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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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wie Honor keine Bedrohung. Und sie sollen sie ja nur treffen – diese erste Begegnung soll so ungezwungen wie möglich ablaufen.«
    »Nun, es könnte vermutlich funktionieren«, sagte Betsy. »Solange ihnen niemand sagt, sie sollen ›sie selbst‹ sein.«

    Freitagabend traf ich meine Vorbereitungen, als sollte ich mit einem Fallschirm über dem besetzten Frankreich abgeworfen werden. Matthew wollte nach dem Essen mit in meine Wohnung in Chalk Farm kommen. Das bedeutete, dass ich die Laken wechseln, Weißwein in den Kühlschrank stellen und die Croissants in den Brotkorb legen musste, die ich bei Fortnum’s gekauft hatte. Ich hatte noch immer das Gefühl, es sei lebenswichtig, mir größtmögliche Mühe zu geben. Matthew, obwohl er nie kritisierte oder sich direkt beschwerte, hatte seine Ansprüche. Ich hatte empörte Reden über Frauen gehört, die »schlampig« waren. Ein Hinweis genügte. Ich würde nicht zulassen, dass irgendeine Schlampigkeit meine Chance auf die Segnungen der Ehe zunichte machte. Ich beabsichtigte durchaus, diesen Perfektionismus mein ganzes Eheleben lang fortzuführen. Je mehr ich mich für Matthew bemühte, desto mehr liebte ich ihn. Ich will ihm gegenüber nicht ungerecht sein – ich glaube nicht, dass er wusste, wie hart ich mich schindete. Er nahm vermutlich an, ich sei einfach von Natur aus so.
    Ich zupfte mir die Augenbrauen. Ich wusch und fönte meine Haare und zog das kurze Kleid aus weich fallendem, dunkelblauem Samt an. Dann fuhr ich in meinem frisch gesaugten Fiat nach Tufnell Park und hoffte, dass Honor sich ähnliche Mühe gegeben hätte. Ich war ein wenig enttäuscht, als sie in Jeanshemd und mit einer Tasche, die aussah wie ein Fischernetz, aus ihrer Haustür trat.
    Aber warum sollte sie sich auch Mühe geben? Soweit es Honor betraf, ging sie zu einem ruhigen Abendessen mit Freunden. Sie war einfach sie selbst. Warum sagten einem die Leute stets, man sollte man selbst sein? Es schien mir allmählich ein sehr schlechter Rat.
    »Du siehst hübsch aus«, sagte Honor und kramte in ihrer Netztasche nach einem übel riechenden Hustenbonbon. »Wenn man jemanden hat, der das registriert, ist das anscheinend ein gewaltiger Unterschied. Möchtest du eins?« Sie hielt mir die Bonbons hin.
    »Nein danke.«
    »Ich habe diese Erkältung scheinbar schon seit Monaten. Ich glaube, es ist eine Reaktion auf die Zentralheizung in der Bibliothek. Ich riet dem Chefbibliothekar, das Haus auf Wohngifte testen zu lassen.«
    Du liebe Güte, würde sie den ganzen Abend diese trübe Stimmung verströmen? Wenn wir beim Restaurant ankämen, wäre es zu spät. Sie musste aufgemuntert werden, bevor sie den Jungen begegnete.
    »Ich mag dein Haar«, sagte ich. »Ich bin froh, dass du es wachsen lässt.« (Ich tat es nicht, und ich war es nicht, aber es war eine gute Gelegenheit, einen Hinweis auf den Bürstenschnitt anzubringen.) »Es steht dir.«
    »Wirklich? Ich hatte keine Zeit, zum Friseur zu gehen. Ich musste die Spitzen bereits selbst schneiden.«
    »Ich kenne einen phantastischen Friseur«, sagte ich. »Er würde dich umwerfend stylen.«
    Endlich lächelte sie, und ihr gut verborgener Charme brach durch die Risse in den Wolken. »Ich wusste es. Du denkst, ich hätte mich gehen lassen – und du hast vollkommen Recht. Ich bemühe mich nur dann, wenn eine entfernte Chance besteht, jemandem zu begegnen. Ich brauche dir wohl kaum zu erzählen, dass die Wüste Gobi meine Liebe ist.«
    »Du kannst nicht wissen, wann du jemandem begegnest«, sagte ich. »Amor könnte jederzeit zuschlagen.«
    Das ermutigte sie. Und der milde Frühlingsabend und der Liebreiz der alten Häuser im letzten, schwachen Sonnenlicht stimmten sie noch milder. Wir kamen bei Phoebe an, und allmählich wagte ich mich sogar zu freuen. Das Haus sah wie immer bezaubernd aus.
    Phoebe öffnete die Haustür. Der Eindruck hätte nicht besser sein können. Ich sehe sie noch jetzt vor mir. Sie trug eine weiße Seidenbluse mit einem Kragen, der die neuen Falten und Runzeln an ihrem Hals bedeckte. Sie war sehr dünn, aber ihr Gesicht strahlte Lebenskraft aus. Im Haus erklang Musik – wie Vogelscharen aufsteigende und abfallende Wasserfälle aus Noten. Die Düfte von Holzrauch und Zeder umschwebten uns.
    »Honor, ich bin so froh, dass Sie kommen konnten. Es ist schon so lange her.« Phoebe küsste Honor auf die Wange. Ich warf ihr einen kurzen, warnenden Blick zu, es mit der Herzlichkeit nicht zu übertreiben. Sie ignorierte ihn. »Kommt ins

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