah Jan schulterzuckend und kreidebleich dastehen, als wäre ihm der Belzebub persönlich erschienen. Gregory hörte noch schnell nach Rechts, in Richtung der Zimmer des oberen Stockwerks. „Still ruht der See“, konstatierte Gregory und ging die Stufen zum unteren Flur hinunter. Jan folgte ihm mit dem Brecheisen. Ihnen blieb eine knappe Stunde Zeit, um etwas in Erfahrung zu bringen. Der Weg nach unten war, wie der Weg nach oben, direkt vom Flur aus zu betreten. Es befand sich keine Türe in den Bögen. Beim Öffnen oder Schließen von Türen könnte so ein warnendes Geräusch ausgehen, wenn welche dagewesen wären. Gregory und Jan beschlossen daher, sich in der Waschküche nur per Zeichensprache zu verständigen, was nicht schwer fallen wird, zumal die Aufgabenstellung jedem der beiden bekannt war. Gregory schwenkte eines der beiden Geräte von der Wand und Jan setzte sofort das Brecheisen an, um dem Gips auf den Leib zu rücken. Das Brecheisen steckte erstaunlich tief in der Wand und er zog es wieder raus. Jan winkte Gregory zu sich, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.
„Ich habe die Müllsäcke vergessen“, gestand er.
„Soll ich sie schnell holen?“, flüsterte Gregory in Jan’s Ohr. Jan machte eine Handbewegung, die für Gregory bedeutete, dass er da bleiben soll, wo er gerade ist. Jan zerrte eine Tischdecke vom Wäschestapel und legte diese unter das Gipsloch. Was jetzt runterfällt, macht nicht solchen Lärm. Dann setzte Jan das Eisen wieder an der Stelle an, wo es schon einmal steckte, Er brach ein gewaltiges Stück heraus und Gregory hielt es mit den Händen fest, damit es nicht runterfällt, oder in Tausend Teile zerspringt und unnötigen Lärm veranstaltet. Ein handtellergroßer Einblick war entstanden. Niemand hatte an eine Taschenlampe gedacht und die Deckenbeleuchtung erwies sich nicht als hilfreich. Eine Klingel war auf einmal zu hören. Es kam aus der Küche. „Wer zum Geier klingelt jetzt?“ fluchte Gregory. Er hatte keine Uhr an und guckte vorwurfsvoll zu Jan. Der schaute auf seine Armbanduhr, bewegte seinen Kopf hin und her und drückte völliges Unverständnis aus. Gregory eilte über den Flur zur Küche, öffnete den Nebeneingang und ließ das Reinigungsteam herein. „Moin zusammen“, sagte Gregory. „Ganz schön früh dran Heute, was?!“
„Jau“, sagte einer. „Heute ist Waschtag und da weiß man nie wie lange das dauert.“
„Na dann frühstückt erstmal in Ruhe, ich bin auch schon im Stress.“ Gregory flitzte wie ein geölter Blitz zu Jan. „Die Reinigungsleute sind schon da und Heute sei Waschtag.“ Gregory war völlig aufgelöst und stammelte nur das Nötigste, um Jan über die Brenzlichkeit der Situation zu informieren. Jan begriff sofort was los war, packte das rausgebrochene Stück in ein Handtuch, nahm sein Brecheisen und ließ seinen Blick wie ein Radargerät über die Waschküche wandern. Gregory schob das Gerät wieder in seine Ausgangsposition zurück. Alles musste genauso aussehen wie immer. Nichts durfte auffällig oder störend wirken. Kein Schmutz, kein Gips und keine Veränderung der Maschinen. Alles schien erledigt, alles schien wieder so zu sein, wie man es gewohnt war. Gregory schaltete das Licht aus und schon hörte er jemanden die Stufen herunterkommen. Er zerrte Jan an der Jacke und beide verschwanden in Gregorys Zimmer.

Zukunftsmusik
     
    18 Jahre zuvor.
     
    Der damalige Student der Volkswirtschaft (VWL) Moris Di Lauro, lernte den Kommilitonen, genannt ‚KayJay’, in der Studentenvereinigung ‚Heller Tag’ kennen  KayJay, der eigentlich Klaus-Jürgen Fauler heißt, studiert Jura. Beide verstehen sich auf Anhieb gut und werden dicke Freunde. Abgesehen von den üblichen Flausen, beherbergte jeder eine klare Vorstellung seiner Zukunft im Kopf. Fauler will Jurist werden, verfügt jedoch nicht über den nötigen Schneid, sich mit einer eigenen Kanzlei niederzulassen, oder sich in einer Sozietät

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