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ESCORTER (German Edition)

ESCORTER (German Edition)

Titel: ESCORTER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Millman
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Scharnieren. Hinter dem Haus erklangen die Rufe von Oliver und Marina. Desoderia verstand nicht, was sie riefen, sie war damit beschäftigt, ihren Escort zurückzurufen. Amir stürmte die Stufen hinauf. Desoderia folgte ihm in demselben Augenblick, in dem sie wieder mit dem Dämon verbunden war. Sie rannte in das Haus und stoppte abrupt. Amir stand im Flur und starrte einen ärmlich gekleideten, alten Mann an, der scheinbar furchtlos seinen Blick erwiderte.
    Jaromir Mazur, wie Desoderia vermutete. Der alte Mann hielt einen Rosenkranz in der einen und einen Stock, aus dessen Spitze eine silberne Klinge ragte, in der anderen Hand. Doreé war nirgendwo zu sehen. Der Klang splitternden Glases drang von draußen zu ihnen herein. Einen Augenblick später stürmten Oliver, Olivia und Marina das Haus.
    »Durchsucht die Zimmer«, befahl Amir. Er ließ den alten Mann nicht aus den Augen, was Desoderia verwunderte. Für sie wirkte er nicht besonders gefährlich mit dem lächerlichen Stöckchen in der Hand. Der Schatten wallte an der Decke entlang und näherte sich langsam, streckte tastend seine substanzlosen Finger aus.
    »Du kannst nicht gewinnen«, knurrte Amir. »Diesmal nicht.«
    Jaromir Mazur lächelte und Desoderia fragte sich, ob er die Worte verstanden hatte. Sprach der Mann überhaupt Deutsch? Zugleich versuchte sie, Doreé zu ertasten, und erkannte entsetzt, dass sie sich von ihr entfernte.
    »Frag ihn, wo meine Tochter ist«, zischte sie Amir zu.
    Jaromir behielt die Decke im Blick, wo der Schatten schwebte wie ein anthrazitfarbener Wirbel. Sobald sich die Auswüchse näherten, ließ er seinen Rosenkranz kreisen und durchschlug sie, was den Schatten jedesmal zurückzucken ließ. Desoderia hob überrascht die Augenbrauen. Der Kerl wusste, was er tat. Schnell zog sie den jämmerlichen Ersatz, den sie für ihren verlorenen Zwillingsdolch bekommen hatte. Ein klobiges Ding mit schwarzem Griff und gezackter Klinge.
    Der Rosenkranz des alten Mannes mochte den Schatten auf Abstand halten, bei ihr würde er ihm nichts nutzen. Sie trat nach rechts, während sich Amir von der linken Seite näherte. Vorsichtig umkreisten sie Jaromir. Der Schatten ließ von dem alten Mann ab und waberte auf Desoderia zu.
    »Wage es nicht, Dämon«, zischte Desoderia. Wenn Caligo wirklich glaubte, eine Rechnung mit ihr offen zu haben, dann war dies der perfekte Moment, um sie zu begleichen. Verfluchter Amir, der es wagte, einen Schatten ohne Träger freizulassen. Jaromir Mazur wich zurück, während er geschickt seinen Stock vor sich schwang, sodass sie sich ihm nicht gefahrlos nähern konnten.
    Amir lachte höhnisch. »Das wird dir nichts nutzen, alter Mann. Heute wirst du deiner Frau folgen, ob du willst oder nicht.«
    Desoderia kannte die Masche, wendete sie selbst oft genug an. Amir versuchte, den alten Mann zu provozieren, damit er seine Deckung vernachlässigte.
    »Wie sie geschrien hat, als mein Messer tief in ihren Leib fuhr. Und wie sie sich gewunden hat in ihrem Blut, fast als würde sie es genießen.« Wieder lachte Amir. »Sie hat nach dir gerufen, Jaromir, wusstest du das? Hat bis zuletzt gehofft, dass ihr Ehemann kommen und sie retten würde.« Er beugte sich vor, sodass er sich gerade noch außerhalb der Reichweite des Stockes befand. Äußerlich zeigte sich Jaromir Mazur unbeeindruckt von Amirs Worten. Nur das Blitzen in seinen Augen verriet seinen Zorn.
    »Wo bist du gewesen, hm?«, fuhr Amir mit leiser Stimme fort. »Warst du bei deiner kleinen Schlampe? Hast dich mit ihr vergnügt, während deine Frau ihren letzten Atemzug tat?«
    Jaromirs Gesicht verzerrte sich vor Wut. Tränen schimmerten in seinen Augen. Amir lachte. Und dann stieß der alte Mann plötzlich zu. Amir wich ihm leichtfüßig aus. Sicher hatte er den Angriff erwartet. Desoderia nutzte die Chance und huschte seitlich an ihm vorbei. Blitzschnell stieß sie mit dem Dolch nach Jaromirs Flanke. Der alte Mann brachte sich mit einer geschickten Drehung in Sicherheit. Zugleich rammte er das stumpfe Ende des Stockes in ihre Brust, sodass sie taumelte und gegen die Wand prallte. Er kämpfte nicht schlecht, das musste Desoderia ihm lassen, doch letztendlich hatte er keine Chance gegen zwei mächtige Escorter und einen Schatten.
    Während Jaromir Mazur nach Amir stieß, spürte Desoderia die Berührung des Schattens, und wie die eisige Dunkelheit ihr Gesicht und ihren Hals streifte. Ein ekelhaftes Gefühl, das einen Herzschlag lang ihren Körper lähmte.
    »Hau ab, du

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