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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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gestandenen Agenten grauenvoll, und dennoch konnte sie nicht aufhören, sie zu studieren. Auf der Suche nach etwas Besonderem, etwas, das ihr helfen konnte, nach einem Zeichen, sprang sie immer wieder hierhin und dorthin. Sie sagte zu Duncan, dass sie nach Anhaltspunkten suchte. Diese Lüge wiederholte sie auch vor sich selbst, denn in Wirklichkeit starrte sie auf die Fotos, weil sie es einfach nicht glauben konnte.
    Die Hitze des Feuers hatte Bobbys Sehnen gestrafft und seine Arme und Beine eng an den Körper herangezogen. Verdreht und auf der Seite liegend, wirkte der einstmals stattliche Mann wie ein kleines Kind. So furchtbar hilflos. Sie erschauderte, als sie in ihrem Kopf ein unschuldiges Kind schlafen sah. In den Flammen schlafen sah.
    Der Kahill-Clan war auf der Suche nach einem neuen Zuhause in die Neue Welt gekommen – und um jenen zu entfliehen, die solche Freveltaten an ihrem Volk verübt hatten. Die Menschen wussten nicht von ihrer Anwesenheit in Clare Point. Jedem in der Stadt war bekannt, dass ihrer aller Leben davon abhing, das Geheimnis ihrer Identität zu hüten. So war es schon seit Jahrhunderten gewesen. Niemand außer der Familie wusste davon. Aber was, wenn doch jemand anders dahintergekommen war?
    Fee …
    Seans Stimme in ihrem Kopf ließ sie zusammenfahren. Sie streckte sich in dem quietschenden Bürostuhl. Dann blickte sie auf. Sean und Duncan standen vor dem Schreibtisch und sahen auf sie herunter.
    »Entschuldigung, ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?«
    »Ich habe die Nacht- und Tagschicht nach Hause geschickt. Für heute keine Überstunden mehr. Die meisten von ihnen haben zwölf oder mehr Stunden Dienst geschoben, und die Mittelschicht muss in vier Stunden schon wieder hier sein.«
    »Gut so«, entgegnete sie. »Müde Polizisten sind genauso schlimm wie betrunkene. Wir wollen nicht, dass irgendetwas übersehen wird.«
    Aus dem hinteren Teil der Wache meldete sich knackend der Funk, und die Disponentin in ihrem kleinen Büro antwortete auf den Funkspruch. Weder die Worte des Polizisten noch die der Disponentin hinter der großen Glasscheibe waren zu hören.
    Sean wischte sich mit dem Taschentuch über die Stirn. »Ich habe meinen Leuten gesagt, dass sie die Augen offen halten sollen, aber sie haben schon jeden einzelnen Müllcontainer auseinandergenommen und sind jede Gasse abgegangen. Mahon ist sogar zur alten städtischen Müllkippe gefahren. Er hat gesagt, dass in der letzten Zeit niemand dort gewesen sein kann. Hat er gesagt. Das Unkraut war zu hoch.«
    »Keine Spur also vom Kopf«, sagte sie leise. Ihr Blick fiel auf das Foto direkt vor ihr. Von der Seite, wenn man nicht sah, dass seine Hände in groteskem Winkel gegen die Unterarme gezogen waren, schien es, als würde Bobby beten. Seine Beine waren total verdreht. Die fülligen Schenkel verengten sich an den Knien und mündeten weiter unten in die verkohlten Knöchel.
Was zur Hölle hatte es mit den amputierten Füßen auf sich?
    »In der Seitenstraße hinter dem Gebäude war kein Blut zu finden, nehme ich an?«, fragte sie.
    »Korrekt. Überhaupt kein Blut, nirgendwo. Und auch keine Reifenspuren.« Er sah zu dem anderen Agenten, der einfach nur dastand. »Wir haben uns überlegt, Glen und ich – es ist schon nach acht. Vielleicht sollten wir im Pub einen Happen essen?«
    Also hatten sich Special Agent Duncan und Onkel Sean jetzt offenbar verbrüdert. Sie nannten sich schon beim Vornamen. Und seiner war Glen.
»Was ist mit den Fingerabdrücken, die ihr bisher im Postamt gefunden habt?«
    »Hat nicht viel ergeben. Viele Leute gehen dort ein und aus, Fee.«
    »Aber nicht durch die Hintertür.«
    Sean schüttelte den Kopf, während er sein Taschentuch wieder zusammenfaltete. »Ich habe nur die von Bobby entdeckt.« Er zögerte. »Was meinst du? Das kann doch bis morgen warten. Wir fangen auch ganz früh an. Aber jetzt sollten wir uns ein bisschen stärken.«
    Sie stand auf und begann, die Fotos zusammenzuschieben. Sie konnte sich nicht vorstellen, jetzt etwas zu essen, aber ihr war ohnehin klar, dass ihr Onkel nicht an feste Nahrung dachte. Sondern an sein Feierabendbier. »Ich wusste nicht, ob Sie nicht vielleicht im Motel essen wollen, Special Agent Duncan«, sagte sie, ohne aufzusehen. »Vielleicht sollten wir noch ein paar Dinge besprechen. Peggy, die gute Seele der Wache, hat für uns einen Tisch im Lighthouse reserviert, bevor sie nach Hause gegangen ist.«
    »Keine Ahnung.« Glen zuckte die Achseln. »Ich könnte etwas

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