Eternal Riders: Ares (German Edition)
Zimmer noch einen anderen Mann gesehen hast. Langes blondes Haar. Sieht aus wie ein Engel.«
Sie nickte, während ihre weit aufgerissenen Augen in seine starrten, als hätte sie Angst, den Blick abzuwenden. Als wäre er eine Rettungsleine, und sobald sie sie losließe, würde sie in einen Abgrund des Wahnsinns gespült werden. »Wo ist Hal?«
»Hal?«
»Der Hund.«
Sie hatte dem Höllenhund einen Namen gegeben? Diese Viecher waren ganz grauenhafte Bestien, gierig, geil … Mit einem Mal überkam ihn ein schrecklicher Verdacht. Hatte der Hund ihr vielleicht einen Höllenkuss gegeben? Nein. Das taten sie niemals, und unter gar keinen Umständen bei Menschen.
Und trotzdem … Er beugte sich vor. Als er ihr näher kam, ließ der Geruch nach Angst und Bestie nach und wurde von einem feminineren Duft ersetzt. Sie roch sauber, wie eine Frühlingswiese mit zarter floraler Unternote. Sein Schwanz zuckte, der dämliche Kerl. Diese Frau war ein Mensch, außer sich vor Angst und möglicherweise an eins der bösartigsten Geschöpfe gekettet, das Sheoul je hervorgebracht hatte.
»Was tun Sie denn da?«
Er antwortete nicht. Seine Lippen berührten die ihren. Ein erschrockenes Keuchen kam über ihre Lippen. Verdammt, wie süß sie schmeckte. Ihr Atem roch schwach nach dem minzigen Aroma von Zahnpasta, und als er mit der Zunge über ihre seidenweichen Lippen fuhr, spürte er das verräterische betäubende Prickeln, das nur der Kuss eines Höllenhunds hinterließ. Was auch erklärte, warum sie in seiner Gegenwart nicht aggressiver war. Der Hund hatte Cara in die übernatürliche Welt hineingebracht, indem er sich mit ihr verbunden hatte. Sie war immer noch menschlich, verfügte aber über gewisse … Verbesserungen.
Er hätte sich auf der Stelle von ihr zurückziehen sollen, aber ihr Mund war weich, ihr Körper kurvig, und er hatte seit Jahrtausenden keine Frau – keine richtige menschliche Frau – mehr geküsst. Als er sie an sich zog, drehte sich alles in seinem Kopf. Das alles war so unerwartet …
Ein plötzlicher Schmerz durchzuckte seine Leistengegend. Mit einem Fluch krümmte er sich und legte die Hände auf seine Eier, die sie soeben mit ihrem Knie malträtiert hatte.
»Mistkerl!« Als Nächstes schmetterte Cara ihm ihr Mörderknie gegen seine Nase.
Während er sich noch von der Überraschung zu erholen versuchte, dass sie ihn überrumpelt hatte, versuchte sie, an ihm vorbei zu flüchten, aber sie befand sich zu dicht an der Kante der Klippe. Ihr Fuß rutschte ab, und ihr Schrei fand ein abruptes Ende, als sie mit einem Mal keinen Boden mehr unter den Füßen fühlte.
Verd…! Ares warf sich nach vorne, rutschte bäuchlings ein Stück über den Boden, und es gelang ihm, in letzter Sekunde ihre Hand zu packen, ehe sie verschwand. Felsen und Erde lösten sich unter ihm, während er sich mit aller Kraft festhielt. Ein riesiger Erdklumpen bröckelte ihm unter dem Brustkorb weg, und mit einem Mal hing er von den Hüften abwärts im Leeren. Wenn er den Halt verlor, würden sie in spätestens zwei Sekunden beide in den Abgrund hinabstürzen.
Wellen krachten gegen die Felsen unter ihnen; Kaskaden aus Schaum schossen nach oben, als versuchten sie, nach ihnen zu schnappen, sie in ein nasses Grab hinabzuziehen. Na ja, zumindest für sie würde es ein Grab sein. Ares würde nur Todesqualen ertragen müssen, bis er sich wieder regeneriert hatte.
»Battle!«, presste er durch zusammengebissene Zähne hinaus. »Raus!«
Cara klammerte sich verzweifelt an seine Hand, doch als sie mit ansah, wie Rauch von seinem Arm aufstieg, dachte er einen Augenblick lang, sie würde ihn tatsächlich loslassen. Die Rauchfahne wirbelte über seine Schulter in die Höhe, und dann hörte er schon ein Schnauben und fühlte den festen Biss seines Hengstes in die Wade. Grauenhafter Schmerz schoss durch sein Bein, aber der feste Panzer verhinderte zumindest, dass sich die kräftigen Zähne des Schlachtrosses in sein Fleisch gruben.
Battle zog ihn langsam zurück und Cara mit ihm. Er zerrte sie über die Kante hinauf und wälzte sich zusammen mit ihr in Sicherheit, bis er schließlich auf ihr liegen blieb. Einen Moment lang starrte sie ihn nur mit großen, angstverzerrten Augen an, die ihre Ungläubigkeit spiegelten.
Und dann brach die Hölle los.
Kreischend begann sie ihn mit ihren Fäusten zu bearbeiten; gleichzeitig fuhr ihr Kopf hoch, um ihn zu beißen. Er fuhr zurück, gerade rechtzeitig, um ihren Zähnen aus dem Weg zu gehen, und als Battle
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