Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
sich. Der salzige Geschmack des Meeres mischte sich mit der süßen Leidenschaft ihres Kusses. Erst nach einer kleinen Ewigkeit löste sich Jewel von ihm und sah ihn an. „Mache ich dich auch glücklich?“, fragte sie mit belegter Stimme.
Periklis streichelte ihre Wan ge. „Du machst mich sehr glücklich.“
Lachend zog sie ihn an der Hand. „Komm, lass uns weitergehen.“
Hand in Hand spazierten sie von einem Ende des Strands zum anderen. Zurück am Ausgangspunkt, öffneten sie hungrig den mitgebrachten Picknickkorb.
„Hilf mir mal mit der Decke“, sagte Jewel. Lachend versuchte sie, das sich im Wind bauschenden Strandtuch auszubreiten.
„Lass mich das machen.“ Periklis drückte die Decke zu Boden und beschwerte die vier Ecken mit je einem Schuh.
„Mach schnell, bevor sie wieder wegfliegt“, rief er Jewel zu.
Vorsichtig ließ sie sich auf der Decke nieder und stellte den Picknickkorb in die Mitte. Periklis verteilte das Essen auf zwei Teller. Es war so schön. Genussvoll hob Jewel das Gesicht in die Sonnenstrahlen und naschte hier und da einen Happen vom Essen.
„Du siehst sehr zufrieden aus, meine Kleine. Wie eine Katze, die sich sonnt.“
„Hast du dir je gewünscht, dass etwas nie vorbeigeht?“
Die Frage schien Periklis nachdenklich zu stimmen. „Nein, eigentlich nicht. Aber wenn, dann wäre heute sicher so ein Tag.“
Jewel lächelte. „Es ist perfekt, oder?“
„Ja, das ist es.“
Nach dem Essen legte sich Jewel auf den Rücken und lauschte dem gleichmäßigen Rauschen des Meeres. Sie schloss die Augen und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht. Plötzlich rüttelte Periklis sie sanft am Arm.
„Es ist Zeit, zurückzugehen. Die Sonne geht bald unter.“
Jewel gähnte und blickte sich schlaftrunken um. Sie hatte nicht gemerkt, dass sie eingeschlafen war. Periklis stand über ihr und streckte ihr die Hand entgegen.
Nachdem sie die Essensreste im Korb verstaut hatten, machten sie sich Hand in Hand auf den Weg nach oben. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dachte Jewel. Jetzt sollten wir endlich über die Ver gangenheit sprechen. Heute Abend würde sie Periklis nach seiner Geschichte fragen, nach dem geheimnisvollen Grund für den Kummer in seinem Blick.
Sie war sich nicht sicher, ob er sein Geheimnis mit ihr teilen oder sie abweisen würde. Doch es führte kein Weg daran vorbei. Sie musste ihn endlich darauf ansprechen.
Wie versprochen schlief Jewel nach der Entlassung aus dem Krankenhaus in Periklis’ Bett. Sie genoss es, die Wär me seines muskulösen Körpers zu spüren.
Und sie fragte sich, ob sie wohl wieder miteinander schlafen würden, wenn die Narbe verheilt war. Heute Abend jedoch war sie damit zufrieden, an ihn gekuschelt dazuliegen. Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen, um das ungeliebte Thema anzusprechen. „Periklis?“
„Ja.“
Vorsichtig drehte sie sich auf den Rücken, um ihn anzusehen. „Möchtest du mir erzählen, was dir passiert ist?“
Periklis wirkte wie erstarrt. Sein Gesichtsausdruck war in der Dunkelheit nicht zu erkennen.
„Warum bist du Frauen gegenüber so misstrauisch?“, fuhr sie fort. „Und wieso willst du nicht, dass dieses Kind von dir ist?“
Er legte einen Finger auf ihre Lippen. „Das stimmt nicht, meine Schöne. Ich möchte gern glauben, dass sie meine Tochter ist.“
Jewel legte den Kopf schief. „Du scheinst aber überzeugt zu sein, dass sie es nicht ist.“
Periklis drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Vorsichtig kuschelte Jewel sich in seine Armbeuge und legte den Kopf auf seine Schulter. Er ließ sie gewähren, und sie streichelte seine Brust. „Vor zehn Jahren habe ich mich in eine Frau verliebt. Sie hieß Joanna. Ich war jung und naiv und überzeugt davon, dass die Welt mir zu Füßen liegt.“
„So wie wir alle in dem Alter“, erwiderte Jewel.
Er lachte. „Da hast du wahrscheinlich recht. Sie wurde jedenfalls schwanger, und wir haben sofort geheiratet.“
Die Ähnlichkeit zu ihrer eigenen Geschichte war unverkennbar, doch Jewel ließ sich nichts anmerken.
„Sie brachte einen Jungen zur Welt. Wir nannten ihn Eric. Ich habe ihn vergöttert, ich war so glücklich wie nie zuvor. Ich hatte eine wunderschöne Frau, die mich zu lieben schien, und einen Sohn. Was will man mehr?“
Jewel ahnte, wie es weiterging.
„Eines Tages kam ich heim und überraschte sie beim Packen. Eric war zwei Jahre alt. Ich weiß noch, dass er die ganze Zeit geschrien hat, während ich auf Joanna einredete.
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