Eternal - Die Geliebte des Vampirs
hat es dann mit dem Notizbuch auf sich?« Es sah noch immer nicht so aus, als würde Katy ihrer Freundin wirklich glauben.
»Wir sollten nicht hier sein. Wir Kahills. Zumindest nicht unten im Keller.«
Katy ließ Kaleigh nicht aus den Augen, während sie sprach. »Was passiert denn unten im Keller?«
»Du weißt, was da passiert. Vampirkids machen sich Menschen gefügig. Ich kann das einfach nicht ignorieren.«
»Wirst du es dem Rat erzählen? Das kannst du nicht machen.«
»Nein, ich werde es dem Rat nicht erzählen«, erwiderte Kaleigh. »Nicht, wenn ich nicht muss.«
»Und was wirst du dann tun?«
Kaleigh lächelte vor sich hin. »Ich werde mich selbst darum kümmern.«
»Na ja, wie auch immer man es betrachtet, es ist übel. Vielleicht sollten wir einen Notfallplan ausarbeiten. Du weißt schon, für den Fall, dass wir außer Landes fliehen müssen.«
»Wir fliehen
nicht
außer Landes, Katy!«
»Du hoffst, dass wir das nicht müssen. Aber wenn das Morden weitergeht, weißt du, dass wir darüber nachdenken müssen. Wenn die Menschen anfangen, selbst zu ermitteln, ist das Spiel aus. Dann müssen wir um unser Leben rennen.«
»Ich will nicht mal darüber nachdenken.« Kaleigh stieß einen Seufzer aus.
»Ich weiß.« Katy rieb ihren Arm und sprang vom Geländer. Sie nahm Kurs auf die Treppe.
»Wohin gehst du?«, fragte Kaleigh.
»Heim.«
»Heim?« Kaleigh drehte sich um und sah ihr nach. »Ziemlich früh für deine Verhältnisse. Ich dachte, du und Beppe –«
»Beppe!« Katy schnitt eine Grimasse. »Was für ein Schlappschwanz. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Er ist überhaupt nicht heiß. Wahrscheinlich nicht mal wirklich aus Italien. Ich wette, der Akzent ist falsch. Ich wette sogar, er hat noch nie die Fontana di Trevi gesehen.«
Kaleigh achtete darauf, sich ihre Erleichterung darüber, dass es offenbar aus war, nicht anmerken zu lassen. »Tut mir leid, dass es mit euch beiden anscheinend nicht geklappt hat.«
»Ach was, es tut dir nicht leid. Offensichtlich steht er auf falsche Titten, die ich nicht habe.« Katy quetschte ihre ausladenden, echten Brüste zusammen.
Kaleigh hob die Augenbrauen.
»Amanda Petrie ist anscheinend jetzt angesagt«, sagte Katy. »Du kennst sie aus dem Chemiekurs. Die mit den gigantischen Implantaten. Du weißt schon, sie hat sie zum sechzehnten Geburtstag bekommen. Statt eines neuen Autos.«
Kaleigh lachte. »Was ist an Implantaten so falsch? Ich habe auch schon daran gedacht.« Sie umfasste ihre eigenen kleinen Brüste. »Wenn ich älter bin.«
»Du – künstliche Titten? Ja, klar. Als ob man sich jemals irgendwas Künstliches an dir vorstellen könnte.« Katy ging davon. »Wir sehen uns morgen.«
Kaleigh zog gerade wieder das Notizbuch aus ihrer Hosentasche, als sie bemerkte, dass sie beobachtet wurde. Sie sah auf und entdeckte ein Mädchen, das sie nicht kannte, am anderen Ende der Veranda im Schatten. Ein Haufen Surfbretter lehnte dort an der Wand. Hatte sie das Gespräch zwischen ihr und Katy belauscht?
Das Mädchen suchte Kaleighs Blick. Sie war zierlich. Hübsch, mit olivfarbenem Teint und dunklen Augen – wachsamen Augen.
»Hey«, sagte Kaleigh ein wenig gereizt. Sie hätte vorsichtiger sein müssen, als sie mit Katy geredet hatte. Sie wusste es doch besser. »Bist du, äh, gerade gekommen?«, fragte sie, während sie sich das Hirn zermarterte, wann das Mädchen auf der Veranda aufgetaucht war. Vielleicht hatte sie mit den Jugendlichen zusammengestanden, die Kaleigh noch vor ein paar Minuten beobachtet hatte. Gott, sie hoffte, sie und Katy hatten nicht zu laut gesprochen.
»Ich bin schon eine Weile hier.«
Das Mädchen kam näher, und Kaleigh versuchte, ihr Alter zu schätzen. Highschool? College? Schwer zu sagen, sie war stark geschminkt. Außerdem trug sie ein süßes Top mit Spaghettiträgern; ihr tiefschwarzes Haar war tadellos geglättet.
»Ich bin mit meinem Bruder gekommen, aber er hat mich einfach stehenlassen«, sagte sie.
Es fiel Kaleigh wie Schuppen von den Augen. Sie wusste plötzlich, warum ihr das Mädchen bekannt vorkam, auch wenn sie sich ziemlich sicher war, sie noch nie gesehen zu haben. »Ich nehme nicht an, dass Beppe dein Bruder ist?«
Das Mädchen runzelte die Stirn, während sie sich ans Geländer lehnte. »Sag jetzt bitte nicht, dass du auch mit ihm zusammen warst. Ungefähr die Hälfte der Mädchen von hier scheint in ihn verliebt zu sein. Und die andere Hälfte hasst ihn bereits abgrundtief.« Sie hatte absolut
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