Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
sie wie ein Blitzschlag.
Wie konnte sie sich nur in ihn verlieben? Als wäre sie in ihrem Leben noch nicht oft genug verletzt worden. Dass sie geliebt werden wollte, war das eine. Aber sie wusste, wie gefährlich es war, einem anderen Menschen ihre Liebe zu schenken. Sie würde nur wieder enttäuscht werden.
„Jewel? Ist es gerade ungünstig?“, fragte Marley leise.
Die beiden Paare standen an Jewels Bett und blickten sie fragend an.
„Nein, nein, natürlich nicht. Es tut mir leid. Ich bin noch etwas durcheinander. Das kommt sicher von den Schmerzmitteln.“
Aus den Augenwinkeln bemerkte Jewel, dass Periklis die Stirn runzelte. Er wusste schließlich, dass sie seit drei Tagen keine Medikamente mehr bekam. Hoffentlich verriet er sie nicht.
Schnell setzte Jewel ein heiteres Lächeln auf und ignorierte Yannis und Theron so gut es ging. Es ärgerte sie, dass die beiden es immer wieder schafften, sie durch ihre bloße Anwesenheit einzuschüchtern.
„Wie geht es dir?“, fragte Bella und setzte sich zu Jewel auf die Bettkante. Schwungvoll warf sie ihr langes, dunkles Haar über die Schulter.
„Treibt Periklis dich schon zur Weißglut? Wenn du willst, knöpfen Marley und ich ihn uns mal vor.“
Jewel verkniff sich nur mit Mühe ein Kichern.
„Bring sie nicht zum Lachen“, sagte Periklis vorwurfsvoll. „Es tut ihr weh. Außerdem werde ich euch beide mit Leichtigkeit um den Finger wickelen.“
Yannis brach in schallendes Gelächter aus. „Glaub ihm kein Wort, Jewel. Die beiden Mädels müssen ihn nur lieb anschauen, und schon frisst er ihnen aus der Hand. Theron und ich müssen es dann ausbaden.“
„Ihr verwöhnt eure Frauen ja wohl am meisten“, erwiderte Periklis trocken.
„Das stimmt vielleicht, aber die meisten Frauen lieben es, von vielen Männern umschwärmt zu werden“, sagte Marley frech.
„Du wirst nur von einem Mann umschwärmt, meine Kleine“, warf Yan nis ein. „Merk dir das.“
Vergnügt verfolgte Jewel die familiäre Kabbelei und kam sich zum ersten Mal nicht vor wie eine Außenseiterin. Im Gegenteil, sie fühlte sich dem Familienkreis schon ein Stück weit zugehörig.
„Dir scheint es besser zu gehen“, sagte Bella, die noch immer auf der Bettkante saß. „Du strahlst richtig, und das so kurz nach der Operation.“
„Das ist die Schwangerschaft“, sagte Theron amüsiert. „Frauen sind am schönsten, wenn sie schwanger sind.“
„Netter Ver such“, erwiderte Bella unbeeindruckt. „Aber deine Schmeichelei bringt dich nicht weiter. Wenn du noch länger jeder schwangeren Frauen hinterherschielst, mache ich bald kurzen Prozess mit deiner Männlichkeit.“
Es war unmöglich, bei Therons Gesichtsausdruck ernst zu bleiben. Ächzend legte Jewel die Hand auf den Bauch. Sie genoss es, mit den anderen zu lachen, und fühlte sich so unbeschwert wie schon lange nicht mehr.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Periklis besorgt.
Jewel winkte ab. „Es geht mir gut, wirklich.“ Dann wandte sie sich an Bella. „Das scheint ein ewiger Streitpunkt bei euch beiden zu sein.“
Bella grinste. „Wenn es nach Theron geht, hätte ich jetzt schon eine ganze Heerschar von Kindern. Aber ich bin noch jung und möchte noch so viel erleben, ehe ich Mutter werde. Irgendwann werde ich ihm seinen Wunsch erfüllen, aber bis dahin muss er noch ein bisschen leiden.“
Jewel betrachtete Therons liebevollen Gesichtsausdruck. Sein Leid schien sich in Grenzen zu halten. Offensichtlich genossen es beide, über die Sache Wit ze zu machen.
„Außerdem sorgt Marley für genug Nachwuchs, dass es für alle reicht“, fügte Bella grinsend hinzu.
Periklis riss erstaunt die Augen auf. „Marley?“
Marley lächelte glücklich, und Yan nis legte stolz den Arm um ihre Taille.
„Bist du wieder schwanger?“, hakte Periklis nach.
„In sieben Monaten wird sie mir die Tochter schenken, die ich mir so sehr wünsche“, erklärte Yan nis hochmütig.
„Und wenn es noch ein Sohn wird?“, fragte Marley neckend.
Yannis zwinkerte ihr zu. „Dann versuchen wir es einfach so lange, bis wir es geschafft haben.“
Marley und Bella prusteten los, und Jewel stimmte in ihr Gelächter ein. Was für eine wunderbare Familie! Und Jewel gehörte dazu. Sie konnte es noch immer kaum glauben.
„Wir gehen jetzt besser“, sagte Yan nis mit einem Blick auf Jewel. „Du hast Schmerzen und solltest dich nicht anstrengen. Wir wollten nur kurz nach dir sehen. Wenn du irgendetwas brauchst, sag Bescheid. Du gehörst jetzt zur
Weitere Kostenlose Bücher