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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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sind Singles.
Wir haben es getan. Nun lass mal eine Liste deiner
wunderbaren Mädels rüberwachsen.
    Betsy, die über meine Schulter hinweg mitlas, schnaubte verächtlich. »Also keine Tränen und keine gebrochenen Herzen – sie schreien einfach nach mehr Frauen.«
    »Er macht nur Spaß«, protestierte ich. »Leiden macht ihn grausam.«
    »Hat er es mit dieser verheirateten Frau ernst gemeint? Bestimmt nicht!«
    »Ernster, als er zugegeben hat. Ich frage mich, was passiert ist.« Ich brannte vor Neugier. Die chaotischen Darlings hatten es geschafft, zwei unerwünschte Frauen innerhalb weniger Tage loszuwerden. Ich konnte mir nicht einmal annähernd vorstellen, wie sie das gemacht hatten.
    Betsy sah das zynischer. »Er denkt offensichtlich, er tut der Frauenwelt einen riesigen Gefallen. Du solltest besser schnell handeln, sonst werden sie noch von zwei weiteren unpassenden Frauen weggeschnappt.«
    Wie Recht sie hatte. In dem Moment, in dem bekannt würde, dass Fritz und Ben frei wären, würden herdenweise unpassende Frauen auf sie zustürzen wie Eisenfeilspäne auf einen Magneten.
    Ich antwortete:
Sehe euch heute Abend @ 7.30. Cassie.
    Um die Wahrheit zu sagen, war ich froh über diesen Vorwand, Phoebe und die Jungen sehen zu können. Ich brauchte Ablenkung und Beruhigung, weil zwischen mir und Matthew etwas nicht stimmte. Obwohl wir oberflächlich so zivilisiert wie immer miteinander umgingen, war irgendwie der Wurm drin. Zu dem Zeitpunkt konnte ich es nicht deutlicher festmachen. Ich hatte nicht einmal eine richtige Vermutung, ganz zu schweigen von einem Beweis. Ich hatte nur dieses überaus vage Gefühl, dass sich die Gefühlstemperatur um Matthew verändert hatte, und das hätte alles bedeuten können. Aber ich wusste einfach (wie Miss Clavell im Kinderbuch »Madeline«), dass Etwas Nicht Stimmte. Mehr konnte ich nicht ergründen. Ich hatte zu viel Angst. Ein Nerv war freigelegt. Er schmerzte noch nicht, aber ich wusste schon, dass die leiseste Berührung Qual bedeuten würde.
    Matthew hatte von der Arbeit aus eilig angerufen, um unser Date abzusagen. Wir hatten ein anstrengendes Konzert besuchen wollen (Hindemith), das nicht besuchen zu müssen mich eher froh stimmte, aber es war gleichzeitig ein schlechtes Omen. Matthew sagte fast nie ein Ereignis ab, wenn er die Karten bereits bezahlt hatte. Aber dies war bereits das dritte Mal in zwei Wochen. Ich wusste, dass er wirklich unglaublich hart arbeitete. Aber ich hatte Angst. Wäre ich allein gewesen, ohne etwas zu tun zu haben, hätte ich vielleicht geweint.
    Betsy, die das Gespräch mit angehört hatte, sagte: »Ich hatte ganz vergessen, nach Matthew zu fragen. Was ist es dieses Mal?«
    Ich zwang mich, forsch zu antworten. »Wieder ein Abend-essen mit Klienten.«
    »Oh. Nun, zumindest kannst du dann einige Arbeit erledigen. Er ist nicht der einzige Mensch auf der Welt, der viel zu tun hat.«
    »Tatsächlich«, sagte ich, »spiele ich heute Abend die Kupplerin. Wenn Fritz und Ben ihre Freundinnen wirklich verlassen haben, muss ich mit passenden Namen aufwarten. Und ich weiß nicht, woher ich die Zeit nehmen soll.«
    Betsy hatte Recht damit, dass wir viel zu tun hatten. Das hundertjährige Jubiläum des Magazins stand bevor, und wir arbeiteten auf Hochtouren an Plänen für eine spezielle Doppelausgabe. Wir hegten die wilde Hoffnung, dass dies unsere sinkenden Gehälter vielleicht anheben und uns möglicherweise ein paar Leser unterhalb der Rentengrenze bescheren könnte. Wir schlugen uns mühsam mit einem winzigen Budget durch, nur unterstützt von Puffin (unserem vierundzwanzigjährigen Bürosklaven, einem reizenden Fatzke der Oberschicht) und Shay (einem Teilzeit-Redakteur, hoch talentiert, den wir wegen seines Trinkens günstig übernehmen konnten).
    Ich schrieb gerade einen langen Artikel über den nicht sehr bekannten Romanschriftsteller aus der Zeit König Edwards, der das Magazin gegründet hatte. Kürzlich war die Verfilmung eines seiner Romane im Fernsehen gelaufen, einschließlich üppiger Nacktszenen, und ich fragte mich, ob ich es wagen sollte, unzähligen unserer älteren Leser Herzinfarkte zu verschaffen, indem ich nackte Titten aus der Serie auf das Cover setzte. Als etwas anspruchsvolleren Aspekt hatte ich den Poeta Laureatus, also den Hofdichter, zwei bedeutende britische Romanschriftsteller und einen berühmten Amerikaner überredet, Aufsätze und Rezensionen beizusteuern. Ich bereitete mich darauf vor, von mehreren Radio-Kultur-Programmen

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