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Es tut sich was im Paradies

Es tut sich was im Paradies

Titel: Es tut sich was im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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konnten.«
    »Ach, das wird überhaupt der Grund sein, weshalb sie so unverträglich mit Alec und so närrisch mit Mark ist.«
    »Man könnte es so auslegen, wenn man will... Ja, ich muß jetzt gehen, sonst komme ich zu spät zur Sprechstunde. Auf jeden Fall rede ich ein Wörtchen mit Moore, bevor er seine Frau sieht. Erlauben Sie ihm nicht, sie zu stören. Ich nehme an, sie wird schlafen.«
    Aber er war noch nicht lange fort, als Kitty nach ihr rief. Sie saß aufrecht im Bett, und von ihrem hübschen Aussehen war erschreckend wenig übriggeblieben.
    »Pippa, es ist grauslich. Ich bekomme ein Kind.«
    »Na und? Was ist daran grauslich? Ich finde es sehr nett.«
    »Aber wenn Alec mich nun nicht zurückhaben will? Was dann?«
    »Darüber würde ich mir keine Sorgen machen. Er wird schon wollen.«
    »Aber ich mag kein Kind kriegen. Ich bin erst neunzehn, und es verdirbt das Aussehen. Die Figur ist ein für allemal futsch. Ich habe mich schon so jämmerlich gefühlt und dachte, es sei wegen der Zankereien, aber wahrscheinlich wird’s mir nun die ganze Zeit so gehen.«
    »O nein, bestimmt nicht. Die meisten sind nach den ersten zwei Monaten kreuzfidel und munter, nur der Anfang ist scheußlich. Und paß mal auf, wie du dich über dein Baby freuen wirst, Kitty. Du bist nie wieder einsam, und Alec wird mächtig stolz auf dich sein. Nun sei nicht mehr bedrückt, das ist so anstrengend für alle Beteiligten.«
    Kitty sah mit trüben Augen vor sich hin, ohne zu weinen, und Pippa dachte bei sich: >Allmählich scheint sie doch erwachsen zu werden, aber es muß ein schmerzhafter Prozeß sein.<
    Laut und aufmunternd sagte sie: »Denk nur, was für eine fabelhaft junge Mutter du sein wirst, und stell dir vor, mit vierzig kannst du es sogar schon zur Großmutter gebracht haben.«
    Das scheuchte Kitty aus ihrer Apathie auf. Sie starrte Pippa entsetzt, beinah voll Abscheu an, und diese merkte, daß sie in ihrem Eifer zu trösten nicht gerade die glücklichste Form gewählt hatte.
    »Großmutter? Ich will keine Großmutter werden. Widerwärtiger Gedanke. Nie im Leben.«
    »Nein, natürlich nicht«, beeilte sich Pippa, ihren Fehler wieder gutzumachen. »Das hat ja noch unendlich viel Zeit, Jahre und Jahre. O Kitty, leg dich wieder hin, du siehst so elend aus.«
    »Ich wünschte, ich würde richtig krank, dann bekäme ich das Kind vielleicht gar nicht.«
    »Na, also darauf würde ich mich nicht unbedingt verlassen«, meinte Pippa sachlich. »Nachdem du all die Streitereien, die Weinkrämpfe, das viele Schwimmen und Spazierengehen heil überstanden hast, scheinst du mir eher zu den Leuten zu gehören, die noch Babys kriegen, wenn’s Atombomben regnet.«
    Nach dieser phantasiebeflügelten Rede zog sie sich in die Bibliothek zurück und überließ die werdende Mutter ihren düsteren Grübeleien, denn die Aussicht auf Alecs baldige Ankunft, die unvermeidliche Versöhnung und die strahlende Abfahrt des Liebespaares langweilte und ärgerte sie zugleich. Ärgern? Pippa riß sich zusammen. Kam das nicht womöglich ein bißchen daher, daß sie neidisch war? Ein demütigender Gedanke, den sie, im Gegensatz zu ihrer sonst so ehrlichen Selbsterkenntnis, sehr entschieden von sich wies.
    In Wirklichkeit verlief die Szene nachher ganz anders, als Pippa sie sich vorgestellt hatte. Alec kam zwar sehr erregt, aber durch die Unterredung mit Dr. Horton sichtlich geläutert an. Es war noch während der Geschäftszeit, und sie bat ihn, gleich zu Kitty ins Schlafzimmer zu gehen, froh, daß sie diesmal nicht Zeuge der überschwenglichen Gefühlsergüsse zu sein brauchte.
    Aber als sie eine halbe Stunde später selbst hineinkam, war wenig von Überschwang zu merken, wenigstens nicht von Kittys Seite. Sie saß weder auf Alecs Knien, noch hatte er beschützend den Arm um sie gelegt, sondern sie lag mit abgewandtem Gesicht auf Pippas Bett und klagte über Übelkeit. Alec sah aus, als seien ihm sämtliche Felle weggeschwommen, aber Pippa richtete ihn auf: »Schlecht ist anfangs allen, nur eins der üblichen Symptome. Machen Sie sich keine Sorgen, Alec. Lassen Sie sie in Ruhe, bis sie sich besser fühlt, und dann soll sie etwas Tee trinken.«
    »Tee!« jammerte die werdende Mutter. »Um Himmels willen sprich nicht von Tee... Ich hatte schon die ganze Zeit einen solchen Ekel davor, wußte aber nicht, warum. Oh, ich wollte, ich wäre tot.«
    Alec bekam eine tragische Miene, aber Pippa nahm ihn energisch am Arm und führte ihn hinaus.
    »Regen Sie sich nicht auf. Sie

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