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Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Titel: Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Romes
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musterte Maira, als wäre sie die langerwartete, gute Freundin, mit der sie zum Shoppen verabredet war.
    „Steht dir gut.“ Angetan nickte sie.
    „Danke“, antwortete Maira ruhig.
    „Du willst bestimmt zu Breda“, sagte Lussia, als wäre es ganz selbstverständlich.
    „Er wird gleich zurück sein, du kannst so lange im Salon auf ihn warten.“
    Zielstrebig ging Maira hinein. Sie kannte den Weg noch vom letzten Mal und nahm angespannt auf einem der Sessel, vor dem Kamin, Platz. Ob das seltsame Gesicht sie nun auch wieder beobachtete, um dann mit seiner unheimlichen Stimme zu ihr zu sprechen?
    Die Tatsache, dass sie mittlerweile wusste, dass es sich dabei, um die Erscheinung ihres Vaters handelte, bereitete ihr trotzdem nicht weniger Unbehagen. Es verstärkte ihre Unsicherheit nur noch. Sie hoffte inständig, dass er fortbleiben würde. Rasch tastete sie sich ab und vergewisserte sich somit, dass das Pentagramm sicher unter ihrer Kleidung versteckt war. Unmerklich sah sie in unregelmäßigen Zeitabständen in den Kamin, in dem sich ein kleiner Rest schwarzer Asche, wie ein dünner Staubfilm, verteilt hatte.
    Isseltz krähte nervös, als jemand die Türklinke hinunter drückte. Eilig stand Maira auf. Sie zupfte ihre Kleidung zurecht und öffnete ihren Zopf, weil sie dachte, das Breda sie so lieber sehen würde. Eine breite Haarsträhne legte sie ordentlich über ihre Schulter. Gespannt sah sie zur Tür, die sich nur ganz langsam öffnete. Endlich würde sie Breda wiedersehen. Ihm ihre Entscheidung mitteilen können und diese unsinnige und grausame Electio für immer beenden, doch der Mann, der durch die Tür trat, war nicht Breda. Das blonde Haar lag nass und ungekämmt über seiner Stirn. Blutrote Augen blitzten unter einer zerzausten Strähne hervor. Mit kalter Gier in seinem Blick trat, ihr fremder Ciprian an sie heran.
    „Du hast wohl jemand anderen erwartet?“, schloss er, als sie entgeistert einen Schritt zurücktrat.
    Sie sagte nichts. Fassungslos blickte sie ihn an. Ihn, ihren besten Freund, der sich so unsagbar verändert hatte.
    „Was ist? Erkennst du mich denn nicht? Wir sind doch unzertrennlich.“
    Seine Worte hatten etwas Zerstörerisches an sich. Sie waren wie der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Hatte sie ihn wirklich für immer verloren, ihren Ciprian?
    Sie wollte das nicht glauben. Er musste immer noch da drin sein, in diesem Körper, unter jenem gespenstischen Mantel. Ihn an diesem Ort zu sehen, war für sie nicht allzu überraschend. Sie hatte zwar nicht mit ihm gerechnet, aber sie hatte geahnt, dass er sie aufsuchen würde und dass er sich Gedanken gemacht hatte, wo man sie in diesen Stunden am ehesten vermuten würde. Sie konnte selbst kaum glauben, dass sie sich in jenes Haus zurück gewagt hatte. Aber sie war da, mit ihm. Noch vor ein paar Tagen wäre ein gemeinsames Wiedersehen im Haus der Dämonen undenkbar gewesen. Sie betrachtete ihn und das starke Bedürfnis danach den Versuch zu wagen, ihn zu retten, erhob sich in ihr.
    Vielleicht konnte ihr Ciprian sie hören.
    „Ich weiß, dass es dich noch gibt. Horch in dich hinein, Ciprian. Du kannst nicht einfach weg sein.“
    Er grinste anzüglich, während er sich ihr, mit kleinen Schritten näherte.
    Furchtlos fuhr sie fort.
    „Denke daran, was wir zusammen erlebt haben. Unsere gemeinsame Zeit. Sie muss dir noch in Erinnerung sein.“
    Aber Ciprians Augen wiesen keinerlei Regung auf. Sie schienen tot und damit unfähig in irgendeiner Weise Emotionen zuzulassen. Er hatte sie beinahe erreicht. Nur noch einen Schritt war er von ihr entfernt. Sie konnte sich nicht vor ihm in Sicherheit bringen. Schützend presste sie sich an die kahle Wand, welche sich hinter ihr befand. Sie war wie gelähmt, kein klarer Gedanke wollte ihr gelingen. Sie sah sich dem Monster, das Ciprian nun war, hilflos ausgeliefert.
    Nicht mehr als ein Flüstern kam über ihre Lippen, als er letztendlich jenen Schritt getan hatte und seinen kalten Atem auf ihr Gesicht blies, welches sie resigniert zur Seite gedreht hatte. Den Anblick seiner eisigen Augen konnte sie nicht ertragen.
    „Wirst du mich beißen?“
    Er strich ihr eine rote Haarsträhne hinter das Ohr. Dann öffnete er den Reißverschluss ihrer Jacke und glitt mit seiner Hand ihre Wange hinunter, bis hin zu ihrem nackten Dekolleté, wo das Pentagramm auf ihrer, vor angstbebenden Brust, auflag.
    „Ja“, fuhr es wispernd aus seinem Mund.
    „Ich kann deinem Geschmack einfach nicht widerstehen. Die

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