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Essenz: Band 1 [Das Blut der Götter] (German Edition)

Essenz: Band 1 [Das Blut der Götter] (German Edition)

Titel: Essenz: Band 1 [Das Blut der Götter] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Youya Lo
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Bund
durchzusehen. Selbstverständlich fand er beinah augenblicklich den Richtigen.
    „Danke schön, Mr. Flint.“
    Marcus war in jeder Hinsicht diskret, deshalb schwieg
er natürlich zum Thema Diamantenspange. Ihn hatte man, wie üblich, nicht
darüber informiert, für wessen Wohngefallen er sich abrackerte. Und es war ihm
scheißegal, ob der alberne Geck sich darüber aufregte, weil die Wartezeit ihm
zu lang war.
    Marcus lächelte. Er ging zu der Ladentheke, die direkt
unter einer Neonröhre stand, damit er die Geldscheine beim Abkassieren besser
prüfen konnte. Die Rothaarige warf einen Blick zur Tür, bevor sie ihm folgte.
    Sie leckte über die Lippen. Oha. Teufel noch mal, sie
war reif. Er hätte nichts dagegen, das Mädel einmal ordentlich durchzuspülen.
Erstrecht, wenn sie es so darauf anlegte, mit diesen Blicken und diesem
Zungenspiel.
    „Darf ich Ihnen behilflich sein, Miss?“
    Sie nickte.
    „Vielen Dank, Sir. Sehr freundlich.“
    „Sehr gerne“, bemerkte er, galant wie immer, und nahm
ihr das Halsband wieder ab. Dabei streifte er kaum merklich die Innenfläche
ihrer Hand. Ein Schauer durchfuhr ihn, obwohl er an der Hand keinesfalls
interessiert war. Vielmehr wollte er in diesen saftigen, kleinen Mund. Sicher
war er heiß. Und feucht. Er könnte an dem kleinen Marcus saugen, wie an einem
Lutscher. Scheiß auf Viagra, wenn der Rotschopf noch einmal diese rosarote
Zungespitze herausblitzen ließ, dann könnte es auch ohne klappen.
    Marcus gönnte sich den kurzen Augenblick der Wollust,
wenn sie ihn schon heimsuchte. Er stellte sich vor, wie das kleine Luder vor
ihm niederkniete. Nackt, mit einem Paar schwarzer Hochhackiger aus Lack an den
Füßen, schamlos nach seiner Manneskraft lechzend. Für ein derart liederliches
Betragen bekäme sie selbstverständlich einen Klaps auf ihren strammen, jungen
Arsch, aber nur einen ganz leichten. Mit dieser Reitgerte vielleicht, die sicher
noch irgendwo im Keller herumlag. Nachlasskram.
    Die Gerte, ja, das wär’s, die konnte er brauchen, denn
bücken war, weiß Gott, nicht mehr möglich. Er  würde dem kecken Rotschopf schon
zeigen, wer der Herr im Haus war. Seine Stöße würden sie quer über den Boden scheuern,
von einer Ecke in die andere, bis ihre Knie bluteten, aber sie würde nicht
genug von ihm bekommen. Sie würde schlürfen und schlucken und nach mehr
betteln. Immer mehr und mehr. Ah,…
    Marcus genoss die Hitze, die seinen alten Rücken
herunterkroch und sich zwischen seinen Beinen ausschüttelte. Er presste die
Fäuste auf die Tischplatte und rang nach Luft.
    Sie starrte ihn an. Aus heiterem Himmel ging natürlich
ausgerechnet in diesem Augenblick die Tür auf und herein kam, welche
Überraschung, sein Auftraggeber. Der Geck.
     
    Leise grüßend nickte Marcus ihm zu, aber Miller sah
ihn an, als wollte er ihm den Sack abreißen.
    Dann musterte er die Rothaarige stumm und lächelte
blöde, bevor er sein Augenmerk wieder auf Marcus richtete, und das mit einem
Blick wie Eiswürfel aus einem Feuerwehrschlauch.
    Schlechte Laune, womöglich?
    Die Diamantenspange war doch fertig, heilige Scheiße,
und Marcus hatte genau das schon am Telefon erklärt.
    Er atmete durch. Er fühlte sich sagenhaft.
Phantastisch. Irgendwie so… schmutzig. Und damit meinte Marcus nicht die Art
Schmutz, die sich einfach abwaschen ließ.
    „Wenn Sie mir bitte den Schmuck bringen, Mr. Flint,
falls es Ihnen nichts ausmacht.“
    „Selbstverständlich, Mr. Miller. Einen Augenblick,
bitte, Sir.“ Und dann rutsch mir den Buckel runter, du ungehobelter Klotz.
     
    Nika atmete auf. Sie war ziemlich glücklich darüber,
dass Daniel aufgetaucht war. Nicht nur, weil es schön war, ihn zu sehen.
    Als Mr. Flint sich eben zu schütteln angefangen hatte
und sogar kurz einmal aufkeuchte, war das ein ziemlicher Schock. Für einen
Augenblick hatte Nika befürchtet, der alte Mann würde kollabieren. Inzwischen
schien es ihm wieder deutlich besser zu gehen.
    „Bitte sehr, Mr. Miller.“ Mr. Flint legte ein schmuckloses,
schwarzes Kästchen auf den Tresen und schob es mit einer Verbeugung in Daniels
Richtung. Daniel sah kaum hin. Er öffnete das Kästchen nicht, sondern steckte
es in die Tasche seiner Jeans. Trotz der eisigen Temperaturen war er ohne Jacke
unterwegs.
    „Fertig?“ Daniel lächelte sie an.
    „Ich weiß nicht.“ Nika warf dem alten Mann einen
prüfenden Blick zu. Ein dünner Schweißfilm überzog seine Stirn. „Sir, wenn ich
mir die Bemerkung erlauben darf, Sie wirken ein wenig

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