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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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einmal unter ihm leiden muss.“
    „Ich bin nicht neugierig.“ Marina klang erstaunlich nüchtern. „Aber wenn es etwas gibt, das ich über Wakefield wissen muss, dann würde ich es gern hören. Vorsicht ist besser als Nachsicht.“
    Ronan spürte einen bitteren Geschmack im Mund: Schuldgefühl. Wenn er Cleo bloß gewarnt hätte … Wenn er nur geahnt hätte, wie weit dieser Bastard seine perversen Spielchen treiben würde!
    Und hier saß noch eins seiner Opfer. Er blickte in Marinas schöne Augen und erkannte tiefe Unsicherheit. Das Bedürfnis, sie zu beschützen, wurde so stark, dass es ihn fast übermannte.
    „Ich kann Ihnen keine Einzelheiten erzählen. Es ist nicht meine eigene Geschichte. Aber ich rate Ihnen aufzupassen. Wakefield versucht wirklich alles , um zu kriegen, was er will. Und das, was meiner … Bekannten passiert ist, hat er mit voller Absicht getan. Er hat sie nur ins Visier gekommen, um mir zu schaden.“
    Er vergrub die Hände in den Taschen. „Es klingt dramatisch, aber was als übertriebener Ehrgeiz eines Schuljungen angefangen hat, ist zu einer gefährlichen Besessenheit geworden. Wakefield versucht mir zu schaden, wo er nur kann.“
    „Das ist schlimm. Aber welche Rolle spiele ich dabei?“
    Sie schien es tatsächlich nicht zu verstehen. Aber immerhin hörte sie zu.
    „Wakefields Ruf als Frauenheld kommt nicht von ungefähr“, erklärte er finster. „Frauen sind seine Schwäche. Die einzige Schwäche, die noch stärker ist als seine Geldgier.“
    Marina nickte. Wakefields Playboyqualitäten waren allseits bekannt.
    „In den letzten Jahren hat er sich immer besonders für die Frauen interessiert, mit denen ich ausgegangen bin. Mit einigen war er nach mir zusammen. Es ist zu oft passiert, um Zufall zu sein.“
    MarinasVerwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    „Das alles zeigt mir, dass er immer noch mit mir wetteifert. Es ist so offensichtlich, dass man fast darüber lachen könnte.“
    Nun faltete Marina ihre Hände – wie zum Gebet. In diesem Moment erinnerte ihr blasses Gesicht im Schein des Sonnenlichts an das einer Madonna. Ronan musste schlucken.
    Er wandte sich ab, weg von ihren dunklen Augen, die ihn fragend anblickten.
    Marina starrte den großen breitschultrigen Mann an, der da vor ihr stand und dessen Körper sich wie vor Kälte zusammenzog. Oder vor Schmerz.
    Die Geschichte vom eifersüchtigen Rivalen klang so abwegig. Sie wusste wirklich nicht, ob sie ihm glauben sollte. Unter anderen Umständen hätte sie es sicher nicht getan. Aber sie hatte Ronan Carlisles Körpersprache, seine Stimme und den Schmerz in seinen Augen als Beweis.
    Niemand konnte so gut schauspielern.
    Seine Qual war so stark, so echt, dass sie sie fast greifen konnte. Und der Hass, den er fühlte, als er von Wakefields Vergangenheit sprach, war spürbar gewesen. Sie fragte sich, ob Wakefield bewusst war, welchen Zorn er ausgelöst hatte, als er Ronans Bekannte angegriffen hatte.
    Seine Bekannte? Nun, vermutlich war sie seine Geliebte. Für eine gewöhnliche Freundin war die Wut in seinem Blick viel zu verzehrend gewesen.
    „Er zerstört Menschen“, bemerkte Ronan schließlich. „Aber eigentlich bin ich sein Ziel, und deshalb bin ich auch derjenige, der ihn stoppen muss.“
    Er machte eine Pause und sah Marina mit einem Blick an, der ihr das Blut in die Wangen schießen ließ. „Wakefield wird sofort hellhörig, wenn er glaubt, dass Sie mir gehören.“ Hitze breitete sich in ihrem Körper aus, und sie musste sich zwingen, sich zu konzentrieren.
    „Der Kampfgeist wird ihm keine Ruhe lassen. Er wird versuchen, Sie für sich zu gewinnen. Und während er um Sie kämpft, wird er sich nicht um seine Geschäfte kümmern. Ich kenne ihn.“
    „Aber er hat mich angesehen, als ob ich aus der Gosse käme!“ Marinas Stimme war nur ein heiseres Krächzen. Sie räusperte sich. „Niemals wird er sich für mich interessieren.“
    „Sie unterschätzen sich selbst“, versicherte er lächelnd. „Und Sie unterschätzen sein Ego. Er denkt, dass er jede Frau haben kann, die er will. Je schwieriger sie zu erobern ist, desto interessanter wird sie für ihn.“
    „Sie haben nicht gesehen, wie er mich angeblickt hat. Ich habe ihn auf seiner eigenen Party lächerlich gemacht. Es hasst mich!“
    „Ich kenne Wakefield“, erwiderte er ruhig. Sein bestimmter Tonfall ließ keinen Widerspruch zu. „Wenn er glaubt, dass Sie mir gehören, wird er versuchen, Sie zu verführen. Ihr Auftritt gestern wird ihm in dem

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