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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Moment egal sein, wo er seine Chance wittert, mich zu demütigen.“
    Marina schüttelte den Kopf. Wieso sah Ronan Carlisle das Offensichtliche nicht? Er war so von Rache besessen, dass er blind für das war, was direkt vor seiner Nase lag.
    „Sie brauchen jemanden mit Stil und Eleganz“, sagte sie schließlich und unterdrückte ihren verletzten Stolz. „Jemanden, der auch aussieht wie Ihre Geliebte.“ Nur dieVerzweiflung erlaubte es ihr, ihm fest in die Augen zu sehen.
    „Und Sie tun das nicht?“
    Sie presste die Lippen aufeinander. Darauf würde sie nicht antworten.
    Fast ein wenig amüsiert blickte Ronan sie an. „Was, wenn ich Ihnen sage, dass Sie komplett falsch liegen? Dass ich auf Frauen stehe, die Leidenschaft und Feuer besitzen? Die für das kämpfen, woran sie glauben, ohne Angst vor den Konsequenzen?“
    Einen Moment lang glaubte sie, ihr Herz würde aussetzen. Sie wollte ihm so gerne glauben. Aber sie träumte nicht gern. Es würde nie klappen.
    „Ich sehe nicht aus wie Ihre Geliebte“, beharrte sie.
    „Meine Güte, das sind doch nur Kleider! Das lässt sich alles regeln.“ Ronan schüttelte unwillig den Kopf. „Sie brauchen natürlich etwas Umwerfendes. Etwas anderes als das von gestern Abend.“
    „Was bitte stimmt nicht mit meinem Kostüm?“
    „Nichts – außer, dass es ein paar Nummern zu groß ist und zu viel versteckt.“
    „Vielleicht will ich mich ja verstecken.“
    Langsam ging Ronan auf Marina zu. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn anzuschauen.
    „Viele Frauen würde für einen Körper wie Ihren töten. Sie schaffen das sicher. Nur ein paar Wochen lang. Ihrem Bruder zuliebe.“
    Marina schnappte nach Lust. Einen Körper wie ihren? Sie blinzelte. Wahrscheinlich hatte sie sich verhört.
    „Aber ich bin viel zu …“ Ihre Stimme brach, weil Ronan sie weiter durchdringend ansah. „… zu groß“, brachte sie schließlich hervor. Ein anderes Wort kam ihr nicht über die Lippen, obwohl ihr noch einige einfielen: plump, schwerfällig, tollpatschig.
    „Zu groß. Aha.“ Er setzte sich ihr gegenüber in einen Sessel und lehnte sich zurück. Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Die Härte, die ihn die ganze Zeit umgeben hatte, schmolz. Er lachte, ein herzliches, bebendes Lachen, und das jämmerliche Gefühl in Marinas Bauch wich tieferVerwirrung.
    „Ich bin auch nicht gerade klein geraten“, sagte er schließlich. „Ich würde lächerlich aussehen mit einer kleinen Frau an meiner Seite, meinen Sie nicht? Außerdem waren meine Freundinnen alle recht groß.“
    Marina schluckte bei dem Gedanken, in einem Atemzug mit seinen Freundinnen genannt zu werden.
    Wenn die letzte Nacht nur anders verlaufen wäre …
    „Aber Wakefield ist viel kleiner als Sie“, warf sie ein, als ob das überhaupt eine Rolle spielte. Als ob dieser attraktive Multimillionär sie andernfalls beachtet hätte!
    Ronan Augen funkelten belustigt.„Wissen Sie denn nicht, dass viele Männer von einer großen Frau träumen? Kaufen Sie sich die höchsten Absätze, die Sie finden können. Er wird Ihnen bald aus der Hand fressen.“
    Sie schüttelte den Kopf, um den lächerlichen Gedanken zu verscheuchen. Sie in einem sexy Outfit. Sie als männermordende Femme fatale, die den einen Finanzmagnaten gegen den anderen ausspielte.
    Wenn es nicht so erbärmlich gewesen wäre, sie hätte laut lachen müssen. Ronan war es jedenfalls nicht sehr schwer gefallen, ihr zu widerstehen, obwohl sie sich ihm regelrecht aufgedrängt hatte. Ihr Magen verkrampfte sich. Oh nein, mit ihrenVerführungskünsten war es nicht weit her.
    Sie betrachtete das Foto, das ihr gegenüber an der Wand hing. Mit einem strahlenden Lächeln blickte ihre Mutter auf sie hinab. Sie trug ein Abendkleid, das ihre weiblichen Formen elegant zur Geltung brachte. So sah eine schöne Frau aus.
    „Also, mal theoretisch“, sagte sie schroff. „Selbst wenn ich Wakefield dazu bringen könnte, sich mehr für mich als für seine Geschäfte zu interessieren – davon bekomme ich meine Firma auch nicht zurück.“
    Ronan sah sie so lange schweigend an, dass sie unruhig wurde. Wie viel von ihrer inneren Unsicherheit durchschaute er?
    „Das stimmt nicht ganz. Ich habe mir alles genau überlegt. Ich weiß, wie knapp Wakefield bei Kasse ist. Es wird langsam eng für ihn. Wahrscheinlich hat er Ihre Firma deshalb mit so erbärmlichen Methoden ergaunert.“ Ronan lehnte sich wieder zurück und schlug die Beine übereinander: ein Mann, der

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