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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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frisch gewachsenen Schnurrbart und der randlosen Brille und nach der erfolgreich verlaufenen Operation fühlte er sich in der Tat fast ein wenig wie der berühmte Chirurg, den er darzustellen hatte.
    Innerhalb der nächsten Stunde erschienen nacheinander die anderen drei, um ihm Glück zu wünschen; sie beschlossen, gemeinsam in Zimmer 217 auf seine Rückkehr zu warten. Stephen gab im Hotel Bescheid, daß sie alle abreisen würden, und buchte für den späten Nachmittag des gleichen Tages den Flug zurück nach London. Adrian brach auf und nahm wieder die Treppe anstatt des Lifts. Draußen ging er erst ein Stück zu Fuß, bevor er ein Taxi heranwinkte, das ihn zum Hafen brachte.
    Die ›Messenger Boy‹ war nicht schwer zu finden. Die 30 Meter lange Jacht lag frisch gestrichen in vollem Glanz am östlichen Ende des Hafens vor Anker. An ihrem Heckmast prunkte eine nicht zu übersehende Flagge mit den Farben von Panama – aus steuerlichen Gründen, wie Adrian vermutete. Als er über den Laufsteg an Bord ging, kam Schwester Faubert ihm entgegen.
    »Bonjour, Docteur Barker.«
    »Guten Morgen, Schwester. Wie geht es Mr. Metcalfe?«
    »Er hatte eine sehr friedliche Nacht. Im Moment ißt er gerade ein leichtes Frühstück und erledigt ein paar Telefongespräche. Möchten Sie ihn jetzt gleich sehen?«
    »Ja bitte.«
    Adrian betrat die prachtvolle Kabine und stand nun vor dem Mann, gegen den er acht Wochen lang ein Komplott geschmiedet und einen Feldzug geplant hatte. Harvey redete ins Telefon: »Doch, es geht mir gut, Liebes. Aber ich bin tatsächlich nur um Haaresbreite noch einmal davongekommen. Mach dir keine Sorgen, ich werde schon am Leben bleiben.« Er legte den Hörer auf. »Doktor Barker, ich habe gerade mit meiner Frau in Massachusetts gesprochen und ihr gesagt, daß ich Ihnen mein Leben verdanke. Sie schien sich darüber zu freuen, obgleich ich sie um 5 Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen habe … Wie ich erfahre, wurde ich privat operiert, hatte eine private Ambulanz, und Sie haben mein Leben gerettet – so steht es jedenfalls im ›Nice-Matin‹.«
    Die Zeitung hatte das alte Bild von Harvey in Bermuda-Shorts auf dem Deck der ›Messenger Boy‹ gebracht, das Adrian von seinem Dossier her so gut kannte. Die Schlagzeile lautete: ›Millionär im Kasino zusammengebrochen‹, und darunter stand: ›Durch eine dramatische Notoperation konnte das Leben eines amerikanischen Millionärs gerettet werden!‹ Stephen konnte mit sich zufrieden sein.
    »Sagen Sie mir, Doktor«, fragte Harvey genüßlich, »habe ich wirklich in Lebensgefahr geschwebt?«
    »Ja, es stand sehr ernst um Sie, und die Folgen hätten äußerst schwerwiegend sein können, wenn wir nicht das aus Ihnen herausgenommen hätten.« Bei diesen Worten zog Adrian mit einer schwungvollen Bewegung den beschrifteten Gallenstein aus der Tasche.
    Harveys Augen wurden groß wie Untertassen.
    »Du meine Güte, bin ich wirklich die ganze Zeit mit dem Ding da herumgelaufen? Das ist ja sagenhaft. Wie soll ich Ihnen das bloß danken. Wenn ich jemals etwas für Sie tun kann, bitte wenden Sie sich ohne Scheu an mich.« Er bot Adrian eine Traube an. »Hören Sie, Sie helfen mir doch da hindurch, nicht wahr? Ich glaube nämlich, die Schwester hat nicht ganz begriffen, wie schwer mein Fall wirklich ist.«
    Adrian dachte fieberhaft nach.
    »Ich fürchte, das kann ich nicht, Mr. Metcalfe. Mein Urlaub geht heute zu Ende. Ich muß zurück nach Kalifornien. Nichts Dringendes, nur ein paar Operationen, die ich mir freiwillig aufgehalst habe, und ein ziemlich vollgepackter Vorlesungsplan.« Er zuckte geringschätzig die Achseln. »Nicht gerade weltbewegend, aber es hilft mir, den Lebensstandard aufrechtzuerhalten, an den ich mich gewöhnt habe.«
    Harvey setzte sich steil auf und hielt liebevoll seinen Magen.
    »Jetzt hören Sie mir einmal zu, Doktor Barker. Ich kümmere mich einen Dreck um ein paar Leistenbrüche. Ich bin ein kranker Mann, und ich brauche Sie hier. Keine Sorge – wenn Sie bleiben, werden Sie es nicht bereuen. Ich knausere nicht mit Geld, wenn es um meine Gesundheit geht, und überdies zahle ich nicht mit Scheck, sondern bar. Das letzte, was ich Onkel Sam wissen lassen will, ist, wieviel ich wert bin.«
    Adrian hüstelte diskret und fragte sich, wie amerikanische Ärzte wohl die delikate Honorarfrage bei ihren Patienten anzugehen pflegten.
    »Es würde Sie aber eine ganze Menge kosten, wenn ich bleiben und das Geld mir dabei nicht ausgehen soll – ungefähr

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