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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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für Ruhe und Ordnung zu sorgen.«
    »Sean? Das hat nichts mit Sean zu tun. Das hat mit uns zu tun. Mit dem, was wir sind.«
    Ich wusste, dass das passieren würde. Wir werden wieder wegmüssen. Wohin sollen wir diesmal gehen? Nach Sibirien?
    Fins und Peigis Blicke trafen sich quer durch den überfüllten Raum. Es hatte nun auch die Letzten von den Stühlen gerissen. Er bewegte lautlos seine Lippen –
sorry
.
    Du hättest mich vorwarnen sollen
, erwiderte sie telepathisch.
Dann hätte ich Valium in die Bowle gegeben. Wenn du mich fragst, könnten sie alle eine ordentliche Dosis vertragen.
    Fin lächelte unwillkürlich. Am besten, man überließ das Krisenmanagement der pragmatischen Peigi.
    »Herrschaften! Bitte!«, versuchte Peigi es zum letzten Mal.
    Da sie noch immer keine akzeptable Reaktion erhielt, klemmte sie sich das Schreibbrett unter den Arm und schoss aus ihren Fingerspitzen einen Feuerball ab, mitten hinein ins Zentrum des auseinandergebrochenen Stuhlkreises. Er explodierte in einer Fontäne aus Schwarzpulver und einem gleißenden rotgelben Funkenschauer.
    Alle verstummten urplötzlich. Stühle wurden zurechtgerückt; jemand holte Servietten, um die vergossene Bowle vom Linoleum aufzuwischen. Einer nach dem anderen schoben die Ratsmitglieder ihre Stühle zurück in den Kreis und ließen sich wieder darauf nieder. Selbst Fin, der eigentlich immer noch das Wort hatte, sah sich genötigt, sich wieder zu setzen.
    »Danke schön«, sagte Peigi und holte das Klemmbrett unter ihrem Arm hervor, während der letzte Ascherest zu Boden sank. Der beißende Gestank aus Schwefel, Kohle und Salpeter kitzelte noch immer Fins Nase.
    »Fin, kannst du uns sagen, was du weißt – mal abgesehen von der Tatsache, dass einer von uns diese jungen Männer um die Ecke bringt?« Peigi knüpfte nahtlos dort an, wo sie vor der verschütteten Bowle und ihrer pyrokinetischen Einlage aufgehört hatte.
    »Nicht viel.« Er stand wieder auf und breitete die Arme aus. »Der Killer hat sich irgendwie das Vertrauen der beiden Opfer erschlichen –«
    »Die Menschen nennen das
jemandem schöne Augen machen
«, unterbrach Mary Hill geschwätzig. »Das haben sie jedenfalls in dieser Vampirserie im Fernsehen gesagt.«
    Mary Hall rutschte mit ihrem großen Hintern auf dem Stuhl zu Mary Hill herum. »In dieser Serie haben sie auch gesagt, dass Vampire kein Tageslicht vertragen. Was für ein Quatsch!«
    »Schöne Augen machen? Wie soll denn das gehen?«, schnaufte der großväterliche Gair und schlürfte einen Schluck Bowle aus seinem Becher, den er hatte auffüllen lassen. Er trug sein Lieblings-T-Shirt, das mit der »Captain Morgan Rum«-Aufschrift und dem Bikinimädchen. Ein kleiner Klecks Bowle verunzierte ihren nackten Schenkel wie ein Blutspritzer.
    »Ehrlich, Mary, ich weiß gar nicht, warum du dir diesen Blödsinn anschaust.« Maria Cane verschränkte die Arme über der Brust. »Vampire machen Menschen schöne Augen – das ist doch lächerlich.«
    »Ich weiß nicht. Ich habe Fin in Aktion gesehen«, schaltete sich Eva ein. Sie zwinkerte Fin zu. »Dieser einladende Blick, diese Stimme; ich würde mir jederzeit schöne Augen von ihm machen lassen.«
    Herzlichen Dank,
teilte Fin ihr telepathisch mit. Eva grinste.
    »Bitte lasst uns jetzt wieder zum Thema zurückkehren«, bat Peigi. »Fin?«
    Er holte tief Luft und suchte nach den richtigen Worten, bevor er sich wieder an den Rat wandte. »Es gab keine Anzeichen eines Kampfes. Der Mörder könnte vor ihrem Tod Sex mit den Opfern gehabt haben. Ihnen wurde Blut abgezapft, sie sind aber nicht daran verblutet. In beiden Fällen wurde dem Opfer die Kehle aufgeschlitzt, während es bewusstlos war.« Mit dem Daumen fuhr er sich von einem Ohr zum anderen. »Die Leiche wurde dann an einem anderen Ort in Positur gebracht.«
    »In Positur gebracht?«, fragte Peigi. Sie hatte sich gesetzt; das Klemmbrett ruhte nun auf ihren Knien.
    »Die Leichen wurden … arrangiert. Das erste Opfer saß – man hatte es gegen einen Müllcontainer gelehnt. Das zweite saß auch, und zwar vor einem Automaten in der Spielhalle. Es sah so aus, als würde der Tote spielen.«
    Alle schwiegen, während sie diese Informationen verdauten. Blicke wanderten zu Boden, zu einer Platte Snacks und zwischen den Ratsmitgliedern hin und her.
    »Keine Verdächtigen?«, fragte Peigi.
    »Keine. Keine Fingerabdrücke. Keine Haare. Keine Fasern. Wer auch immer das tut, will nicht gefasst werden, ganz offensichtlich. Deshalb muss

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