Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
er da ist. Bis dahin ist alles vorbei.“
„Du solltest ihn trotzdem anrufen. Er würde es wissen wollen, und Marley auch.“
„Ich rufe ihn an, sobald ich weiß, wie es ihr geht.“
Schweigend saßen sie nebeneinander. Schließlich verließ Theron kurz den Raum und kehrte wenig später mit zwei Tas sen Kaffee zurück. Periklis nippte an der lauwarmen Brühe, ohne etwas zu schmecken.
„Du siehst anders aus, weißt du das?“
Erstaunt blickte Periklis auf. „Wie meinst du das?“
„Du wirkst irgendwie … ruhiger, zufriedener. Es ist mir schon aufgefallen, als wir zur Hochzeit da waren.“
„Und was ist daran anders?“, fragte Periklis spöttisch.
„Anders, als du die letzen Jahre ausgesehen hast, nachdem Joanna dich betrogen hat und mit Eric abgehauen ist.“
Periklis zuckte zusammen. Keiner hatte es bisher gewagte, Erics Namen in seiner Gegenwart auszusprechen. Seine Brüder sprachen sicher hinter seinem Rücken darüber, aber nie, wenn er dabei war. Der Schmerz war noch zu frisch.
„Ruinier das nicht, Periklis. Du könntest glücklich werden, es ist deine Chance!“
„Ich kann aber auch alles verlieren. Vielleicht habe ich das schon.“
„Was meinst du?“
Periklis trank noch einen Schluck Kaffee und stellte den Becher zur Seite. „Sie wollte mich morgen früh verlassen. Die Koffer waren schon gepackt, als ich sie auf dem Boden fand. Sie hatte schreckliche Schmerzen.“
„Was hast du angestellt?“, fragte Theron vorsichtig. „Du kannst es mir erzählen, schließlich ist es ja nicht so, dass Marley noch nie wütend auf mich war.“
„Du scheinst dir ja sicher zu sein, dass das Problem bei mir liegt“, antwortete Periklis trocken.
„Du bist der Mann, und Männer haben immer Unrecht. Hast du das noch nicht kapiert?“
Ein kleines Lächeln huschte über Periklis’ Gesicht, aber er wurde schnell wieder ernst. „Ich habe mich wie ein Idiot aufgeführt.“
„Nun, das war sicher nicht das letzte Mal. Wir scheinen genetisch dazu bestimmt zu sein.“
„Gestern ist urplötzlich ein Freund von ihr aufgetaucht. Ich habe mich benommen wie ein eifersüchtiger Teenager.“
„Daraus kann dir niemand einen Vor wurf machen. Das ist ganz normales Revierverhalten.“
Periklis seufzte. „Als Nächstes erzählst du mir noch, das wir alle Höhlenmenschen sind, die ihr Revier wie Hunde markieren.“
„Hübsche Vor stellung, kleiner Bruder. Ich schätze, das ist genau das, was wir tun. Nur nicht im wörtlichen Sinne.“
Theron musterte Periklis aus den Augenwinkeln.
„Sie wollte dich also verlassen, weil du über den Besuch ihres Freundes nicht begeistert warst?“
„Na ja, wohl eher weil ich ihr vorgeworfen habe, dass er der Vater des Kindes ist und die ganze Geschichte ein abgekartetes Spiel, um mir das Geld aus der Tasche zu ziehen.“
Theron zuckte zusammen. „Verdammt, du lässt aber auch nichts aus.“
„Ich sagte ja, ich war ein Idiot. Ich war wütend und habe ihr klargemacht, dass ich einer Scheidung nicht zustimmen werde. Ihre Antwort war, dass ich mir meine Abmachung in den Allerwertesten schieben soll.“
„Klingt nicht wie eine Frau, die hinter deinem Geld her ist, oder?“
Derselbe Gedanke war Periklis auch schon gekommen.
„Ich würde ihr ja gerne glauben, Theron.“
„Aber du hast Angst davor.“
Theron hatte recht. Es war erstaunlich, wie schnell er die Dinge durchschaute. Ja, Periklis wollte Jewel gerne glauben, aber er hatte Angst davor, und das ärgerte ihn.
„Ich will nicht, dass eine Frau je wieder so viel Macht über mich hat.“
Theron seufzte und legte die Hand auf Periklis Schulter. „Ich verstehe dich ja. Aber du kannst dich nicht den Rest deines Lebens von der Außenwelt abschotten, bloß weil du einmal verletzt wurdest.“
„Verletzt?“ Periklis schnaubte verächtlich. „Ich wünschte, es wäre nur das. Sie hat mir das genommen, was mir am meisten bedeutet hat.“
„Trotzdem. Ich weiß, es klingt wie ein Klischee, aber das Leben geht weiter. Ich will, dass du glücklich bist, Periklis. Yan nis und ich machen uns Sorgen um dich. Du kannst nicht dein ganzes Leben lang von einem Hotel zum anderen pendeln. Du musst dich irgendwo niederlassen und eine Familie gründen. Mit Jewel hast du die Chance dazu. Nutze sie!“
„Mr. Anetakis?“
Eine Krankenschwester streckte den Kopf durch die Tür.
„Mrs. Anetakis ist aus der Narkose aufgewacht. Sie können sie kurz im Aufwachraum besuchen, wenn Sie möchten.“
Periklis sprang auf. „Geht es ihr
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