Eternal Riders: Ares (German Edition)
das. Und sag Torrent, er soll besser auf Rath aufpassen.« Nicht, dass es ihm etwas ausmachte, das kleine Fellknäuel im Haus zu haben, aber wenn Pestilence den Baby-Widderkopf ganz allein vorfand … Gott, das Ergebnis wollte sich Ares lieber nicht einmal in Gedanken ausmalen.
Er hob Cara hoch. Ihr Oberteil klaffte auseinander, und die abgerissenen Knöpfe und der zerrissene Stoff vervollständigten das perverse Fick-sie-während-sie-schläft-Szenario. Wunderbar.
»Ich habe mir sagen lassen, dass Rohypnol noch besser wirkt als Orkkraut, Sir«, rief Vulgrim ihm hinterher, während Ares sie durch die Eingangshalle trug.
»Ich habe eine Folterkammer im Kerker«, konterte Ares, und das war nur zur Hälfte scherzhaft gemeint. Verdammter Dämon.
Das Problem war, dass dieser Dämon nicht einmal halb so viel Angst vor Ares empfand, wie er sollte, und so sehr Ares es auch bereuen wollte, Vulgrim und dessen Familie in seinen engsten Kreis zu lassen, konnte er es nicht. Er mochte Dämonen nicht, aber Vulgrim war anders, und das war von dem Tag an so gewesen, als Ares ihn als Zicklein vor dem sicheren Tod gerettet hatte.
Cara bewegte sich in seinen Armen, kuschelte sich an seine Brust und legte ihm die Arme um den Hals. Eine seltsame Wärme durchströmte ihn, etwas, das er nicht zweifelsfrei zu identifizieren vermochte, aber es war … nett.
In unserer Welt gibt es keinen Platz für Zärtlichkeit. Krieger kämpfen. Sie ficken. Sie töten. Das ist alles. Die Stimme seines Vaters – die Stimme des Menschenmannes, der ihn aufgezogen hatte – ertönte auch nach all der langen Zeit immer noch in Ares’ Kopf. Als kleines Kind war Ares geschlagen worden, wenn er Tieren oder Sklaven gegenüber zu viel Freundlichkeit an den Tag gelegt hatte. Bis er zehn Jahre alt war, war ihm seine gütige Seite im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Leib geprügelt worden. Er hatte die Botschaft laut und deutlich verstanden. Fühle dich nichts und niemandem verbunden, denn Besitztümer verlor man nur allzu leicht, Macht war wechselhaft, und Lebewesen fanden leicht den Tod.
Ach, wirklich? Im Laufe der Zeit hatte er diese Lektion vergessen, und seine Familie hatte für sein Versagen bezahlen müssen. Mit Blut.
Cara begann zu schnarchen; ein zartes Gegrummel, das er abstoßend zu finden versuchte. Nicht niedlich. Nein, gar nicht niedlich. Das redete er sich immer wieder ein, während er sie in eins seiner fünf Schlafzimmer trug, und er hatte sein eigenes ausgesucht. Es hatte ein eigenes Bad, das größte Bett, und in der Ecke stand ein Stuhl, auf dem er sitzen und sie beobachten konnte, wenn nötig. Außerdem lag es direkt am Rand der Klippe und bot die schönste Aussicht, die beste Seeluft, eine Terrasse. Und es war von außen praktisch unerreichbar.
Er bettete sie auf die Matratze. Ihre Finger musste er einzeln von seinem Hals lösen, und er tat sein Bestes, um seinen Blick von ihrem offen stehenden Oberteil abzuwenden, als er ein Laken über sie zog. Okay, vielleicht nicht sein Bestes. Ach, zur Hölle, das war ja erbärmlich. Er musste ihr einen neuen Schlafanzug besorgen, und das sofort.
Mit einem leisen Seufzen legte sie sich auf die Seite, rollte sich ein und schmiegte sich an die Laken. Ein Hauch von Neid überkam ihn. Er konnte sich nicht erinnern, sich je so in ein Bett gekuschelt zu haben – das war etwas typisch Menschliches. Aber selbst zu der Zeit, als er noch von sich geglaubt hatte, Mensch zu sein, hatte er sich ausgeschlossen gefühlt, als ob er nicht dazugehörte. Er hatte alles getan, was von ihm erwartet wurde, hatte geheiratet, eine Familie gegründet und das Leben genossen, aber tief in seinem Inneren hatte er immer gewusst, dass etwas nicht stimmte. Dass er für etwas Größeres bestimmt war und menschliche Annehmlichkeiten oder Gefühle weder benötigte noch verdiente.
Ihm wurde klar, dass er immer noch über Cara gebeugt dastand, in seine Gedanken verloren; seine Hände hielten ihren Kopf umfasst, weil auf dem Bett keine Kissen lagen; seine Finger streichelten ihre weiche Wange. Jetzt wich er laut zischend mit solcher Gewalt von ihr zurück, dass er das Gleichgewicht verlor und sich am Stuhl festhalten musste, ehe er noch auf seinem Hinterteil landete. Dämlicher Idiot. Sowohl der Beinahe-Unfall als auch das Gedankenchaos waren Anzeichen von Zerstreutheit und völlig untypisch, und so sehr er die Schuld dafür auch dem Agimortus zuschieben wollte … okay, also gut – der Agimortus war schuld. Nie im Leben könnte
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