Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
Hand. „Dann bin ich auch verdorben – und ich bin es mit Freuden. Wenn du nämlich das gemeint hast, was ich glaube, dann würde ich sehr gern ein Experiment durchführen und sehen, was wir erreichen können.“
Hart sah sie lange an.
„Schon dein Blick übt eine gewisse Wirkung auf mich aus“, erklärte sie. Dass ihre Wangen gerötet waren, war ihr durchaus bewusst. „Oder bin ich zu unanständig?“
„Nein“, antwortete er und holte tief Luft. Dann drückte er sie an sich, schloss die Augen und küsste sie innig. „Ich habe das bereits in dem Moment bemerkt, als wir uns zum allerersten Mal begegneten.“
Sie war zutiefst überrascht. „Calder, ich hatte keine Ahnung, dass ich zu solcher Leidenschaft fähig sein könnte.“
„Ich wusste es“, entgegnete er und strich ihr über Gesicht und Schulter. „Ich wusste es von Anfang an. Ich wusste, dass die kluge Kriminalistin nur die äußere Hülle ist.“ Er zögerte. Dann stand er langsam auf und zog seine Kleidung zurecht, wohingegen sie liegen blieb und auch keine Anstalten machte, sich vom Teppich zu erheben. „Habe ich etwa das unersättliche Monster in dir geweckt?“, fragte er lächelnd.
„Ich glaube schon.“ Francesca wusste, sie mussten sich unterhalten, doch am liebsten wäre sie in seinen Armen wieder in Leidenschaft versunken.
Hart reichte ihr ihre Wäsche.
Während sie sich anzog, musste sie daran denken, wie Calder sie berührt und geküsst hatte. Es war weitaus mehr als nur Leidenschaft und Lust gewesen, was sie dabei gefühlt hatte.
„Dein Vater verweigert uns nun seine Zustimmung zu unserer Heirat. Rick hat zu Recht auf die Probleme hingewiesen, die ich dir durch das gestohlene Porträt bereiten werde. Und dann ist da noch Daisy.“
Vor Schreck machte ihr Herz einen Satz. Sie zog den Unterrock an und wandte sich zu Hart um. „Wenn du mich fragst, ob ich dich immer noch heiraten will, dann ist die Antwort ein klares Ja.“
„Worüber hatte Daisy heute mit dir gesprochen?“
Sie begann ein wenig zu zittern. „Sie sagte mir, warum siedich in deinem Büro aufgesucht hat. Sie erzählte mir, was sie dir gesagt hat. Und sie ließ mich wissen, sie wolle sich rächen.“
„Rächen? Wofür?“, rief er aus.
„Ich glaube, sie ist immer diejenige, die eine Beziehung beendet, Calder. Ein Gefühl sagt mir, dass sie noch nie einem Mann begegnet war, der ihr den Laufpass gab.“
„Hat sie dir im Detail erzählt, was sie zu mir im Büro gesagt hat?“, wollte er wissen.
Francescas Nerven waren zum Zerreißen gespannt, da sie sich davor fürchtete, ihm zu antworten. Ihre Ohren begannen zu klingeln, ihre Wangen brannten wie Feuer. „Ja.“
Lange Zeit sah er sie nur an, Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
Sie wollte unbedingt wissen, was ihm durch den Kopf ging. „Daisy sprach mich vor ein paar Tagen bei Lord and Taylor an“, begann sie. „Es war Anfang der Woche. Sie wusste genau, was sie sagen musste, damit ich vor Sorge fast umkam. Ihre Worte machten mir schrecklich zu schaffen, und ich musste unentwegt über unsere Verlobung, unsere Zukunft und sogar deine Treue nachdenken.“
„Was genau sagte sie?“, fragte er abrupt. Seine Augen hatten etwas Finsteres, Eindringliches.
Francesca verkrampfte sich, weil sie ihm gegenüber nicht so ehrlich werden wollte.
„Darling, wenn du von mir verlangst, in dieser Sache völlig offen und ehrlich zu sein, dann kannst du mir nicht etwas verschweigen.“
Sie ging ein paar Schritte und nahm auf einer Ottomane Platz. Ohne ihn anzusehen, erwiderte sie: „Sie sagte, was ich ohnehin bereits glaube. Dass du mich früher oder später langweilig finden und mir untreu werden wirst.“ Ihm dabei in die Augen zu blicken, wagte sie nicht.
Er kniete vor ihr nieder. „Sieh mich an.“
Irgendwie gelang es ihr, seinem Wunsch nachzukommen, doch sie zitterte am ganzen Leib. Sie hasste es, Calder auch nur für einen kurzen Moment Einblick in ihre tiefsten Ängste zu gewähren.
„Wenn es eine Sache gibt“, sagte er, „von der ich restlos überzeugt bin, dann ist es die Tatsache, dass ich dich niemals langweilig finden werde! Wie oft muss ich es dir denn noch sagen? Wenn ich mich lieber mit anderen Frauen vergnügen wollte, warum sollte ich heiraten? Ich bin es leid, so zu leben, wie ich es seit Jahren tue.“
„Wie leid bist du es denn genau?“, wollte sie wissen.
Mit einem verächtlichen Grinsen auf den Lippen erhob er sich. „Seit einiger Zeit hat mich Sex nur noch gelangweilt,
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