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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Ewigkeit zusammen wohnen, gute Freunde sein, aber uns zuzeiten ziemlich auf die Nerven gehen — wie so manches ältliche Geschwisterpaar, das am Leben vorbeigegangen ist.«
    »Ach, das klingt so fürchterlich trist. Natürlich wird er heiraten.«
    »Ich wünschte, es käme mal eine Frau, die ihn völlig umkrempeln und durchrütteln würde, er wächst sich nach und nach zu einem ewigen Casanova aus. So hervorragend er die Farm leitet, was man ihm gar nicht zutrauen möchte, und wie sehr die Leute auch an ihm hängen, in bezug auf Mädchen ist er ein hoffnungsloser Fall. Ich glaube, Sie sind die einzige, die er ehrlich respektiert, und trotzdem fallen sie alle auf ihn herein — nicht nur kleine, dumme Dinger wie Kitty, sondern auch die mit Erfahrung und Verstand. Ich kann nicht begreifen, was es ist — denn mit Schönheit ist er doch weiß Gott nicht gesegnet.«
    »Na, hoffen wir, daß er bald an die Richtige gerät, denn augenblicklich ist er ein regelrechter Stein des Anstoßes.«
    Der Stein des Anstoßes besuchte sie zwei Tage nach seiner Rückkehr. Ausnahmsweise war er sogar ernst und gesittet und schlug Pippas Vorwürfe nicht einfach in den Wind.
    »Tut mir diesmal wirklich aufrichtig leid, Pippa. Glauben Sie mir, es war der reinste Zufall. Ich habe mich konsequent von Ihnen ferngehalten und wollte Sie nie wieder damit behelligen. Muß scheußlich für Sie gewesen sein.«
    »Nicht annähernd so scheußlich wie für die arme kleine Kitty — die zudem im Begriff steht, sich ein Baby zuzulegen.«
    »Ein Baby, tatsächlich? Alle Achtung. Na, dann werden sich ihre diversen Probleme ja von selbst lösen. Und die meinigen ebenfalls. Nun nennen Sie mich nicht gleich wieder einen gewissenlosen Flegel. Ich weiß, ich bin ein haltloser Narr hübschen Frauen gegenüber und ganz besonders, wenn sie sentimental werden und sich unverstanden glauben. Das ist bei mir psychologisch bedingt, ich schwöre Ihnen, wahrscheinlich irgendein verdrängter Komplex. Ich habe schon überlegt, ob ich nicht deswegen mal zu einem Psychiater gehen soll, aber diese Kerle wühlen ja in einem das Unterste zuoberst, so daß man nie sicher sein kann, was sich am Ende alles dabei herausstellt — bei mir womöglich eine heimliche Leidenschaft für meine Großmutter.«
    Es war sinnlos, ihm die Leviten lesen zu wollen, sie, konnte nur noch lachen. Man konnte ihm nicht widerstehen, auch Pippa nicht. Schuld daran war seine entwaffnende Liebenswürdigkeit und sein lausbubenhafter Humor. Sie freute sich jetzt schon darauf, das Treffen zwischen ihm und Pam zu beobachten. Sie würden sich einander nichts nachgeben, aber sie tippte selbstverständlich auf Pams Sieg.
    Ein paar Tage später traf sie Dr. Horton am Strand, wo sich ihre Wege in letzter Zeit mehrmals gekreuzt hatten, da er in einer der Fischerhütten einen Patienten zu besuchen pflegte. Oft kehrte er dann um und begleitete sie ein Stück, wobei sie mit Interesse feststellte, daß Mohr den Arzt mittlerweile voll anerkannte und mit Schweifwedeln begrüßte, sobald er auftauchte. Einmal war er sogar so weit gegangen, ihm einen Stock zu apportieren, den der Doktor mit großer Kraft und Zielsicherheit für ihn geschleudert hatte. Heute blieb Horton wieder stehen, gab Pippa die Hand und sprach ernsthaft zu dem Hund.
    »Er mag Sie gern. Sie sind überhaupt der einzige Mensch, den er beachtet, obwohl er Mark auch duldet, aber wer tut das schließlich nicht, trotz seines schlechten Betragens.«
    »Das ist das Geheimnis des Charmes. Hat er mit Ihnen wieder Frieden geschlossen?«
    »Ja, aber abwarten. Meine Freundin Pam Mannering kommt nächstens für längere Zeit zu mir, und die scheint mir die geeignete zu sein, ihm eine kurze, gepfefferte Lektion zu erteilen und Kitty zu rächen.« Er blickte mit komischer Verzweiflung auf sie herab.
    »Sind Sie eigentlich völlig unverbesserlich? Werden Sie niemals lernen, die Leute mit ihren Angelegenheiten in Ruhe zu lassen?«
    Sie schaute ganz entrüstet auf.
    »Aber bis jetzt hat mir ja der Erfolg recht gegeben, und außerdem muß ich doch für meine Freunde sorgen. In meinem Leben geschieht ja nichts.« Kaum waren die Worte heraus, da ärgerte sie sich, weil sie so pathetisch geklungen hatten, und setzte rasch und schroff hinzu: »Und ich will es auch gar nicht. Macht viel mehr Spaß, zuzusehen.«
    Er schien die Abwehr in ihrem Ton nicht gemerkt zu haben.
    »Um so besser«, erwiderte er nur. »Als Arzt ist man es so gewohnt, Zuschauer zu sein, daß man alles

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