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Es muß nicht immer Kaviar sein

Es muß nicht immer Kaviar sein

Titel: Es muß nicht immer Kaviar sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Mario Simmel
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mit Hilfe eines Siebes heraus, tue sie in kaltes Wasser und tupfe sie – nach völliger Abkühlung – vorsichtig mit einem Tuch ab.
    Für den Einkauf der immer wieder erwähnten Muskatnuß sollte man wissen, daß die guten Nüsse rund, schwer und ölhaltig sein sollen, sie dürfen beim Reiben nicht bröckeln. Verhältnismäßig leichte sind meist ohne Aroma und oft wurmstichig. Der leichte mehlige Überzug auf der Nuß stammt vom Kalkwasser, in das die Nüsse vor dem Versand gelegt werden, um sie vor Insektenfraß zu schützen.
    Schwedenfrüchte:
eine Büchse gemischtes Kompott, gut im Eisschrank gekühlt, mit etwas Rum abgespritzt und mit viel flüssiger Sahne übergossen. Im Notfall kann man auch Büchsensahne verwenden.
    Aus Überzeugung, dachte Thomas Lieven und antwortete: »Aus Überzeugung.«
    Sinnend sprach Débras: »Ich wäre Ihnen zu unendlichem Dank verpflichtet …« Abwarten, abwarten, dachte Thomas. »Außerdem bietet uns diese zweifache Reise noch besondere Möglichkeiten.« – Mir bestimmt, dachte Thomas. – »Ich werde die Aufmerksamkeit der Verfolger auf mich ziehen. Damit sind Sie und die schwarze Tasche geschützt.« – Ganz recht, dachte Thomas. – »Also klar, ich fahre mit der Bahn über Madrid. Sie, Monsieur Lieven, werden mit Ihrem Transitvisum in Marseille noch ein Flugzeug bekommen …«
    Thomas dachte: Ihr seid so nett mit eurem Mut und euren Plänen. Hoffentlich werdet ihr mir später nicht böse sein. Aber kann ein anständiger Mensch in meiner Lage anders handeln? Ich will nun mal nicht, daß französische Agenten sterben. Aber ich will auch nicht, daß deutsche Landser sterben! Es gibt nicht
nur
Nazis in meinem Land!
    Thomas sagte: »Es ist eine reine Frage der Vernunft, Monsieur Débras. Sie sind ein von allen Hunden gehetzter Mann. Ich bin für die Deutsche Abwehr noch immer ein unbeschriebenes Blatt …«
    6
    Ein seltsames Spiel des unergründlichen Zufalls wollte es, daß etwa zur gleichen Zeit an diesem Abend der General Otto von Stülpnagel, Militärbefehlshaber in Frankreich, im »Hôtel Majestic«, dem deutschen Stabsquartier zu Paris, sein Sektglas hob, um mit zwei Herren anzustoßen. Einer dieser Herren war der Chef der Deutschen Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris, der andere war der kleine, grauhaarige Panzerkorpsgeneral Erich von Felseneck.
    Silberhell klangen die Kristallgläser. Vor einem großen Gemälde Napoleons I. prosteten die Herren einander zu. Bunt leuchteten Uniformen aller Waffengattungen. Ordensspangen blitzten.
    General von Stülpnagel sagte: »Auf die Leistung der unbekannten, unsichtbaren Helden Ihrer Organisation, Herr Canaris!«
    »Auf die ungleich größere Ihrer Soldaten, meine Herren!«
    General von Felseneck hatte schon ein bißchen viel getrunken, er lachte verschmitzt: »Seien Sie nicht so bescheiden, Admiral! Ihr Kerle wart schon verflucht gerissen!« Er amüsierte sich. »Darf Ihnen das leider nicht erzählen, Stülpnagel. Wurde nämlich zum Geheimnisträger gemacht. Aber: Er hat schon ein Köpfchen, unser Canaris!«
    Sie tranken.
    Die Generäle Kleist und Reichenau traten heran und entführten den Kollegen Stülpnagel.
    Canaris betrachtete den General von Felseneck mit plötzlichem Interesse. Er offerierte Zigarren und erkundigte sich beiläufig: »Wovon sprachen Sie eben, Herr von Felseneck?«
    Felseneck kicherte: »Bin Geheimnisträger, Herr Canaris! Aus mir bekommen Sie kein Wort heraus!«
    »Wer hat Ihnen denn dieses absolute Schweigen auferlegt?« wollte der Admiral wissen.
    »Einer Ihrer Leute – toller Junge, also wirklich, Hut ab!«
    Canaris lächelte, aber seine Augen blieben ernst. »Nun erzählen Sie schon! Ich möchte doch wissen, welcher unserer kleinen Tricks solchen Eindruck auf Sie gemacht hat!«
    »Na schön. Wäre ja auch zu dämlich, wenn man mit
Ihnen
nicht darüber reden dürfte! Also, ich sage nur: die schwarze Tasche!«
    »Aha!« Canaris nickte freundlich. »Jaja, die schwarze Tasche!«
    »Das war vielleicht ein Kerl, Herr Canaris! Wie der vor mir als amerikanischer Diplomat auftrat. Die Sicherheit! Die Ruhe, nachdem ihn einer meiner Leute verhaftet hatte!« Von Felseneck lachte herzlich: »Bringt zwei französische Spione
und
die gesamten Dossiers des ›Deuxième Bureau‹ für uns in Sicherheit und nimmt sich noch die Zeit, mir zu erklären, wie man Kartoffelgulasch kocht! Immer wieder muß ich an den Jungen denken. Wollte wahrhaftig, ich hätte so etwas in meinem Stab!«
    »Ja«, sagte Canaris, »es gibt

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