Eternal - Die Vampire von Clare Point
ernst. Wir glauben, dass wir allmählich näher an den Killer herankommen.« Ihre eigenen Worte klangen leer in Fias Ohren. »Was das FBI tut, was mein Partner und ich tun, ist, alle Puzzleteile aus den drei Morden zusammenzusetzen und herauszufinden, was all das bedeutet.«
»Ich kann euch sagen, was all das bedeutet. Es bedeutet, dass einer von uns den Mund nicht gehalten hat«, platzte Mary Hall mit Blick auf Mary McCathal heraus. »Es bedeutet, dass einer von uns sich bei den Touristen lieb Kind macht.«
»Ich habe nie jemandem etwas über uns erzählt«, zischte Mary McCathal zurück. »Du bist doch die Klatschtante unter uns, Mary Hall. Du spannst doch den Frauen ihre Männer aus.«
Mary Hall saß mit offenem Mund da, doch bevor sie ihre Sprache wiederfinden konnte, stand Peigi auf. »Herrschaften, genau das habe ich gemeint. Das ist es, was wir hier nicht brauchen können.« Sie blitzte die beiden Marys an. »Fahr fort, Fia.« Dann setzte sie sich wieder.
Fia faltete die Hände. »Die gute Nachricht ist, wie ich schon gesagt habe, dass wir dem Killer allmählich auf die Spur kommen – demjenigen, der das getan hat. Und dass wir uns gegenseitig vor ihm schützen können. Die schlechte Nachricht ist, dass wir jetzt herausfinden müssen, was die Menschen über uns wissen.«
»Wie sollen wir das anstellen?«, fragte jemand.
Alle begannen durcheinanderzureden, und der Lärm schwoll an, bis es kaum noch lauter werden konnte. Fia ließ sie einen Augenblick gewähren, dann hob sie beide Hände. »Leute, bitte.«
Alle verstummten.
»Bevor wir uns gegenseitig mit Anschuldigungen überhäufen und schlecht übereinander denken, sollten wir Folgendes in Betracht ziehen: Vielleicht hat niemand etwas erzählt. Vielleicht hat ein Mensch zufällig von uns erfahren. Vielleicht hat jemand etwas gesehen oder gehört, das er nicht sehen oder hören sollte. Denkt doch nur an all die Menschen, die vor allem im Sommer jeden Tag in diese Stadt kommen – Touristen, Lieferanten, Collegestudenten auf der Suche nach Ferienjobs.«
»Ich verstehe das nicht.« Rob Hail kratzte seinen allmählich immer kahler werdenden Kopf. »Warum sollte uns jemand umbringen wollen? Wir leben hier seit dreihundert Jahren in Frieden.«
Fia zuckte mit den Achseln. »Warum werden wir seit tausendvierhundert Jahren verfolgt? Es ist Teil der
mallachd,
Rob. Wir haben es nur vergessen, weil wir seit so langer Zeit an dieser Küste in Frieden leben.«
Wieder wurde geflüstert, aber die meisten hörten jetzt aufmerksam zu. Sie wollten wissen, was Fia zu sagen hatte.
»Was schlägst du also vor?«, fragte Peigi.
»Ich werde jeden Einzelnen in dieser Stadt befragen, um herauszufinden, wer von uns mit welchen Menschen Kontakt hat, und zu versuchen, Querverbindungen herzustellen. Ich will wissen, welche Menschen regelmäßig die Stadt betreten und wieder verlassen.« So zeitaufwendig ihr die Idee auch erschien, Fia fand, dass es das Beste war, was sie jetzt tun konnte. Es würde knifflig werden, da Glen in der Stadt war, aber sie würde es schon schaffen. Vielleicht ließ sich ein Vorwand finden, damit sie noch ein paar Tage länger in Clare Point bleiben konnte, sobald die offiziellen Ermittlungen abgeschlossen waren. Wenn ihr Glen nicht ständig über die Schulter schaute, würde sie sicher schnell vorankommen.
»Jedes einzelne Clanmitglied befragen? Weißt du, wie lange das dauert?«, fragte Mary Hall. »Wir sind alle tot, bevor dabei irgendetwas herauskommt. Ich sage, wir stellen ein Aufgebot zusammen, wie wir es früher gemacht haben …«
»Und dann tun wir was? Schwingen uns auf Gäule oder fahren in Pick-ups durch die Städte der Menschen und stecken ihre Häuser an?« Es war Fin, der das sagte. »Ist es das, was du willst, Mary? Wieder an die alten Zeiten anknüpfen? Unschuldige Leute aus ihren Häusern zerren und in ihrem eigenen Blut verrecken lassen?«
Eine erdrückende, furchtsame Stille senkte sich über den Kreis der Ratsmitglieder.
»Nein. Das ist es nicht, was wir wollen«, sagte Fin mit ruhiger, fester Stimme. »Wir sind an dieser Küste gelandet, weil wir eine zweite Chance bekommen haben, uns vor Gott reinzuwaschen. Wir sind hier, um unschuldige Menschen zu beschützen, nicht, um sie zu töten. Also tun wir das, was richtig ist. Was Fia sagt.« Sein Blick suchte quer durch den Raum den ihren. »Weil Fia ihn finden wird. Fia wird ihn aufhalten. Ich weiß das. Ich würde mein Leben darauf verwetten. Ich würde ihres darauf
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