Eternal Riders: Ares (German Edition)
hilflos.«
»Im Kampf gegen die Wesen in meiner Welt schon.« Er musterte sie von oben bis unten, verweilte ein wenig zu lange auf ihrer Brust, und ein Laut kam über seine Lippen. Ein geflüsterter Fluch, glaubte sie. »Also, wirst du jetzt auf mich hören und tun, was ich sage?«
»So hast du dir das also vorgestellt? Du verschleppst mich auf deine Insel, flößt mir Drogen ein, schiebst mich in irgendein Zimmer ab und hältst mich hier gefangen?«
»Ja, so könnte man sagen.« Er drehte sich auf dem Absatz um und marschierte Richtung Tür. »Schlaf jetzt wieder ein, damit du Kontakt mit deinem Höllenwelpen aufnehmen kannst. Wir müssen rausfinden, wohin die Aegis ihn gebracht hat.«
O nein. Sie würde sich nicht noch einmal gegen ihren Willen festhalten lassen. Wut und Frustration über ihre Hilflosigkeit, ihre ganze Lage und Ares ließen etwas in ihr zerbrechen, und sie katapultierte sich aus dem Bett. Er wirbelte herum und fing sie mit Leichtigkeit ab, ehe sie auf ihn einschlagen konnte, und im nächsten Augenblick befand sie sich mit dem Rücken an der Wand; sein Körper hielt den ihren fest, eine Hand packte ihre Schulter, die andere hielt ihr Kinn, sodass sie nicht einmal mehr den Kopf drehen konnte.
»Ich bin das Einzige, was zwischen dir und dem Tod steht«, sagte er durch zusammengebissene Zähne, »also würde ich an deiner Stelle ein bisschen mehr Dankbarkeit zeigen.«
»Bist du denn jetzt völlig durchgedreht?« Sie zappelte, aber da hätte sie auch genauso gut versuchen können, einen Felsbrocken vom Fleck zu bewegen. »Du erwartest Dankbarkeit von mir? Na, wie wär’s denn damit? Ich wäre dir dankbar, wenn du jemanden finden würdest, auf den dieser … dieser … Agi-Dingsbums übertragen werden kann. Ich wäre dir sehr dankbar gewesen, wenn du den gefallenen Engel beschützt hättest, damit er ihn mir gar nicht erst hätte geben müssen. Und ich wäre wirklich überaus dankbar, wenn du mich endlich loslässt.« Sie wehrte sich noch heftiger, und diesmal bewegten sich seine Arme sogar ein klein wenig. Doch nachdem sich einen Sekundenbruchteil lang Überraschung in seiner Miene gespiegelt hatte, hielt er sie nur umso fester.
»Hör mir mal gut zu, Cara.« Seine Stimme war ruhig geworden. Erschreckend ruhig. »Setze niemals wieder Gewalt gegen mich ein. Gewalt … erregt mich. Und das möchtest du ganz sicher nicht erleben.«
Sein dunkler Blick verengte sich, seine Kiefer pressten sich aufeinander, und einen Augenblick lang fürchtete sie, sie wäre zu weit gegangen. Schließlich wusste sie nichts über die Reiter, abgesehen von dem, was sie in Filmen gesehen, in Büchern gelesen oder vor vielen Jahren in der Bibelschule gehört hatte, und nichts davon war besonders schmeichelhaft gewesen. Ihr Herz hämmerte, während ihre Angst wuchs, und dann ließ eine winzige Veränderung in seiner Miene ihr Herz plötzlich aus einem ganz anderen Grund pochen.
Er hatte sich erweichen lassen. Selbst sein Griff hatte sich gelockert, dabei war er ihr zugleich irgendwie sogar noch näher gekommen. Das Brandmal zwischen ihren Brüsten pochte wild, und als sie die pulsierende Ader an seiner Schläfe genauer betrachtete, fiel ihr auf, dass der Rhythmus derselbe wie ihr eigener war.
Mit einem Mal wurde sie sich eines ganzen Dutzends Sinneseindrücke bewusst, einschließlich der erotischen Energie, die er ausstrahlte; und obwohl das Zimmer schon warm war, sandten sein Gewicht, seine Hitze eine Welle der Lust bis in ihr Inneres.
Und sein Mund … sie erinnerte sich daran, dass sie ihre Lippen darauf gedrückt hatte. Ja … als sie mit diesem Widderdämonding in diesem Zimmer gewesen waren. Sie hatten sich unterhalten, sie hatte etwas Wasser getrunken, und dann … dann hatte sie sich auf einmal so komisch gefühlt. Eine plötzliche Erleuchtung ließ den Pulsschlag in ihren Ohren dröhnen.
»Du hast gesagt, du hättest Beruhigungsmittel in das Wasser getan!«
»Das hab ich.«
»Und warum hat es mich dann so … « Hitze ließ ihre Wangen rot anlaufen.
»Geil gemacht?«, beendete er ihren Satz. »Für einige Spezies ist Orkkraut ein Aphrodisiakum. Für andere, wie Menschen, ist es ein Sedativum. Für dich ist es offensichtlich beides.«
»Oh, ist das nicht herrlich«, fuhr sie ihn an. »Und aus welchem Grund hast du diese Droge bei dir zu Hause rumliegen, die zufällig aus Frauen schwache, hilflose Opfer macht?« Vermutlich nicht das Schlaueste, was sie zu einem Mann sagen konnte, der dreimal so groß wie
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