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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sie am Fenster stehen sah, musste er unten im Garten sein! Sofort schaute sie zum Zaun, konnte allerdings nichts erkennen. Schnell griff sie zu ihrer Schreibtischlampe und löschte das Licht. Ihre Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit, doch dann sah sie ihn. Er sah direkt zu ihr hinauf.
    „Du bist hier!“, flüsterte sie verblüfft und wäre am liebsten sofort zu ihm hinuntergelaufen.
    „Wie könnte ich deinen Auftritt verpassen?“
    „Nur deshalb bist du zurückgekommen?“ Sie lehnte sich gegen das Fenster, um ihm ein wenig näher zu sein.
    „Na ja, ein bisschen gefehlt hast du mir auch.“ In seiner Stimme lag ein deutliches Schmunzeln.
    Schweigend schauten sie sich eine kleine Ewigkeit an und lauschten gegenseitig ihrem Atem.
    „Es bedeutet mir unglaublich viel, dass du gekommen bist, Lenno“, unterbrach Olivia die Stille und legte ihre Stirn an die kühle Scheibe. „Es ist schön, deine Stimme zu hören.“
    „Mir geht es genauso“, antwortete Lenno. „Ich würde dich aber gerne nicht nur hören …“
    In diesem Moment ging die Tür auf. „Livi?“, rief Sven.
    Olivia drehte sich erschrocken um, riss das Handy vom Ohr und schimpfte entsetzt: „Sven! Hast du schon mal was von Anklopfen gehört?“
    „Oh“, murmelte er, schaltete das Licht im Zimmer ein und betrachtete sie grinsend von oben bis unten. „Mit wem telefonierst du denn?“
    Olivia verdrehte die Augen. „Das geht dich nichts an“, fauchte sie. Aber ihren Bruder konnte sie damit nicht beeindrucken.
    „Ich würde es nicht mehr so in die Länge ziehen. Wir müssen in zehn Minuten los und du bist ja nicht mal angezogen“, entgegnete er amüsiert.
    Erschrocken und plötzlich von Aufregung gepackt rief sie: „Dann verschwinde jetzt! Geh! Geh weg! Und mach das Licht aus!“
    Sven lachte kopfschüttelnd, drückte auf den Schalter und verließ das Zimmer mit der drängenden Bemerkung: „Beeil dich, Livi! Wir müssen los!“
    Olivia drehte sich zurück zum Garten und suchte mit ihren von der Helligkeit geblendeten Augen verzweifelt nach Lenno.
    „Entschuldige, das war mein Bruder. Er hat mich zu Tode erschreckt. Ich muss … “ Sie unterbrach sich selbst mitten im Redefluss, denn sie wollte weder den Satz noch das Gespräch beenden. Ihr Herz raste. „Ich kann es kaum glauben, dass du da bist?“, platzte es aus ihr heraus. Lenno lachte erneut. Da erkannte sie endlich seine schemenhaften Umrisse. „Sehe ich dich nachher?“
    „Auf jeden Fall!“ Damit verabschiedete er sich, blickte einen Moment zu ihr hoch und verschwand hinter dem Gartenzaun.
    Auf dem Weg zum Auftritt fuhren sie bei Tatjana vorbei. Sven hielt vor ihrem Haus an und Olivia rannte schnell zur Tür, um sie abzuholen.
    „Oh mein Gott, wie hast du das denn gemacht?“, rief Tatjana, während sie die Tür öffnete. Olivia blieb verwirrt auf der Fußmatte stehen.
    „Was denn?“, fragte sie ahnungslos. Sie hatte sich weder aufwendig geschminkt noch ihre Haare verändert.
    „Du strahlst wie … wie … Ich finde keine Worte. Das ist einfach unglaublich!“
    Wenn andere Menschen schwiegen, weil ihnen die Worte fehlten, wurde Tatjana immer etwas exzentrisch. Olivia lachte und wusste sofort, was ihre Freundin unbewusst wahrgenommen hatte.
    „Lenno ist zurück und er kommt zum Auftritt!“, erzählte sie aufgeregt, was Tatjana zum Quietschen brachte. „Du darfst ihn Sven gegenüber aber nicht erwähnen!“, flüsterte sie verschwörerisch und legte dabei den Finger auf ihren Mund. „Den musst du bitte, bitte ablenken, wenn ich mich mit Lenno treffe.“ Ihre Augen huschten kurz in Svens Richtung. „Ich will nämlich auf keinen Fall meinen großen Bruder im Schlepptau haben, wenn ich ihn endlich wiedersehe.“
    „Dein Geheimnis ist mein Grab“, antwortete Tatjana sofort und beide lachten über ihren Versprecher.
    ***
    Hätten die Freundinnen zu diesem Zeitpunkt gewusst, wie richtig Tatjana mit ihren Worten lag, wäre ihnen das Lachen im Halse stecken geblieben.
    ***
    Vergnügt fuhren sie zum Auftritt und beobachteten aufgeregt, wie sich die Kneipe mit Menschen füllte. Aber Olivia wollte nur ein einziges Gesicht in der Menge erblicken. Als sie immer nervöser wurde, weil sie Lenno nicht entdecken konnte, kam Tatjana mit einem Glas Sekt auf sie zu und sagte eindringlich: „Er wird garantiert kommen! Hier trink das! Dann bleibst du ruhiger, wenn er endlich da ist. Du siehst toll aus und alle werden dich lieben!“
    Bei den letzten Worten verdrehte Olivia die

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