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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Übelkeit.
    Ronan nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf einen Beistelltisch.
    „Berühren Sie mich.“ Sein Gesicht war jetzt ganz nah an ihrem.
    „Wie bitte?“
    „Berühren Sie mich, Marina. Jetzt, während er zusieht.“ Ronans Blick glühte und das Lächeln um seine Lippen war ein einzigesVersprechen.
    Wieder musste Marina schlucken. Erstaunlich, wie echt das alles wirkte.
    Vorsichtig hob sie eine Hand und legte sie auf seinen Unterarm. Sie spürte, wie sich unter dem feinen Jackettstoff seine Muskeln anspannten. Sein Atem streifte ihr Gesicht wie ein sanfter Hauch. Ohne lange darüber nachzudenken, schmiegte sie sich an ihn und atmete den männlichen Duft ein, der ihr den ganzen Abend schon die Sinne benebelte.
    „Genau so“, ermutigte er sie lächelnd. „Perfekt.“
    Einen gemeinsamen Herzschlag lang sahen sie einander in die Augen. Dann legte Ronan den Arm um ihre Taille und zog sie noch enger an sich. Durch den dünnen Stoff ihres Kleids spürte Marina die kräftigen Schläge seines Herzens an ihrer Brust. Ihr stockte der Atem, als plötzlich verbotene Bilder vor ihrem inneren Auge auftauchten.
    Gemeinsam gingen auf die gläsernen Flügeltüren zu, die zur Terrasse hinausführten. Sie traten ins Freie und schritten durch die warme duftende Abendluft, bis sie die geschützte Loggia erreichten. Ronans Hand lag noch immer auf ihrer Hüfte, so als gehöre sie dorthin. Marina spürte die Berührung wie ein Feuer, das sich tief in ihre Seele brannte und sie für immer zeichnete.
    Unsinn! Schon wieder ging die Fantasie mit ihr durch. Das hier war ein Spiel!
    Im Schatten der Jasminsträucher waren sie vom Haus aus kaum zu sehen. Dennoch hatte Wakefield bestimmt beobachtet, wie sie hinausgegangen waren. Ob er neugierig genug war, ihnen zu folgen?
    Ronan schien es zu glauben. Er hielt Marina immer noch so eng in seinem Arm, wie nur ein Liebhaber es getan hätte. Und auf diese Tatsache musste sie sich endlich besinnen: Er tat nur so, und sie hatte ihren Teil zu diesem Schauspiel beizutragen.
    Sie atmete den Jasminduft tief ein und versuchte sich auf die herrliche Aussicht zu konzentrieren. Der Wasser im Hafen unter ihnen glühte wie flüssiges Gold in den letzten Strahlen der Abendsonne. Die unzähligen Lichter der Stadt funkelten miteinander um die Wette.
    „Wunderschön …“ Ronans tiefe Stimme fühlte sich an wie Samt und Seide auf der Haut an. Marina sah zu ihm auf und bemerkte verwirrt, dass er sie mit einem sanften, beinahe zärtlichen Ausdruck in den Augen anschaute. Ihr wurde schwindelig, alles um sie herum begann sich zu drehen, während die Sehnsucht in ihr erwachte.
    Sie vergaß, was sie sagen wollte. Die Leidenschaft in seiner Stimme und die leise Begierde, die er mit jeder Faser seines Körpers ausstrahlte, schienen so echt.
    Ein Spiel, Marina. Nur ein Spiel.
    Dennoch, entgegen jede Vernunft, beugte sie sich vor, lehnte sich an ihn, und vergaß ihreVorsätze.
    In der Ferne hörte sie eine Melodie und fröhliches Gelächter. Hier draußen aber war nur das Geräusch ihres Herzens zu hören, das viel zu laut pochte. Und ihr Atem, der viel zu schnell ging.
    Wie es wohl wäre, wenn Ronan sie mit diesem verführerischen Blick ansähe und es ernst meinte? Kein bloßer Trick, um Wakefield reinzulegen. Kein Mitleid oder gar Langeweile wie neulich Nacht.
    Sie zwang sich, den Gedanken nicht weiterzudenken.
    „Sieht er zu?“, fragte sie und hoffte, dass Ronan ihre Aufregung nicht bemerkte.
    Er antwortete nicht und schloss sie stattdessen in seine Arme. Seine Körperwärme hüllte sie ein, während sie seinen Duft in sich aufsog.
    Plötzlich fragte sie sich, wie sie eigentlich in diese Lage gekommen war. Für ein Spiel ging die ganze Sache ziemlich weit. Dieser Mann, der eigentlich ihrVerbündeter sein sollte, entpuppte sich langsam als Bedrohung.
    Eigentlich war Ronan Carlisle viel gefährlicher als Charles Wakefield. Viel gefährlicher, als irgendein verlogener Betrüger es je sein konnte. Ronan zog die Fäden in einem Spiel, in dem sie nichts weiter als eine Marionette war.
    Dabei fühlte sie sich in seiner Nähe so anders als je zuvor. Weiblich, lebendig und so voller Sehnsucht. Voller Sehnsucht nach etwas, das sie nicht bekommen konnte.
    Marina öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Um die knisternde Spannung zu durchbrechen und die Fantasien zu zerstören, die ihr durch den Kopf schossen.
    Aber es war zu spät.
    Eng presste Ronan sie an seinen starken Körper, sodass sie jeden einzelnen

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