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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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heraus, war Fia auf 180. So war es schon all die Jahre zwischen ihnen beiden.
    Bring uns zwei Bier und hör auf zu glotzen,
fuhr sie Shannon an. Dann wurde ihr klar, dass sie gar nicht gesprochen hatte, und hielt zwei Finger hoch.
    Shannons Augenbrauen schnellten diesmal beide nach oben.
Sieh mal einer an. Heute Abend kommunizierst du ja wie eine echte Kahill,
spöttelte sie und klemmte sich das leere Tablett unter den Arm.
    Fia starrte sie wütend an. Das Mädchen war nicht so alt wie die meisten anderen im Clan, aber ihre telepathischen Fähigkeiten waren beachtlich, besser als ihre eigenen. Ihre Botschaften kamen laut und deutlich an. Fia vermutete, dass Shannon sehr viel Zeit zum Üben hatte. Schließlich tat sie seit mindestens zweihundertsechzig Jahren nichts anderes, als Sodabrot zu backen, Lammeintopf zu kochen, Geschirr zu spülen und herumzuhuren. Shannon stolzierte Richtung Bar von dannen.
    Glen schob Fia auf den Tisch zu und zog ihr einen Stuhl heran.
    Sie setzte sich widerstrebend und verschränkte die Arme vor der Brust, während ihr Blick durch den Raum wanderte. »Fia.«
    »Ich weiß. Hübscher Name. Ungewöhnlich.«
    Er hatte das Jackett im Motel gelassen und die Ärmel seines gestärkten weißen Hemdes hochgekrempelt.
    Sie trug noch immer den Blazer. Er sah entspannt aus, nahbar. Sie wirkte irgendwie verklemmt.
    »Ich habe Ihnen Starkbier bestellt. Hier trinken wir immer, was Tavia so verzapft. Sie braut selbst.« Fia sah Glen über den Tisch hinweg an. »Ich hoffe, Sie mögen kräftiges dunkles Bier. Das ist nämlich alles, was es hier gibt. Sie müssen schon zu O’Cahall’s, wenn Sie lieber Spülwasser trinken.«
    »Ich mag Starkbier.« Er sah sich um. »Gibt’s hier eine Speisekarte?«
    Sie zeigte auf eine weitere Tafel, die allerdings größer war als die an der Tür. Sie hing an einer Kette von einem Holzzapfen am anderen Ende des Tresens.
Lammeintopf
war darauf geschrieben und wieder durchgestrichen worden. Darunter stand
Fish & Chips;
jemand hatte einen kleinen Fisch daneben gezeichnet, dessen Auge ein X war. Kein Zweifel: Shannons Vorstellung von Originalität. »Ich schätze, ich werde wohl Fish and Chips nehmen«, sagte er mit dem Anflug eines Lächelns.
    Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, erwiderte sein Lächeln aber nicht. »Das schätze ich auch.«
    Als sie den Pub betreten hatten, hatte sie einen mentalen Schutzwall errichtet, um zu verhindern, dass die Gäste sie mit ihren Gedanken bombardierten. Eigentlich war es mehr ein Vorhang als ein Wall. Denn auch wenn sie nicht hinhörte, hatte sie beim Hereinkommen das mentale Stimmengewirr vernommen. Sie sah keinen Anlass, mit dem Mann ihr gegenüber Smalltalk zu halten, und so zog sie den Vorhang leicht zurück. Sofort hatte sie das Gefühl, von schwerer Artillerie beschossen zu werden. Jeder im Raum bis auf Shannon und Victor, der griesgrämige alte Engländer, dachte in Gälisch; aber da das ihre Muttersprache war, musste sie nicht erst übersetzen. Das Problem war nur, dass die Gedanken jedes Einzelnen sie wie Sturmwellen aus allen Richtungen trafen.
    Armer Bobby.
    Arme Mary.
    Arme, liebe Mary.
    Seine Frau und seine aktuelle Geliebte hießen Mary, so dass Fia nicht wusste, wer gerade welche von beiden meinte.
    Wie konnte das passieren?
    Ich wusste, dass das eines Tages passieren würde.
    Was sollen wir tun?
    Was sollen wir tun?
    Was sollen wir tun?
    Dann zeichnete sich ein zweites Thema ab: Special Agent Duncan. Jeder im Raum bis auf die Touristen, Shannon und Victor hatte Ian Duncan gekannt. Für viele war er bis heute der Inbegriff des Bösen.
    Wie ist es möglich, dass er ihm so ähnlich sieht?
    Das ist kein gutes Zeichen.
    Warum hat gerade sie ihn hierhergebracht?
    Was sollen wir tun?
    Was sollen wir tun?
    Was sollen wir tun?
    Fia musste sich beherrschen, um sich nicht die Ohren zuzuhalten. Telepathie übertrug nicht nur Worte, sondern auch die Intensität der Gefühle, die dahinterstanden. Sie hörte sie weniger, als dass sie sie fühlte, und ihre Heftigkeit überwältigte sie. Sie war bereits müde gewesen, doch nun geriet sie durch die Wut, Verwirrung und sehr reale Angst der anderen an den Rand der Erschöpfung. Sie fürchteten sich alle so sehr …
    Und erschrockene Kahills waren doppelt gefährliche Kahills.
    »Hier, Süße.«
    Shannon lenkte Fia ab, und die Stimmen in ihrem Kopf wurden leiser, bis sie wieder nur dumpfes Gemurmel waren. Sie stellte Fias Glas so auf den Tisch, dass sie es gerade nicht mehr erreichen

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