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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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gegenüber nicht fair“, fuhr sie fort, als er zu begreifen begann.
    Er schnitt ihr sofort das Wort ab: „Ich entscheide selbst, was mir gegenüber fair ist und was nicht. Willst du dich denn etwa trennen?“
    Wieder trafen sich ihre Blicke, und nach einer langen Pause antwortete sie mit heiserer Stimme: „Ich will die Mädchen. Ich liebe sie zu sehr, und ich weiß, du liebst sie auch. Wir haben ihnen ein gutes Zuhause gegeben, das sie auch verdient haben. Ich könnte es nicht ertragen, sie wieder fortzuschicken. Mein Gott, sie würden es nicht verstehen!“
    Jetzt wurde ihm klar, was sie wirklich meinte. Ohne Katie und Dot in ihrem Leben hätte sie ihn längst verlassen. Sosehr er sich auch neben ihr hinknien und ihre Hände haltenwollte, konnte er nicht anders, als die Arme vor der Brust zu verschränken. Ihm war speiübel. „Ich will keine Scheidung“, sagte er mit belegter Stimme und fügte nach kurzem Zögern an: „Und ich nehme mir auch keine Geliebte.“ Er begann zu zittern, da er nun das volle Ausmaß dessen begriff, was sie ihm gesagt hatte.
    Sie trocknete ihre Tränen, dann sah sie ihm in die Augen. „Ich kann mich nicht mehr um deine Bedürfnisse kümmern“, flüsterte sie. „Ich werde darüber hinwegsehen … bitte.“
    „Keine Sorge, Leigh Anne“, erwiderte er in kühlem Tonfall. „Du hast dich sehr klar ausgedrückt. Ich werde dich nicht wieder belästigen.“ Wutentbrannt stürmte er aus dem Zimmer.
    Leigh Anne sah ihm schweigend nach.

24. KAPITEL
    Sonntag, 27. April 1902
17 Uhr
    Francesca folgte Hart in die Bibliothek, immer noch von großer Angst erfüllt. Er schloss die beiden Flügeltüren hinter ihr. „Es tut mir leid“, sagte er betreten.
    „Das ist nicht deine Schuld?“, beteuerte sie.
    Er ging zu ihr und nahm sie in die Arme. „Tatsächlich nicht? Hat Rick etwa nicht recht? Wenn dieses Porträt in eine öffentliche Galerie gelangt, werde ich der Grund dafür sein, dass du dich nirgends mehr wirst zeigen können. Ich werde der Grund sein, dass du verspottet wirst und verletzt bist.“
    „Ich war damit einverstanden, nackt zu posieren“, sagte sie und griff seine Revers. „Ich habe es aus freien Stücken so gewollt. Niemand musste mir eine Waffe an den Kopf halten.“
    Hart legte seine Hände an ihr Gesicht. „Bislang hatte ich gedacht, ich könnte ein neues Leben beginnen und durch dich ein anderer Mensch werden. Und jetzt ist auf einmal das genaue Gegenteil der Fall. Rick hat recht. Früher oder später beschmutze ich alles, was ich anfasse.“
    „Das ist nicht wahr! Lass mich jetzt nicht im Stich!“, erklärte sie mit Nachdruck.
    Ihre Blicke begegneten sich. „Ich würde dich nie im Stich lassen, Francesca, das weißt du. Ich will niemals ohne dich sein. Du fehlst mir jetzt schon.“
    Sie stutzte. „Wie meinst du das?“
    „Ich hasse es, mit dir zu streiten“, antwortete er eindringlich. „In den letzten Tagen kam mir mein Leben so kalt und sinnlos vor – so wie ich es kannte, bevor ich dir begegnete. Bevor du meine treue und wahre Freundin wurdest.“
    Langsam beugte Francesca sich vor, bis ihre Wange auf seiner Brust lag. „Calder, du fehlst mir ebenfalls ganz entsetzlich! Das solltest du wissen. Ich bin es längst gewöhnt, dass du zu meinem Leben gehörst.“
    „Tatsächlich?“, fragte er leise und hob ihr Kinn so weit an, dass er ihr in die Augen sehen konnte.
    Was sie in seinem Blick sah, war so voller Wärme, dass es ihr den Atem verschlug. Sie wollte nichts lieber, als ihm sagen, dass sie ihn liebte. Mit der Zunge fuhr sie über ihre Lippen. „Ich weiß nicht mehr, wie mein Leben war, bevor wir uns verlobten. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen“, erwiderte sie leise.
    „Ist das dein Ernst?“, wollte er wissen, als traue er seinen Ohren nicht. „Hast du gerade eben gesagt, du kannst dir ein Leben ohne mich nicht mehr vorstellen?“
    Hatte sie das tatsächlich gesagt? Überrascht über sich und die Tiefe ihrer Gefühle sah sie ihn an. „Ja, Calder, das ist mein Ernst. Was ich sagte, meine ich von ganzem Herzen. Ich kann nicht ohne dich leben.“
    Ungläubig betrachtete er sie.
    „Du bist ein rätselhafter Mann“, fuhr sie mit belegter Stimme fort. „Ein sehr rätselhafter Mann sogar, doch du bist der Mann, mit dem ich zusammen sein will.“
    Er zog sie an sich und gab ihr einen hungrigen Kuss. Sie spürte sein Verlangen in jeder Faser seines Körpers. Erleichtert wurde ihr klar, dass sich zwischen ihnen doch nichts geändert

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