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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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wusste nicht, wie ihr geschah, denn im nächsten Moment fand sie sich hinter Evan wieder und berührte sanft seine Hand.
    Er wirbelte erschrocken herum, dann standen sie sich gegenüber, nur wenige Handbreit voneinander entfernt.
    Maggie wusste, dass sie eigentlich hätte zurückweichen müssen, doch ihre Füße verweigerten ihr den Gehorsam. Ihr Herz schlug wie wild, während sie den verrückten Wunsch verspürte, einen kleinen Schritt nach vorn zu machen und sich von ihm in die Arme nehmen zu lassen, nur dieses eine Mal. „Was ist los?“, wisperte sie. „Warum machen Sie eine so … so traurige Miene?“
    Er hob langsam seine Hand, und in Maggie keimte Unglauben auf und noch etwas anderes … Hoffnung!
    „Sie sind so reizend“, sagte er mit rauer Stimme und legte eine Hand auf ihre Wange.
    Die Berührung hatte eine stärkere Wirkung als jede Liebkosung, auf die sie auch schon seit Jahren verzichten musste. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme fallen lassen und ihre Lippen auf seinen Mund gepresst, um sich dann nie wieder von ihm zu lösen. Doch irgendetwas stimmte nicht. Er hatte ihr so oft geholfen – für ihre Kinder war er gar ein Geschenk des Himmels gewesen –, dass es nun an ihr war, ihm ebenfalls zu helfen. Sie löste sich von ihm und fragte: „Was ist passiert? Was kann ich tun?“
    Mit niedergeschlagener Miene wandte er sich zur Seite. „Evan, was ist denn geschehen?“ Sie war auf das Äußerste besorgt.
    Da er sich nicht wieder zu ihr umdrehte, ging sie kurzerhand um ihn herum, bis sie vor ihm stand und nach seiner Hand greifen konnte. „Ist jemand krank? Oder ist jemand gestorben?“, fragte sie ängstlich.
    „Nein.“ Seine Lippen bewegten sich kaum, als er antwortete. Dann auf einmal fuhr er fort: „Die Countess ist schwanger.“
    Maggie stockte der Atem. Als seine Worte sich einen Weg durch den Schock gebahnt hatten, unter dem sie zu stehenschien, ging ihr ein Stich durchs Herz. „Oh.“
    „Ja, ‚oh‘“, wiederholte er unheilvoll.
    Wieder begannen ihre Wangen zu glühen. Sie ließ seine Hand los. Ich habe es dir doch gesagt, Maggie. Ich sagte dir, er ist nichts für dich. Aber du wolltest ja nicht auf mich hören!
    Nein, sie hatte nicht hören wollen, nicht auf das, was ihr eigenes Gewissen sagte, und nicht auf das, was ihr der gesunde Menschenverstand riet. „Aber Sie lieben sie doch“, hörte sie sich antworten. „Und es ist Ihr Kind.“ Es war natürlich als Frage gemeint, auch wenn sie den Satz nicht so betonte.
    Evan sah ihr in die Augen. „Ja, es ist mein Kind.“
    Sie wollte am liebsten ihren Tränen freien Lauf lassen. „Das ist doch wunderbar. Das ist ein Grund zum Fei…“
    „Ich liebe sie nicht.“
    Sie hielt mitten im Satz inne, nahm seinen gequälten Blick wahr und schaute ihm nach, als er sich abwandte und durch das Zimmer ging.
    Ihr Atem ging nur schwer. Die hübsche Countess, die so perfekt zu ihm passte, bekam von ihm ein Kind … und er liebte sie gar nicht. Nicht, dass das irgendetwas ausgemacht hätte.
    Plötzlich lief sie ihm nach. „Aber sicher empfinden Sie doch etwas für sie! Es muss so sein, sie ist doch so schön, so elegant. Sie ist doch eine Lady!“ Ungläubig sah er sie an, doch sie konnte sich nicht bremsen. „Sie sind so gut zu meinen Kindern. Ich sehe doch, wie viel sie Ihnen bedeuten. Sie werden ein wunderbarer Vater sein!“
    „Ich liebe sie nicht“, wiederholte er eindringlich.
    Sie konnte ihn nur anstarren, während ihr Tränen kamen. Er sagt aber auch nicht, dass er dich liebt, Maggie. Sei kein Dummkopf! Du bist die Tochter eines irischen Bauern, und er ist ein Gentleman.
    Es kostete sie all ihre Kraft, das zu sagen, was richtig war,nicht das, was sie eigentlich sagen wollte: „Es ist Ihr Kind. Ein neues Leben wird das Licht der Welt erblicken – ein Leben, für das Sie verantwortlich sind.“
    „Ja, natürlich. Das weiß ich“, gab er zurück, sah sie dabei aber so direkt und so offen und ehrlich an, dass ihr die Knie weich wurden.
    „Eines Tages“, fuhr sie fort, ohne zu verstehen, wie sie die Worte herausbrachte, „werden Sie sagen, es ist das Beste, was Ihnen jemals widerfahren konnte.“
    Er verzog das Gesicht. „Ja, ich weiß. Eines Tages. Eines Tages werde ich das denken.“ Nach wie vor war sein Blick auf sie gerichtet.
    Sie wollte ihn halten, ihn trösten, seine Stirn streicheln, sein Haar. Doch die Realität hielt so brutal Einzug in diesen Augenblick, dass sie Maggies Seele unter sich begrub. Er würde die

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