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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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zusammengearbeitet, und sie wusste verdammt gut, dass dieser Hund sterben würde, wenn sie nicht sofort handelte.
    So schnell, wie ihre zitternden Hände es fertigbrachten, belud sie einen Wagen mit Instrumenten und Material und rollte ihn zu dem Hund hinüber, der mucksmäuschenstill dalag. Es fiel ihm schon schwerer zu atmen als noch vor wenigen Momenten. Das Fleisch um die Schusswunde herum schwoll rapide an, und als sie näher hinsah, zuckte sie erschrocken zusammen. Vor ihren Augen starben Haut und Muskelgewebe ab. Wenn sie den Verfall nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte sie geschätzt, dass die Wunde seit einer Woche vor sich hin geeitert hatte. Wundbrand hatte eingesetzt, und der Gestank toten Fleischs erfüllte den Raum.
    »Mein Gott«, hauchte sie. »Was ist denn da los?«
    Da sie nicht wagte, nur eine einzige Sekunde zu zögern, schnappte sie sich das Skalpell und hoffte einfach, der Hund werde sie nicht beißen, denn was jetzt kam, würde wehtun.
    Behutsam führte sie einen kleinen Einschnitt an der Einschussstelle durch. Der Welpe winselte, blieb aber ruhig liegen, während sie Eiter und Blut wegwischte und die Pinzette in die Hand nahm. »Ganz ruhig, mein Kleiner.«
    Cara hielt die Luft an und betete, dass ihre Hand ruhig bleiben möge. Tu es. Tu es jetzt …
    Sie führte die Pinzette in die Wunde ein und zuckte zusammen, als sie das schmatzende Geräusch vernahm, mit dem das Metall durch faulendes Fleisch glitt. Obwohl sie ihre Kraft nicht herbeigerufen hatte, fuhr ein Prickeln durch ihren Arm bis in ihre Hand hinein, das sie nicht aufhalten konnte. Irgendwie gelang es ihr, sich so lange zusammenzureißen, bis sie spürte, dass die Pinzette an die Kugel stieß. Obwohl der Hund aufjaulte, als sie die Kugel packte, rührte er sich nicht … und biss sie auch nicht.
    So behutsam wie irgend möglich zog sie die Kugel heraus. Seltsam … sie war aus Silber. Sie legte die Pinzette auf das Tablett, nahm das Verbandszeug und wandte sich wieder zu dem Hund um.
    Und kreischte.
    Der Welpe stand mit zur Seite geneigtem Kopf und heraushängender Zunge auf dem Untersuchungstisch, als wäre er gerade fröhlich durch einen Park getobt und nicht dem Tode nahe gewesen. Das einzige Anzeichen dafür, dass er je verletzt gewesen war, war das Blut, das sein Fell verklebte und sich auf Tisch und Fußboden in Pfützen gesammelt hatte.
    Das war doch unmöglich! Caras Beine gaben nach, und der kalte Boden kam ihr entgegen, um ihren Körper abzufangen. Ihr Schädel knallte auf die Fliesen, und dann war mit einem Mal der Welpe neben ihr. Seine Augen leuchteten karminrot. Seine Zunge leckte ihr über Gesicht und Mund, und – pfui Teufel, sein Speichel schmeckte wie verfaulter Fisch. Mit letzter Kraft schob sie ihn weg, aber er kam einfach zurück und ließ seinen schweren Körper auf ihren plumpsen.
    Er hechelte, und sein Atem war so giftig, dass er als Riechsalz fungierte. Sie würgte, während sie wieder zu Bewusstsein kam.
    »Puh.« Sie schnaufte und wedelte mit der Hand vor seinem Maul, um den Gestank abzuwehren. »Wir müssen ganz dringend was gegen deine höllische Halitosis tun.« Gott, sie redete ja gerade so, als ob das alles real wäre.
    Aber das war es nicht. Konnte es nicht sein. Vermutlich lag sie nach wie vor in ihrem Bett, und das alles war nur ein seltsamer Traum.
    Mit einem Mal war Halitosis wieder auf den Beinen. Er kauerte über ihr, und ein tiefes Knurren ließ seine Brust vibrieren. Kein gewöhnliches Knurren. Mehr ein rauchiges, gezacktes Etwas, das sie eher von einem Drachen erwarten würde. Oder einem Dämon. Echt abgefahren.
    Und dann verwandelte sich die Tür mit einem lauten Krachen in einen Haufen Splitter, und vier Männer drängten sich nacheinander durch die Türöffnung.
    Ein Schrei stieg in ihrer Kehle auf, wo er allerdings stecken blieb, festgehalten von ihrer Angst. Nicht schon wieder, nicht schon wieder. Erinnerungen an die Invasion ihres Heims, die ihr Leben ruiniert hatte, kollidierten mit allem, was gerade geschah, und sie erstarrte. Sie war wie paralysiert – sie schaffte es nicht mal, die Luft aus ihren Lungen zu pressen.
    Es folgte ein Schuss, ein Knurren … und dann grässliche Schreie. Blut spritzte auf den Boden, auf die Wände, auf sie … Endlich ließ die Lähmung nach, und sie rappelte sich mühsam auf die Füße.
    Hal stieß einen der Männer zu Boden. Seine Krallen – die sich irgendwie ausgefahren hatten wie die einer Katze – gruben sich in die Brust des einen

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