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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ehrbare Mann, der Francescas Augen auf eine Weise strahlen ließ, die ihm das allergrößte Vergnügen bereitete. Daisy hatte recht. Tief in seinem Inneren war er ein Mensch, für den Lust das Wichtigste war. Seine Vergangenheit war der beste Beweis dafür. Doch er konnte diese Seite unterdrücken. Er würde sie unterdrücken müssen, weil Francesca ihn niemals voller Entsetzen ansehen sollte, wenn sie die Wahrheit zu verstehen begann. Sein neues Leben gefiel ihm viel zu gut, und das galt auch für die Frau, die darin eine so zentrale Rolle spielte.
    Er würde Daisy ein für alle Mal seine Meinung sagen.
    „Mr Cahill ist in seinem Arbeitszimmer, Sir“, sagte der Butler höflich zu ihm und ging durch das mit Marmor verkleidete Foyer vor.
    Francescas Vater hatte ihm am Morgen eine Nachricht zukommen lassen und darin um sein schnellstmögliches Erscheinen gebeten. War Francesca schon darauf zu sprechen gekommen, dass sie ihren Hochzeitstermin vorverlegen wollten? Nach der Art, wie er am Abend zuvor mit ihr umgesprungen war, bezweifelte er das.
    Cahill hatte ebenfalls die Party der Montroses besucht, daher vermutete Hart, er werde nun wegen seines Verhaltens zur Rechenschaft gezogen. Da er auf eine gute Beziehung zu Francescas Vater aus war, würde er jede Form von Zurechtweisung hinnehmen müssen, auch wenn es für ihn ganz und gar ungewohnt war, Kritik widerspruchslos zu akzeptieren. Er hoffte, sich so demütig geben zu können, wie die Situation es erforderte.
    Andrew saß an seinem Schreibtisch, hatte die Hände verschränkt und machte eine sehr ernste Miene. Als Hart eintrat, versteifte er sich sofort und wurde argwöhnisch, während Andrew aufstand und dem Butler zunickte. Der schloss die schweren Mahagonitüren hinter sich und ließ die beiden Männer allein. Obwohl es bereits April war, brannte im Kamin ein kleines Feuer.
    „Guten Morgen“, sagte Andrew und schüttelte ihm die Hand. „Nehmen Sie doch Platz.“
    Hart hatte nicht die Absicht, sich vor Andrews Schreibtisch niederzulassen, während der andere Mann in seinem Sessel thronte und seinen Besucher in eine psychologisch unterlegene Position brachte. Stattdessen ging er zum Sofa und setzte sich, streckte seine langen Beine aus und weigerte sich innerlich, jedwede Anspannung erkennen zu lassen. Er wusste, wann man ihn dazu einlud, sich auf ein Schlachtfeld zu begeben. Und genau das tat Andrew Cahill.
    Er lächelte freundlich, während Andrew zu ihm kam und sich ihm gegenüber in einen Sessel setzte, womit er Hart letztlichdie mächtigere Position einräumen musste. „Wir müssen uns über einige Dinge unterhalten“, sagte Cahill.
    „Wir können sofort beginnen“, meinte Hart.
    „Es geht selbstverständlich um Francesca.“
    Das war Hart längst klar, da es keine anderen Gemeinsamkeiten zwischen ihnen gab. Er verzog keine Miene, als er erwiderte. „Das dachte ich mir.“
    „Ich sollte am besten direkt zum Thema kommen“, fuhr Cahill fort, dessen Gesicht nichts Gutes verhieß. „Ich war immer der Ansicht, dass Sie meiner Tochter nicht würdig sind und dass Sie ihr mit Sicherheit nur unnötigen Kummer und Schmerz bereiten werden.“
    „Ich bezweifle, dass es überhaupt einen Mann gibt, der Francesca würdig ist“, gab Hart zurück.
    „Francesca war gestern Abend sichtlich unglücklich. Haben Sie schon jetzt – lange vor Ihrer geplanten Heirat – begonnen, sich für andere Frauen zu interessieren?“ Cahills Gesicht war vor Verärgerung rot angelaufen.
    Hart sah ihn zwar gelassen an, konnte es aber kaum glauben, von Francescas Vater so offen angegriffen zu werden. Er war jedoch entschlossen, freundlich und unterwürfig zu bleiben. „Ich habe mich für niemanden interessiert, außer für eine Frau – meine Verlobte.“
    „Tatsächlich?“ Andrew glaubte ihm kein Wort. „Mehrere Gäste sprachen von einer gereizten Stimmung zwischen Ihnen und Francesca. Und ebenso blieb Ihr Flirt mit Miss Fisher nicht unbemerkt. Ihr Verhalten am gestrigen Abend hat mir nicht gefallen, Hart. Sie beide sollten eigentlich ein verliebtes Paar sein.“
    Calders Herz schien einen Moment lang zu stocken. „Ich habe niemals behauptet, Ihre Tochter zu lieben, Sir. Ich versprach, sie zu verehren, zu beschützen, zu bewundern und zu respektieren und ihr gleichzeitig ein Leben zu bieten, das sie aufblühen lässt.“
    „Gestern Abend haben Sie sie aber wohl kaum verehrt!“
    „Ich gestattete Miss Fisher einen simplen Flirt. Das ist wohl noch kein Verbrechen.“ Hart

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